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"Glas ist wertvoll wie ein Diamant"

Ende Mai traf sich die Isolar-Gruppe zu ihrer Jahrestagung 2011. Hans-Joachim Arnold (Arnold Glas) blickte zuversichtlich in die Zukunft: Mit Hightech-Gläsern liege die Branche bei der Energieeffizienz von Gebäuden definitiv im Trend, und das über Jahre hinaus. Ein Veranstaltungshöhepunkt war die Preisverleihung des Wettbewerbs “Objekte 2011“.

Hans-Joachim Arnold, der Vorstandsvorsitzende der Isolar-Glas Beratungs GmbH. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Hans-Joachim Arnold, der Vorstandsvorsitzende der Isolar-Glas Beratungs GmbH. - Matthias Rehberger, GLASWELT
„Ich will unserer Branche Mut machen. Wir befinden uns in einer Phase, in der wir von regenerativen Energien reden“, so Hans-Joachim Arnold, der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Isolar-Glas-Beratung . „Und diese Phase wird wohl noch die kommenden 10 bis 15 Jahre anhalten. Glas ist wertvoll wie ein Diamant. Denn mit Glas lässt sich passiv und aktiv Energie gewinnen. Glas hilft uns zudem Energie zu sparen. Glas ist ein Hightech-Produkt, das wir mit Stolz auf den Markt bringen sollten“, so Arnold in seiner Begrüßungsansprache.

Klaus Hunterbrinker, der Leiter der Isolar-Glas-Beratung, stellte die Gewinner des Wettbewerbs „Objekte 2011“ vor. Diesmal gab es - anders als in den Jahren zuvor - erstmals drei Kategorien, die jeweils mit einem eigenen Preis ausgezeichnet wurden. Diese teilten sich auf in die Bereiche „repräsentativ“, „kreativ“ und „innovativ“.

Spannende Sieger-Projekte
Klaus Hinterbrinker, der Leiter der Isolar-Glas Beratung, stellt die Wettbewerbsgewinner vor. - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Klaus Hinterbrinker, der Leiter der Isolar-Glas Beratung, stellt die Wettbewerbsgewinner vor. - Matthias Rehberger, GLASWELT
Ausgezeichnet wurde die Oder-Glas GmbH , Müllrose, in der Kategorie „repräsentativ“ für die Umsetzung der Fassade des Ramada Hotels Berlin-Mitte. Prämiert wurde das Gesamtpaket aus vielfältigen Leistungen in Beratung, Bemusterung und Akquise, Einholung aller Genehmigungen sowie in der Fertigung, Lieferung und Logistik.

„Die Anforderungen an die Gläser und deren Auswahl waren sehr anspruchsvoll“, sagte Oder-Glas Geschäftsführer Christian Dahlick. Geringer sommerlicher Energieeintrag und hohe Lichttransmission waren gefragt und mussten mit Absturzsicherung sowie erhöhter Schalldämmung in Einklang gebracht werden. Die Architekten forderten weiter eine einheitliche Farbgebung in der Fassade, und zwar für alle Komponenten, so Dahlick. „Das galt auch für die Kombination aus geraden und gebogenen Gläsern, die das Bild der Fassade wesentlich prägt. Das war aufwendig.“

Die Preisträger (v.l.) Hans Franke (Energy Glas), Christian Dahlick(Oder-Glas) und Jochen Kirchner (Werksleiter Glaswerke Arnold, Merkendorf). - Matthias Rehberger, GLASWELT - © Matthias Rehberger, GLASWELT
Die Preisträger (v.l.) Hans Franke (Energy Glas), Christian Dahlick(Oder-Glas) und Jochen Kirchner (Werksleiter Glaswerke Arnold, Merkendorf). - Matthias Rehberger, GLASWELT
Die komplette Elementfassade wurde im Werk montiert und just in time auf die Baustelle gebracht. So wurden die Transportkosten um rund 80 % reduziert. Das habe sich bewährt, da auf der Baustelle für die Zulieferung nur ein kurzes Zeitfenster zur Verfügung stand.

Den Preis in der Kategorie „innovativ“ erhielt die Energy Glas GmbH für ihre Arbeiten beim Umbau einer Panzerhalle im hessischen Wolfhagen, die zum Berufschulzentrum umgenutzt wurde. Das große Solardach wurde mit Voltarlux Solarstrom-Modulen (der Glaswerke Arnold) ausgestattet, die jährlich ca. 142.000 kWh Strom erzeugen. Energy Glas übernahm dabei auch Aufgaben des Metallbauers und baute die Fassadenelemente in enger Zusammenarbeit mit diesem ein.

Glasdach spendet Schatten und erzeugt Strom
Mit dem Solardach von Energy Glas (160 m lang, 29 m breit) lassen sich jährlich ca. 142 000 kWh Strom erzeugen.
Mit dem Solardach von Energy Glas (160 m lang, 29 m breit) lassen sich jährlich ca. 142 000 kWh Strom erzeugen.
Dazu Hans Franke, Geschäftsführer von Energy Glas : „Das Solardach ist rund 160 m lang und 29 m breit, darunter liegen die einzelnen Räume, die eingeschoben wurden. Die restliche Außenhaut wurden mit einem Pfosten-Riegel-System versehen und mit über 900 m² Sonnenschutzglas aus VSG 6.6.2 von uns verglast. Für die Unterrichtsräume wurden 500 m² Wärmedämmglas geliefert. So haben wir den kompletten Umbau der alten Panzerhalle in fast allen Schritten von der Planung bis zur Übergabe begleitet,“ so Franke.

Die Gruppe zeichnete das Objekt als Beitrag zum nachhaltigen Bauen und zu mehr Energieeffizienz aus. Bei der Verleihung sagte Laudator Carl Pinnekamp Franke: „Nur die innovativen Produkte, wie das hier eingesetzte Solarglas, können die Cashcow von morgen sein“.

Glas schützt Eisbären vor Besuchern und Besucher vor Eisbären
In der Kategorie „kreativ“ ging der Preis an die Glaswerke Arnold (Merkendorf). Dieser wurden für die Verglasungsarbeiten des Eisbärengeheges im Zoo in Hellabrunn (München) vergeben. Die Gläser schützen die Besucher und ermöglichen es ihnen gleichzeitig, nahe an die Eisbären heranzukommen. Dabei kam ein neues Dreifach-Verbundglas mit dem Vogelschutzglas Ornilux zum Einsatz. Wegen des erhöhten Fertigungsaufwands durch die spezielle Ornilux-Beschichtung mussten alle Gläser innerhalb weniger Tage zu Verbundglas verarbeitet werden. Insgesamt wurden 480 m² Spezial-VSG (davon 37 Ornilux-Verbundgläser mit 236 m²) verbaut, etwa 30 m² davon waren Modellscheiben. Die Scheibenaufbauten waren sehr stark und reichten bis zu 48 mm. Die übergroßen Einzelscheiben haben ein Gewicht von bis zu 900 kg.

Der Preis wurde für den kreativen Umgang mit Glas zum Vorteil von Mensch und Tier verliehen. Zur kreativen Problemlösung gehörte auch die Weiterentwicklung des Vogelschutzglases Ornilux für die bisher nicht geprüfte, beidseitige Erkennbarkeit durch Vögel.
Matthias Rehberger

Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der Juni-Ausgabe der GLASWELT . Diese erscheint am 08. Juli 2011 . Dort findet man den Beitrag in unserer Glasrubrik.