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Digitalisierung = Generationenkonflikt?

Vögele: Unsere Pressemeldungen befassen sich mehr und mehr mit dem Thema Digitalisierung. Bestellungen erfolgen mehr und mehr über Herstellerportale. Das papierlose Büro wird damit immer mehr zur Wirklichkeit. ERP-Systeme halten auch beim Handwerk früher oder später Einzug. Muss man diesem Trend so unbedingt folgen, bzw. wollen die Handwerker, die seit über 30 Jahren im Geschäft sind, diesem Trend folgen? Dann das schwierige Thema Firmenübergabe, wie entscheidend ist da das Thema Digitalisierung?

Rehberger: Auch wenn viele aus der alten Handwerkergarde gerne noch ein Fax an Händler und Verarbeiter schicken, damit ist bald Schluss. Und das ist gut so. Digitale Bestellungen und Auftragsstellungen beschleunigen den Prozessablauf – zum Vorteil aller Beteiligten – und minimieren Fehler (zudem ist immer klar, wer wann einen Fehler gemacht hat). Der Generationenkonflikt setzt meines Erachtens vielfach dann ein, wenn es um die Investitionen geht. Die Digitalisierung kostet Geld und die Jüngeren akzeptieren dieses Invest, während die „Alten“ oft skeptisch sind. Gleichzeitig bedeutet Digitalisierung oft den Bruch mit früheren Arbeitsweisen. Für viele Ältere ist es nicht einfach, das zu akzeptieren.

Vögele: Da stellt sich mir die Frage, ob die Herangehensweise vieler Hersteller die richtige ist, um den „nicht digital“ orientierten Handwerker mitzunehmen. Diese Problematik zeigt sich mir als Sachverständigen immer wieder, wenn ich Aufmaße, Bestellskizzen und Bestellformulare bei Schadensfällen sehe. Da möchte ich gar nicht von einer CAD Zeichnung etc. sprechen. Und spätestens wenn das Thema BIM ins Spiel kommt, wird es kompliziert, obwohl es doch einfach sein sollte. Wie siehst Du das?

Rehberger: Ob wir es wollen oder nicht, die Planung wird komplexer, um die Fertigung und Montage schneller und effektiver zu machen. Das erfordert vom Handwerker oft mehr Disziplin als früher. Auf der Baustelle schnell einmal etwas verändern, das funktioniert so bei BIM nicht mehr.

Vögele: In erster Linie sind es die Vorschriften, die komplexer und engmaschiger werden, und damit bessere Planungsarbeit bei den Handwerkern fordern. BIM ist da eine logische Konsequenz, und viele Hersteller haben es schon eingeführt. Deshalb muss es auch möglichst schnell in die Aus- und Weiterbildung Einzug halten, denn es betrifft „alle“ Handwerker. Jetzt erst mal viel Spaß mit der Lektüre der GW. Bleiben Sie uns gewogen.

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