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Einbruchschutz

Investitionen in den Einbruchschutz lohnen sich

GLASWELT – Kann man salopp formulieren, dass Einbrecher am Donnerstag Überstunden und Montags frei machen?
Ewa Bedkowski – Nein, diese Interpretation der Erhebungsergebnisse ist definitiv unzutreffend. Einbrüche finden an allen Wochentagen statt! Obwohl an Donnerstagen die meisten Aktivitäten sowohl in Einfamilienhäusern (18,22%) als auch Mehrfamilienhäusern (11,61%) festgestellt wurden, liegt die Auslastung – besonders in Einfamilienhäusern – an allen anderen Wochentagen über 10%. Demnach kann man nicht davon ausgehen, dass Einbrecher an einem bestimmten Wochentag pausieren würden.

GLASWELT  Immer mehr Einbruchsversuche scheitern. Heißt das, dass die Investitionen in den Einbruchschutz jetzt Früchte tragen?
Bedkowski – Man kann sicherlich nicht nur einen Grund für den Anstieg der Einbruchsversuche benennen. Nachweisbar ist, dass der Versuchsanteil eindeutig bei den Fällen höher war, bei denen mechanische Sicherungsvorkehrungen verbaut waren. [...]

GLASWELT – Wie entwickeln sich die Schadensquoten, gehen die genauso wie die Fallzahlen zurück?
Bedkowski – Seit 2015 ist die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle kontinuierlich gesunken und simultan dazu die Schadenssumme. Dabei ist aber nicht außer Acht zu lassen, dass 2017 21,4% der Wohnungseinbruchsdiebstähle einen Schaden von 5.000 Euro oder sogar noch mehr verursacht haben. Trotz sinkender Schadenssummen bleibt die finanzielle Belastung für die Opfer eines Wohnungseinbruches hoch.

GLASWELT  Was hat sich bei den Schwachstellen am Gebäude im ­Vergleich zur letzten Erhebung geändert. Wo machen es die Bewohner den Einbrechern am leichtesten?
Bedkowski – Grundsätzlich haben die bekannten Schwachstellen aus der vorherigen Kölner Studie immer noch Bestand. Besonders in Mehrfamilienhäusern bleibt die Wohnungsabschlusstür das vorrangige Ziel von Wohnungseinbrechern. Erst danach folgen Fenstertüren und Fenster, besonders wenn sie sich im Erdgeschoss befinden. In Einfamilienhäusern werden weiterhin die meisten Einbrüche über die Terrassentür und danach über die Fenster begangen. Ein leichter Anstieg ist jedoch bei den [...]

GLASWELT  Nur etwas mehr als 4 Prozent der Einbrecher haben einen Rollladen überwunden. Was hat diese Zahl für eine Aussagekraft – waren die 96 Prozent der der Rollläden sicher? Oder waren Rollläden an nur 4 ­Prozent der Modi Operandi beteiligt? Was raten Sie bei Abwesenheit: Rollladen hoch oder runter?
Bedkowski – Für die 4,34 Prozent der in Köln und Leverkusen bekannten Fälle bedeutet diese Aussage, dass Rollläden sich vor einem Fenster oder einer Fenstertür im geschlossenen (oder halbgeschlossenem) Zustand befunden haben und überwunden wurden; demnach am modus operandi beteiligt waren. Die Aussage bezieht sich somit nicht auf die Anzahl aller Fälle bei denen Rollläden vorhanden waren. Unserer Erfahrung nach sind die meisten handelsüblichen Rollläden für Wohnungseinbrecher mit Leichtigkeit zu überwinden, besonders, wenn sie dem Täter die Abwesenheit des Wohnungsinhabers suggerieren und während der üblichen Geschäftszeiten (tagsüber) geschlossen sind. Wir empfehlen hiernach Rollläden nur zu üblichen Zeiten, wie in der Nacht oder als Sichtschutz bei Dunkelheit, geschlossen zu halten. Ideal ist bei einer längeren Abwesenheit die Simulation einer Anwesenheit. Dies kann zum Beispiel durch elektrisch gesteuerte Rollläden erreicht werden.

GLASWELT – Das Fensterglas wird vergleichsweise selten eingeschlagen. Lohnt dann überhaupt die Investition in teureres einbruchhemmendes Glas?
Bedkowski – [...]

Das komplette Interview mit Kriminalkommissarin Ewa Bedkowski lesen Sie in der nächsten Ausgabe der GLASWELT, die am 13.November erscheint. Die Fragen stellte Chefredakteur Daniel Mund