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Flachglas MarkenKreis

„Unser starkes Team ist schwer zu schlagen“

GW – Wie schätzen Sie die aktuelle Wirtschaftslage für die Branche ein?

Michael Scheer – Die wirtschaftliche Lage stellt uns vor Herausforderungen, doch ich sehe auch Chancen. Viele Betriebe kamen durch die letzten beiden Jahre besser als gedacht. Das ist schon einmal eine Basis. Allerdings sehe ich auf die Verarbeitungsbetriebe und deren Kunden, die Fenster- und Fassadenbauer, steigende Preise sowie Lieferengpässe zukommen. Durch die Schließung einer Reihe von Floatwannen und das Entleeren der Lager bei den großen Floatglas-Herstellern sind Preissteigerungen beim Basisglas zu erwarten. Dennoch sehe ich weiterhin gute Marktchancen.

GW – Weshalb?

Scheer – Wir, d.h. unsere Mitglieder im Flachglas MarkenKreis, können in jedem Marktsegment von Glas die entsprechenden Angebote für Kunden machen, denn wir haben hierfür die passende Produktauswahl, das Know-how und die richtigen Partner. Ergänzt wird dies durch eine Reihe von Dienstleistungen, die wir mit anbieten.

GW – Welche Vorteile bringt die Gemeinschaft gegenüber einem Einzelunternehmen in einem wettbewerbsintensiven Markt?

Scheer – Unser Slogan ‚Vielfalt, Kompetenz, Innovation‘ bringt es auf den Punkt. Wir haben eine breite Mitgliederschaft mit ISO-Herstellern, ESG-Produzenten, Händlern sowie Glasbauern. So können wir alle nur erdenklichen Produkte bei Fassadenglas und Raumglas anbieten. Wir können sämtliche Marktanforderungen erfüllen, je komplexer desto besser. Zusammen mit Mitgliedern und Partnern erkennen wir Potenziale für Innovationen. Jeder profitiert so vom Austausch und der Leistungsstärke des Netzwerks.

GW – Wie profitieren die Mitgliedsunternehmen vom Markenkreis?

Scheer – Das Herz des Flachglas MarkenKreises ist die Systemzentrale mit der Anwendungstechnik. Von hier aus unterstützen wir die Mitglieder in technischen Fragen sowie im Rahmen von Zertifizierungen, thermischen Stressanalysen für Isoliergläser und statische Berechnungen. Zudem haben wir ein starkes Marketing- und Designteam, das alles inhouse umsetzt. Und wir sind immer vorne mit dabei, wenn es um neue Entwicklungen geht. Ein wichtiges Tool sind wie gesagt unsere Objektberater, die draußen am Kunden sind, also bei Architekten und Verarbeitern. Das bewährt sich im Markt.

GW – Wie fördern Sie die Zusammenarbeit innerhalb des Netzwerks?

Scheer – Wir, also die Mitarbeiter der Systemzentrale, und die Mitglieder sprechen viel miteinander und so entstehen immer wieder neue Ideen und Aktivitäten. Wir versuchen auch, unsere Partner passend untereinander zu vernetzen. So führen wir beispielsweise unsere Mitglieder auf Messen zusammen mit einem gemeinsamen Messestand. Ebenso bei Projekten, da wir wissen, wer im Netzwerk welche Kompetenzen und Produkte besitzt und helfen so, dass sich die Mitglieder optimal vernetzen können.

GW – Welche Ziele verfolgen Sie als Netzwerk in den kommenden Jahren?

Scheer – Wir konzentrieren uns darauf, den Vertrieb weiterzuentwickeln und natürlich wollen wir weitere Partner gewinnen. So sind seit kurzem beispielsweise Eastman und ChromoGenics mit im Netzwerk, mit weiteren sind wir im Gespräch. Dazu kommt, dass wir jetzt auch direkt mit Partnern aus dem Ausland zusammenarbeiten können. Unsere Kompetenz im eigenen Haus ermöglicht es uns, dabei schnell und sehr flexibel zu agieren.

GW – Wie trägt der Zusammenschluss dazu bei, Innovationen schneller in die Praxis umzusetzen?

Scheer – Das erfolgt durch den engen Austausch mit unseren Mitgliedern im Netzwerk. Dies und unsere breite Produktpalette versetzen uns in die Lage, Marktanforderungen und Innovationen sofort aufzugreifen, schnell zu adaptieren und in die Praxis umzusetzen sowie zu vermarkten.

GW – Gibt es gemeinsame Forschungs- oder Entwicklungsprojekte innerhalb des Markenkreises?

Scheer – Ja, wir arbeiten aktiv an neuen Projekten und Technologien, insbesondere im Bereich energieeffiziente Fassaden und beim Sonnenschutz. Hier konnten wir beispielsweise im letzten Jahr die Zusammenarbeit mit ChromoGenics, Hersteller von schaltbaren Folien, auf den Weg bringen.

GW – Welche Trends in der Glasbranche werden den größten Einfluss auf Ihre Mitglieder haben?

Scheer – Variantenreicher Sonnenschutz, Vogelschutz und multifunktionale Fassaden sind zentrale Themen, die uns als Branche beschäftigen werden. Dazu kommt , dass sich immer mehr Eigenschaften in einem Quadratmeter Fassade integrieren lassen müssen und die Gläser sind hier zentrale Elemente. Und ganz klar ist auch, dass CO₂-reduziertes Glas im Trend liegt. Auch wichtig: Ohne Nachhaltigkeit wird es nicht mehr gehen. Wir setzen als Netzwerk setzen auf energieeffiziente Produkte und nachhaltige Materialien.

GW – Gibt es gemeinsame Initiativen zur Reduzierung des Energieverbrauchs und CO₂-Ausstoßes?

Scheer – Ja, wir arbeiten kontinuierlich daran, energieeffiziente Lösungen und nachhaltige Prozesse in unsere Arbeit zu integrieren. Der Austausch im Netzwerk unter den Mitgliedern führt dann auch dazu, dass solche Lösungen untereinander diskutiert, bewertet und mit aufgenommen werden.

GW – Warum blicken Sie zuversichtlich in die Zukunft?

Scheer – Eine unserer größten Stärken ist die Fähigkeit, sehr schnell und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. Das ist die Basis für den Erfolg.

Das Interview führte Matthias Rehberger

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