Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

GLASWELT lesen, mehr erfahren

Mund: Das lässt aufhorchen: Fensterbauer TMP hat jetzt erste Fenster mit Vakuum-Isolierglas für ein Forschungsprojekt gebaut. Dabei geht es um kleinere Scheibendimensionen, es werde aber bereits eine Skalierbarkeit auf größere Scheiben berücksichtigt. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich gerne zurück an die eindrucksvolle „Morgenfenster“-Ausstellung auf dem Fenster-Türen-Treff in Salzburg Anfang März. Auch dort wurden vier Fensterkonstruktionen vorgestellt, mit denen der Einbau von Vakuum-Isolierglas (VIG) konstruktiv gelöst wurde. Es wird also immer konkreter in Sachen VIG. Ist das ein wichtiges Innovationsfeld der Glasbranche?

Rehberger: Sagen wir so, wenn es gelingt, Vakuum-Isoliergläser flexibel im Format und in etwa so schnell wie aktuelle ISO-Einheiten zu fertigen, wird das die Glas- und Fensterbranche nachhaltig verändern. Das von TMP eingesetzte Vakuum-Isolierglas namens Fineo (von Interpane) besteht aus zwei 3 mm dicken Gläsern und einem vakuumierten SZR von 0,1 mm. Wir sprechen also von einer Scheibendicke von unter 10 mm, bei sehr guten Ug-Werten, je nach Aufbau, zwischen 0,4 bis 0,7 W/(m²K). Solche dünnen Scheiben und ihre gute Performance werden es Fassaden- und Fensterbauern erlauben, dünnere Systeme anzubieten. Das senkt Kosten und bedeutet bei Fassaden einen Raumgewinn im Gebäude und damit einen Mehrwert für den Investor. Zudem ist VIG interessant für die Renovierung.

Mund: Ich bin gespannt, über das VIG reden wir ja schon jahrzehntelang – wirklich angekommen ist das Produkt immer noch nicht am Markt. Ganz anders scheint es doch mit den schaltbaren, sprich smarten Gläsern zu sein: Man bekommt das Gefühl, dass diese Entwicklung jetzt auch wirklich vermarktet wird – wenn beispielsweise schon Profilsystemgeber Rehau das Thema aufgreift und eine ganzheitliche Systemlösung bietet, die für Hersteller leicht zu verarbeiten ist. Wären smarte Gläser denn auch ein Mega-Thema für die glasstec im Herbst gewesen, wenn COVID-19 uns allen nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte?

Rehberger: Auf alle Fälle sind smarte und schaltbare Gläser ein ganz großes Thema für unsere Branche. Alleine die Möglichkeit, den Sonnen- und Blendschutz als Zusatzfunktion in die Glasebene zu legen, ist nicht nur elegant (z. B. beim Wintergarten), sondern erlaubt auch dort passende Lösungen, wo es sonst kritisch wird, wie bei großen Gebäudehöhen mit hohen Windgeschwindigkeiten. Noch sind smarte Gläser teuer, man darf sie jedoch nicht einfach mit Isolierglas vergleichen, denn sie können ja Zusatzfunktionen bieten und kombinieren, neben Sonnenschutz auch Einbruchschutz u. v. m. In unserem Oktoberheft werden wir im Top-Thema nicht nur umfassend neue Glasprodukte vorstellen, sondern auch viele weitere Innovationen aus dem gesamten Glassegment. Dies umfasst Produkte für die Digitalisierung der Fertigung sowie die neuesten Zulieferprodukte, reicht weiter über die Veredlung von Glas bis hin zum Einbau mit den zugehörigen Hebe- und Montagehilfen.

Mund: Du wirst das ganze Branchengeschehen und die umfassende Innovationspower der glasverarbeitenden Hersteller und Maschinenindustrie sicher einfangen – sowohl im Heft als auch auf unseren anderen digitalen Medienkanälen. Denn eines ist klar: Auch wenn die glasstec auf nächstes Jahr verschoben wurde, die Innovationszyklen der Anbieter waren ja eigentlich auf den Messeauftritt in diesem Herbst abgestimmt. So wird es einiges zu berichten geben. Jetzt aber erstmal viel Spaß mit der vorliegenden Ausgabe und beste Geschäfte im Sommer.

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ Glaswelt E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus GW: Sonderhefte (PDF)
+ Weiterbildungsdatenbank mit Rabatten
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen