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GPD 2013: "Die Feinde von Glas sind Beton und Stein"

Mit hochkarätigen Auftaktvorträgen starteten die diesjährigen Glass Performance Days im finnischen Tampere. Vorgestellt wurde am Rand der Tagung auch ein neuer Vorspannofen von Glaston für 2 mm starkes ESG.

Mit einer beeindruckenden Rede eröffnete Scott V. Thomsen, der Präsident des Glasherstellers Guardian, die Vorträge der GPD 2013. "Wir sind heute in einer ganz anderen, viel angespannteren Situation als noch vor 10 Jahren. Damals wuchs - weltweit gesehen - der Pro-Kopf-Verbrauch an Glas noch deutlich. Heute sieht das anders aus."


Einen der Gründe dafür sieht Thomsen in den zu langen Innovationszyklen der Glasbranche: "Wir brauchen schneller bahnbrechende Innovationen in unserer Branche." Seine Vision sei es, die Zyklen künftig auf fünf bis sieben Jahre zu beschleunigen (gegenüber heute zw. 20 bis 25 Jahren). Von größter Bedeutung sei dabei künftig, dass die Neuerungen deutlich mehr auf den Kundenanforderungen basieren als bisher. Gleichzeitig werde der Nachhaltigkeitsgedanke zunehmend wichtiger, dem ebenfalls Rechnung getragen werden müsse.


"Wir brauchen mehr Glas in der Fassade"

Interessant war auch der Vortrag von Christoph Timm, vom Architekturbüro SOM in New York. Er stellte eine Wunschliste auf, was er als Architekt von der Glasbranche erwartet. Dabei wurde aber auch deutlich, dass es heute bereits schon eine Reihe dieser Produkte (z.B. schaltbares Glas) gibt. Jedoch kennen viel Architekten (ebenso Endverbraucher) viele dieser Produkte nicht. Daran zeigt sich, das die Glasbranche noch mehr Gewicht auf die Vermarktung legen sollte.


Teuto Glas stellt optimierte ISO Produktion vorDer deutsche Isolierglashersteller Michael Dobbe (Teuto Glas) erläuterte in seinem Vortrag die jüngsten Optimierungsmaßnahmen seiner Isolierglasfertigung: "Wir haben heute eine Ausbeutequote bei unseren Standardgläser von über 90%, und bei den beiden Hauptgläsern liegt sie bei ca. 95%. Das schaffen wir mit dem dynamischen DynOpt Softwaresystem von A+W in Kombination mit den Puffern von Hegla, in die wir kürzlich investiert haben.

Vorspannen von 2 mm Dünnglas möglich

Am Rande der Konferenz erhielt die GLASWELT live einen Einblick in die jüngsten Ofentechnologie von Hersteller Glaston, der eine Fertigung in Tampere besitzt. Mit dem neuen GlastonAir lassen sich 2 mm starke Dünngläser zu ESG vorspannen. Verwendet wird dabei eine neue Schwebeförderertechnologie (mit Luftgebläse), die einen gleichmäßigen Transport des Glases in der Verarbeitungslinie erlaubt. Nach Auskunft der Entwickler treten so keine Probleme mit Wellen oder andere optische Mängel im ESG mehr auf.


Matthias Rehberger

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