Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Schwankende Baumärkte in Europa

Im deutschen und belgischen Bausektor wird für dieses Jahr das gleiche Wachstum wie im Jahr 2013 erwartet. Allerdings sieht es in anderen Länder düster aus, so das Architektenbarometer, eine vierteljährliche Umfrage von BauInfoConsult unter 1.600 Architekten in acht europäischen Ländern.

Seit dem dritten Quartal (Q3) 2010 gab es bei den deutschen Architekten eine stetige positive Entwicklung. Auch im 4. Quartal 2013 waren der Auftragsbestand und die Umsatzentwicklung in Deutschland weiterhin positiv. Allerdings mit kleinen Änderungen im Vergleich zu den Ergebnissen aus dem Vorquartal: Das Auftragsbuchbarometer (Indexwert: 219) stieg um 15 Punkte und das Umsatzbarometer (116) um 9 Punkte.

Die Zahl der Architekten, bei denen sich die Auftragslage verbessert, ist recht stabil (33%) geblieben. In Q1 erwarten nur 2% der Architekturbüros, dass sie in den nächsten 12 Monaten leere Auftragsbücher haben werden. Auch dieser Indikator ist recht stabil geblieben und ist in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit dem Beginn des europäischen Architektenbarometers.

Es gibt jedoch auch einige Indikatoren, die weniger für einen Aufschwung stehen: der Bau-Vertrauensindikator ist gesunken, aber immer noch knapp über dem Niveau von Q1 2013. Die Baugenehmigungen im Nichtwohnbereich sind auch weniger geworden. Das ist aber ein saisonaler Effekt, welcher sich jedes Jahr wiederholt. Der Neubau-Sektor macht nur rund 30 % des gesamten Marktes in Deutschland aus, der Rest ist Sanierung.
Daher erwartet Arch-Vision die folgenden Wachstumszahlen: 2014 (+2%), 2015 (+2%) und 2016 (+3%).

Die weiteren Länder
Grossbritannien: Der britische Markt wächst weiter positiv. Einer der Gründe dafür ist, dass die Baugenehmigungen für Nichtwohngebäude langsam wieder zunehmen. Diese sind aber immer noch auf einem niedrigeren Niveau als 2012. Bei den Baugenehmigungen für Wohngebäude gibt es eine positivere Entwicklung. Seitdem der Nichtwohnbereich aber größer ist, hat dieser mehr Einfluss auf den gesamten Bausektor. Es gibt eine starke (positive) Entwicklung beim Auftragsbestand (+38) und beim Umsatz (+36). Arch-Vision prognostiziert ein leichtes Wachstum des Marktes im Jahr 2014 (+2%), das sich 2015 und 2016 fortsetzen wird.

Frankreich : Die wahrgenommenen, leichten Anzeichen einer Verbesserung bei den französischen Architekten in Q3 2013 waren instabil und nur vorübergehend: in Q4 2013 und Q1 2014 verzeichnete das Auftragsbuchbarometer bei den französischen Architekten einen starken Rückgang. Die Baugenehmigungen für Wohngebäude weisen einen negativen Trend für das ganze Jahr 2013 auf und verharren auf einem niedrigen Niveaus. Arch-Vision prognostiziert, dass der Bau-Markt in Frankreich im Jahr 2014 sinken (-2%), aber sich ab dem Jahr 2015 (2015: 0% und 2016: 1%) wieder erholen wird.

Spanien:
Zum ersten Mal seit Beginn der Messungen in Spanien scheint sich in Q1 2014 der anhaltende Abwärtstrend zu verlangsamen; die Ergebnisse sind leicht positiv, da mehr Architekten von steigenden Auftragseingängen (32%) berichten anstelle von abnehmenden Eingängen (25%). In jedem Quartal 2013 entwickelten sich die Stimmungen der spanischen Architekten immer positiver. Die Talsohle ist erreicht und nun soll das Wachstum folgen. Angesichts der jüngsten Ergebnisse kommt Arch-Vision zu dem Schluss, dass die Entwicklung im Jahr 2014 (-7%) etwas besser sein wird als in 2013 (-9%), wenn auch immer noch negativ. Erst ab Jahr 2016 (0%) wird eine ausgeglichene Entwicklung erwartet.

Italien : Dort werden wieder große Rückgänge bei den Aufträgen (-26) und beim Umsatz (-28 ) erwartet. Dennoch gibt es eine positive Entwicklung. In den vergangenen drei Quartalen (Q2 - Q4 2013) sprachen rund 78 % der italienischen Architekten von Rückgängen ihrer Auftragsbestände im Vergleich zum Vorquartal. Und kaum ein Architekt sah einen Anstieg bei den Aufträgen in Q4. In diesem Quartal sind es jedoch nur 46 % der italienischen Architekten, die eine negative Entwicklung bei ihren Aufträgen sehen. 12% erwarten mehr Aufträge. Arch-Vision prognostiziert eine negative Marktentwicklung um 9% im Jahr 2014 und um 4 % im Jahr 2015. Eine Stabilisierung wird für Jahr 2016 erwartet.

Niederlande: Seit zwei Quartalen in Folge haben sich die Aufträge (118) und der Umsatz (105) in den Niederlanden wieder positiv entwickelt. Dies ist eine Fortsetzung des Wachstums, das wir in den Vorquartalen gesehen hatten. Die Zahl derer, die mehr Aufträge erwarten (49%), ist höher als die Zahl der Architekten mit rückläufigen Auftragsbeständen (26%). Arch-Vision prognostiziert einen leichten Rückgang im Jahr 2014 (-1%), aber eine Erholung im Jahr 2015 (+2%) und 2016 (+3%).

Belgien: Seit Q1 2013 gab es eine ziemlich stabile, positive Entwicklung bei den Auftragseingängen der belgischen Architekten. In diesem Quartal jedoch scheint die Entwicklung in ein eher neutrales Szenario zu wechseln. Die Baugenehmigungen, vor allem für Wohngebäude, zeigen eine positive Entwicklung, während ein Rückgang bei den Nichtwohnungsgebäuden zu sehen ist. Dies mündet zu folgender Vorhersage für den belgischen Bausektor: ein bescheidenes Wachstum in den kommenden Jahren: 2% (2014), 1% (2015) und 1% (2016).

Polen: Nach den negativen Auftragsentwicklungen in den Vorquartalen war der Quartalsvergleich des polnischen Auftragsbuchbarometers wieder positiv (103), was darauf hinweist, dass im 1. Quartal 2014 mehr Architekten einen steigenden als einen rückläufigen Auftragseingang verbuchen. Arch-Vision erwartet, dass die polnische Bauwirtschaft zwischen 29 Mrd. € und € 30 Mrd. Euro schwanken wird: -1% (2014), 0% (2015) und 1% (2016).

Diese und weitere Ergebnisse und Trends zu den europäischen Baumärkten findet man im europäischen Architektenbarometer, einer internationalen Untersuchung, die unter 1.600 Architekten in Europa erhoben wird.

www.bauinfoconsult.de