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Kastenfenster-Papst Hans Timm wird 80 Jahre alt

Der Senior-Chef der Firma Hans Timm Fensterbau feiert heute, am 23.09.2013 seinen 80. Geburtstag. Gefeiert wird im Werk 2 der Firma in Berlin-Marienfelde. Firmengründer Timm hat sich unter anderem als Retter historisch wertvoller Bestandsfenster - insbesondere der Kastenfenster - einen Namen gemacht.

Eine besondere Wertschätzung für den Senior bedeuten die Grußworte aus der Senatsverwaltung Wirtschaft und Technologie der Stadt Berlin. Überbracht werden aber auch Grußworte aus den Verbänden, wie z. B. dem Verband Fenster und Fassade, der IHK Berlin und der Handwerkskammer Berlin.

Hans Timm erlebte die Kriegs- und Nachkriegszeit in Berlin und begann am 01.04.1948 seine Tischlerlehre für 35 Mark Lehrgeld pro Monat. Ihn zeichneten in seiner mehr als 56jährigen Berufslaufbahn immer seine Konsequenz und Zielstrebigkeit aus, so dass es nicht verwunderlich war, dass er mit 23 Jahren der jüngste Tischlermeister Berlins war und bereits im Jahre 1957 seine eigene Firma gründen konnte.

In den zurückliegenden Jahren konnten für viele Neubauten Fenster konstruiert, gefertigt und eingebaut werden. Objekte und über 1000 Wohnungen in Berlin erhielten Fenster von der Firma Timm.
Auch für den kirchlichen Wiederaufbau in der DDR wurden Elemente konstruiert, gefertigt, geliefert und eingebaut. Nach der Wende war die Firma an vielen Großobjekten, vor allen Dingen am Neubau diverser Bundesministerien beteiligt. Darüber hinaus wurden Fenster für das Zeughaus, für den Landtag Niedersachsen in Hannover, für verschiedene Botschaftsgebäude im Ausland und für die Staatsbibliothek gefertigt und eingebaut.

Sein Enkel Bastian Timm ergänzt: "Nicht unerwähnt lassen sollte man seine außerordentliche Initiative für den Erhalt der „Berliner Kastenfenster“ und seine Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz sowie seine langjährige Tätigkeit als vereidigter Sachverständiger der Industrie- und Handelskammer Berlin."

GLASWELT-Redakteur Daniel Mund hat das Unternehmen 2012 besucht und in einem Bericht porträtiert. In seinem Bericht ist zu lesen: "Für Timm ist der Erhalt dieser Kastenfensterkonstruktionen schon längst zu einer Passion geworden. Und immer wenn man ihn darauf anspricht, sprudelt es förmlich aus ihm heraus: „Historisch wertvolle Bestandsfenster, die oft auch architektonisch und technisch hochwertige Konstruktionen darstellen, können nur durch eine umfassende und ganzheitliche Runderneuerung erhalten werden. Diese kann bei allen Fensterarten (Einfach-, Verbund- und Kastendoppelfenster) einschließlich energetischer Verbesserungen durchgeführt werden“, ist einer seiner ersten Statements bei meinem Firmenbesuch."

Dazu erhielt Hans Timm 1999 einen Forschungsauftrag vom Land Berlin. Im Ergebnis können heute alte historische Kastenfenster mit hoher Energieeffizienz bearbeitet / runderneuert werden und werden wieder gebrauchstauglich hergestellt. Dafür erhielt er im Jahre 2004 die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Mit der Veröffentlichung der Forschungsergebnisse entstanden Arbeitsmethoden, die heute zum Stand der Technik gehören. Ab 1970 wurden von ihm Fensterkonstruktionen für Schallschutzmaßnahmen entwickelt. Daraus entstanden Sonderkonstruktionen zur Schalldämm-Sanierung für Fassaden in den Bereichen Flughafen Tempelhof und Tegel.

Die Firma war und ist ein Familienbetrieb: Beide Söhne und sein Enkel Bastian Timm sind in seine Fußstapfen getreten und führen seit einigen Jahren eigenverantwortlich Unternehmenszweige. Heute, am 23. September 2013 hat der Senior-Chef den Söhnen Detlef Timm und Bernd Timm die Geschäftsführung übertragen. Der Senior-Chef wird dann nur noch beratend tätig sein, und zwar in der Firma, aber auch für Planer und in Denkmalschutzbereichen.

www.timm-fensterbau.de