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Europäischer Wohnungsbau: Ende der Durststrecke in Sicht

Im Jahr 2012 sind die Wohnungsbauleistungen in Europa geschrumpft. Auch für dieses Jahr rechnet das europäische Forschungs- und Beratungsnetzwerk “Euroconstruct“ mit einem Minus von nahezu einem Prozent. Doch es herrscht Zuversicht: Die Bauexperten erwarten in den Jahren 2014 und 2015 eine Zunahme der Wohnungsbauaktivitäten - insbesondere in Deutschland und Norwegen.

Laut der aktuellen Prognose von Euroconstruct werden sich im laufenden Jahr die Wohnungsbauleistungen in den 19 Partner-Ländern des Netzwerkes allenfalls stabilisieren (0,8 %), nachdem deren Umfang im vergangenen Jahr noch um 3½ % auf 585 Mrd. Euro geschrumpft war. Der bisherige Höchstwert vom Jahr 2007 mit knapp 760 Mrd. Euro (jeweils in Preisen von 2011) wird damit deutlich verfehlt. Die Zahl der Wohnungsfertigstellungen werde in den 19 betrachteten Ländern dieses Jahr merklich zurückgehen, 2014 stagnieren und erst im Jahr 2015 um rund 50 000 Einheiten auf etwa 1,4 Mio. Wohnungen zunehmen.

Was die europäische Wohnungsbauleistungen angeht, wird für 2014 mit einem Wachstum von knapp 2½ % gerechnet, 2015 sollte der Anstieg sogar rund 3 % betragen.

Der Rückgang der Neubauaktivitäten – vor allem in Folge der Finanz- und Wirtschaftskrise – führte unter anderem dazu, dass mittlerweile die Bestandsmaßnahmen den Wohnungsbau dominieren. Seit 2009 fließt deutlich mehr Geld in den Erhalt bzw. die Modernisierung von Wohngebäuden als in den Neubau. So wurden im Jahr 2012 rund 125 Mrd. Euro (in Preisen von 2011) mehr in bestehende Gebäude investiert als in Neubauten.

Für Norwegen erwarten die Experten mittelfristig die höchsten Zuwächse: Hier dürften die Wohnungsbauleistungen von 2012 bis 2015 durchschnittlich um fast 5 % pro Jahr zunehmen. Auch für den deutschen Markt sind die Aussichten positiv. So wird bis 2015 mit einem jährlichen Anstieg von im Durchschnitt 2½ % gerechnet. Ferner dürfte sich der Wohnungsbau in Dänemark, Polen, Österreich und der Schweiz günstig entwickeln, wobei die durchschnittlichen Zuwächse voraussichtlich bei 1 bis 1½ % pro Jahr liegen werden.

Angespannt bleibt die Lage dagegen in Italien, Tschechien und Irland, vor allem aber in Portugal und Spanien. In diesen Ländern dürfte die Wohnbautätigkeit in den Jahren 2012 bis 2015 zum Teil spürbar abnehmen.

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