Die Do Fenster Gruppe fusioniert ihre beiden Tochterunternehmen Evers Bauelemente aus Rothenburg und Meißner Fenstertechnik aus Nossen. Wie die Sächsische Zeitung berichtet, verspricht sich die Unternehmensgruppe durch den Zusammenschluss eine stärkere Marktposition. Der Schritt hat jedoch gravierende Folgen für den Standort Rothenburg: Dort werden Arbeitsplätze abgebaut, da die Produktion künftig stärker am Standort Nossen konzentriert werden soll.
In einer gemeinsamen Mitteilung beider Unternehmen heißt es: „Im Rahmen der Übernahme wurden Geschäftsführung, zentrale Funktionen und der Vertrieb in einer gemeinsamen Organisationsstruktur zusammengeführt. Die Konsolidierung der Werke ist ein konsequenter Schritt in der strategischen Neuausrichtung der Unternehmensgruppe." Der Geschäftsführer der Meißner Fenstertechnik, Heiko Finger, übernimmt mit dem Zusammenschluss auch die Geschäftsführung in Rothenburg.
Do Fenster Gruppe bereits durch Meeth-Insolvenz belastet
Der Grund für die Umstrukturierung liegt in doppelten Produktionsstrukturen: Nach Informationen der Sächsischen Zeitung hatte sich herausgestellt, dass in beiden Betrieben in der Herstellung vieles parallel läuft. Diese Doppelstrukturen soll fortan die Meißner Fenstertechnik in Nossen übernehmen. Mit der „Konsolidierung" erfolgt eine Anpassung der Produktionsstrukturen an das Werk in Nossen, was zwangsläufig zu einer Reduktion der Fertigungskapazitäten in Rothenburg führt.
Die Do Fenster Gruppe ist kein Unbekannter in der Branche: Sie war auch Muttergesellschaft des insolventen Fensterherstellers Meeth Fenster GmbH. Die Meeth Fenster GmbH hatte nach ihrer Übernahme durch die Do Fenster Gruppe im Jahr 2021 im Mai 2022 Insolvenz angemeldet und wurde mittlerweile abgewickelt. Laut Branchenberichten der Glaswelt scheiterte Meeth nicht zuletzt an der angespannten Marktsituation, steigenden Kosten und einer rückläufigen Nachfrage. Der Fall sorgte in der Fensterbranche deutschlandweit für Aufsehen.
Nun zeigt sich, dass die Do Fenster Gruppe nach der Meeth-Insolvenz ihre strategische Neuausrichtung mit Fusionen und der Konzentration von Produktionsstandorten vorantreibt – ein Schritt, der für die Mitarbeiter in Rothenburg jedoch schmerzliche Konsequenzen hat.
Branchendruck führt zu Konsolidierung
Der Zusammenschluss von Evers Bauelemente und Meißner Fenstertechnik sowie die jüngste Vergangenheit der Do Fenster Gruppe werfen ein Schlaglicht auf die schwierige Situation der Fensterbranche. Beide Unternehmen reagieren mit ihrem Zusammengehen auf die schwierige Lage in der Bauwirtschaft. Der Druck, sich durch Fusionen oder Umstrukturierungen anzupassen, nimmt zu – oft auf Kosten der Arbeitnehmer.
Die Herausforderungen in der Bauwirtschaft zwingen Unternehmen weiterhin zu drastischen Maßnahmen, wie der aktuelle Fall zeigt.