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Ist die Branche schon zu satt?

Vögele: Der Jahreswechsel ist vollzogen und bereits schon im Januar starten die Fachbetriebe wieder mit Vollgas durch, soweit es die Witterung zulässt. War 2018 angesichts der guten Auftragslage und des Fachkräftemangels ein gutes Jahr? Wird 2019 besser? Stimmt nicht nur der Umsatz, sondern auch der Deckungsbeitrag? Analysiert man den Markt, stellt man fest, dass im Sonnenschutz Sparten wie beispielsweise Smarthome sträflich vernachlässigt werden. Wie sieht das in deinem Ressort aus, Daniel?

Mund: Nehmen wir konkret den Smarthome-Bereich: Gefühlt ist das schon immer eine Domäne der R+S-Branche gewesen – ich habe den Eindruck, dass die Fenster- und Fassadenbranche hier nach wie vor sehr viel Potenzial rechts und links liegen lässt. Man könnte unken, dass das auch mit der Branchenstruktur zu tun hat: Fensterbauer sind eben doch von der Innovationsfreude ihrer Zulieferer abhängig. Allmächlich aber bringen sich Player in Stellung, die nicht nur ihre Kunden bedienen können, sondern sich intensiv mit den Märkten der Zukunft beschäftigt haben. Ich bin überzeugt, dass der weitere Verlauf dieses Jahres besonders entscheidend wird – und schon die BAU in München wird quasi zum Lackmustest für die mittelfristige Zukunft der Unternehmen in unseren Branchen. In München werden sich erste Richtungsentscheidungen erfassen lassen. Hast du denn ein Beispiel für einen Player, der seine Hausaufgaben gemacht hat?

Vögele: Das ist eine gute Frage. Es sind sicher so einige auf dem Weg, es zu versuchen.Ganz intensiv dabei, seine Hausaufgaben zu machen, ist auf jeden Fall Dr. Marc Natusch, der sich dem Thema Smarthome komplett verschrieben hat und mit Comtexis (lesen Sie dazu das Interview auf Seite 114) und Produkten von Loxone den Markt in Zusammenarbeit mit dem Fachhandwerk befeuern will. Ich denke, hier muss noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden, um das Handwerk auf die Spur zu bringen. Wie sieht es denn mit dem Fenster aus? Ist hier etwas zusätzlich zu verdienen?

Mund: Ob sich hier etwas zusätzlich verdienen lässt, wird sich zeigen. Das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden, wenn ein Player neue Akzente setzt. Beispielsweise hat Oknoplast kürzlich ein „Smart Window“ vorgestellt, bei dem eine schlaue Folie im Glas die Sonnenschutzfunktionen übernehmen soll und mit dem man sogar auch noch Filme anschauen und im Internet surfen kann. Oder ein anderes Beispiel: Der bayrische Fensterbauer Mursall expandiert kräftig und klagt auch nicht über den Fachkräftemangel oder den hohen Preisdruck. Grundsätzlich sei man immer in der Lage, über einen Mehrwertverkauf höhere Produktpreise durchzusetzen, sagt der Geschäftsführer Peter Mursall. Der Unternehmer stemmt aber auch gerne neue Projekte – und startet jetzt gemeinsam mit Bayerwald vielleicht sogar eine kleine Fenster-Revolution: den Staub- und Pollenvernichter aus Glas. Mehr dazu auf S. 62 in dieser Ausgabe.

Rehberger: Ja, aktuell sind spannende Entwicklungen zu sehen, das gilt insbesondere auch für die Glasbranche, die mit immer mehr smarten Gläsern auf den Markt kommt. Dieses wachsende Angebot ist gut für die Endkunden und für die Branche. Hierzu werden wir in der GLASWELT Spannendes berichten. Den Auftakt machen wir mit dieser Ausgabe mit unserem Top-Thema zur BAU 2019. Ihnen einen guten Jahresstart und viel Spaß beim Lesen und beim Vorbereiten Ihres Messebesuchs in München! Vielleicht trifft man sich ja.

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