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Eurokrise belastet den westeuropäischen Fenstermarkt

2012 ist der westeuropäische Fenstermarkt zum fünften Mal in Folge seit 2008 geschrumpft. Die Absätze gingen um 4,3% zurück, die Umsätze um 3,0%. Auch 2013 rechnen die Beobachter von Interconnection Consulting mit einem neuerlichen Absatzrückgang von 3,2%. Was die Materialfrage angeht: Holz-Metall und PVC-Alu-Kombinationen gewinnen an Bedeutung.

Interconnection rechnet erst ab 2014 mit einer leichten Marktstabilisierung.

In Westeuropa – d.h. alle Länder westlich der Grenze Deutschland-Österreich-Italien inklusive Skandinavien – werden 2012 Fenster im Wert von 17,3 Mrd. Euro verkauft (2011: 17,8 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Umsatzrückgang von 3,0%. Auch die Stückzahlen der abgesetzten Fenster entwickeln sich seit Jahren rückläufig: Wurden 2008 noch 74,9 Mio. Fenstereinheiten abgesetzt, so waren es im Jahr 2012 nur noch 60,2 Mio. Fenster. Im Schnitt ist der Markt um 5,3% pro Jahr geschrumpft.

Zu den bisherigen Problemfällen Spanien und Portugal hat sich nun auch Italien gesellt. Dessen Fenstermarkt verzeichnet zwar seit Jahren konstant rückläufige Veränderungsraten, doch 2012 brach der Absatz um 17,5% ein. 

Der nordische Raum gewinnt in den nächsten Jahren nicht nur an Relevanz, er ist auch Vorreiter in Bezug auf die Verteilung von Rahmenmaterialien: Bereits jetzt besteht jedes zweite Fenster in Skandinavien (SE, FI, NO, DK) aus Holz-Aluminium. Der Siegeszug dieser Produktgruppe ging zu Lasten des herkömmlichen Holzfensters. Der deutschsprachige Raum folgt dieser Trendentwicklung. Während Holz/Alu in den vergangenen Jahren durchschnittlich um 5,8% pro Jahr wuchs, musste das herkömmliche Holzfenster einen Rückgang von 0,7% verbuchen. Im Rest Europas ist Kunststoff (41,8 % MA in Westeuropa) das Material der Wahl.

3-fach-ISO noch nicht überall Standard
Mit 71% Marktanteil ist Zweifachverglasung weiterhin die beliebteste Verglasungsart in Westeuropa. Allerdings gibt es hier regional große Unterschiede: In Deutschland, Österreich und der Schweiz misst Interconnection bereits jetzt einen Marktanteil von 53,7% an Dreifachverglasung, in Frankreich und den Benelux-Ländern vereint die Zweifachverglasung weiterhin über 90% des Marktes auf sich. Diese großen Unterschiede hängen mit Regularien, Förderungen und dem Trend zum Passivhaus im deutschsprachigen Raum zusammen.

Durchschnittspreise auf Sinkflug
Die Entwicklung der Durchschnittspreise für Fenster variiert je nach Rahmenmaterial. So werden Kunststofffenster tendenziell günstiger, da hier ein großer Wettbewerb durch Importe aus Osteuropa herrscht. Leidtragende dieser Entwicklung sind kleinere Fensterbauer, die ihre Fenster entweder selbst im Osten kaufen oder das Feld den großen Playern überlassen. Dies belegt auch ein Blick auf die Vertriebswege. Wurden 2008 von 60,0% aller Fenster direkt vertrieben, so werden es heuer bereits 55,6% sein – Tendenz weiter fallend.

Für das Jahr 2013 prognostiziert Interconnection ein Minus von 3,6% beim Umsatz. Ab 2014 soll es wieder bergauf gehen – wenn auch in sehr verhaltener Form. Vieles hänge vom wirtschaftlichen Umfeld in Europa und der Krise um den Euro ab. Bis 2016 sollen zumindest wieder 62,7 Mio. Fenster verkauft werden. Eine Annäherung an die Absätze aus dem Jahr 2008 ist jedoch in weiter Ferne, so Dennis Rauen, Autor der Studie.

Die komplette Studie ist käuflich zu erwerben bei: www.interconnectionconsulting.com