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Glass Performance Days 2025 in Tampere, Finnland

„It’s good to work with friends“

In der Nokia Arena gab es bei den diesjährigen Glass Performance Days über 130 Vorträge von internationalen Referenten zum Leitthema „Glass – The In/Visible Impact“. Diese widmeten sich technischen und regulatorischen Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Materialforschung über die Fertigung bis hin zur Anwendung im Bauwesen. Die Botschaft: Glas ist überall – oft unsichtbar, hat jedoch eine enorme Wirkung auf unsere Lebensqualität, die Nachhaltigkeit von Gebäuden sowie deren Energieeffizienz.

Bei den Glass Performance Days 2025 wurde deutlich: Innovation braucht Partnerschaft.

Dazu hatte Miika Äppelqvist schon in seiner Begrüßung die 500 internationalen Gäste mit einer klaren Aussage auf das Thema eingestimmt: „Alleine wird man es heute kaum mehr schaffen, große Innovationen in den Markt zu bringen, dazu braucht es Partner. Und dabei sollten wir nicht vergessen: es ist gut, mit Freunden zusammenzuarbeiten und bringt darüber hinaus vielfach bessere Ergebnisse.“ Äppelqvist betonte, dass große Fortschritte nur gemeinsam gelingen können. Zuhören, Perspektivwechsel und gemeinsames Nachdenken und Handeln seien der Schlüssel für nachhaltige Lösungen.

Dünnglas im Fokus der GPD

Ein zentrales Thema der Glass Performance Days 2025 waren diesmal dünne und ultradünne Gläser und deren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in und an Gebäuden.

Vor diesem Hintergrund stellten die Unternehmen Corning, Glaston und Hegla gemeinsam ein interessantes Verfahren zur Herstellung von 3-fach-Isoliergläsern mit 0,5 mm dünner Mittelscheibe vor.

Auf den GPD findet man ­echte ­Innovationen!

Aaron Baskerville, ­AeroShield

Dieses neue Verfahren erlaubt die Herstellung von 3-fach-Einheiten, die ähnliche Dicken wie herkömmliche 2-fach-Isoliergläser aufweisen, und kaum mehr wiegen als diese Gläser.

Durch präzise Steuerung, TPS-Technologie für den Randverbund und hochautomatisierte Fertigungs-Prozesse ist es nun möglich, das fragile, ultradünne Mittelglas effizient bei der Fertigung einzusetzen und so zu den dünnen 3-fach-ISO-Einheiten weiter zu verarbeiten.

Die Vorteile, so die Auskunft der Entwickler, sind eine verbesserte Dämmung, geringeres Gewicht sowie geringere Transportkosten. Zudem lassen sich durch das geringere Gewicht die Kosten der verbauten Beschläge senken und die dünnen 3-fach-Scheiben können bei der Nachrüstung von Bestandsgebäuden bzw. deren Revitalisierung häufig die alten Bestandsgläser ersetzen.

Das Verfahren ist ausgereift – bereits heute arbeiten in Europa drei große Isolierglas-Hersteller mit dem neuen Verfahren, ebenso fertigen in den Vereinigten Staaten drei weitere Produzenten die dünnen 3-fach-Gläser.

Nach Aussage von GPD-Besucher gegenüber der GW sei diese Entwicklung ein Game-Changer für die Herstellung von Isolierglas.

Wir kommen ­hierher, um ­Zukunftstrends zu ­erkennen.

Barbera Meunier, ­Eastman

Weitere Vorträge befassten sich mit der Optimierung von Fertigungsprozessen. Themen waren unter anderem Robotik, Qualitätskontrolle und Inspektion mittels KI und flexible Steuerung komplexer Produktionslinien. Systeme zur Echtzeitüberwachung von Prozessparametern wurden ebenso vorgestellt wie modulare Lösungen für die automatische Anpassung an unterschiedliche Glasformate.

Immer wichtiger: Regeln und Normen

Im Fokus der Referenten von Glass for Europe (GfE) standen EU-Regularien. Die Lobby-Organisation war mit mehreren Beiträgen bei den GPD vertreten: Adrien Carton referierte über die Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie EPBD. Dabei ging es unter anderem um die Rolle nationaler Sanierungspläne und die anstehende Überarbeitung der Methoden zur Energiebewertung transparenter Bauelemente. Sein Kollege Justin Loup stellte die neuen Anforderungen der Construction Products Regulation (CPR) vor. Diskutiert wurden Standardisierungsprozesse, Nachhaltigkeitskennzahlen und die digitale Erfassung produktspezifischer Informationen.

Hier trifft sich das Who-is who der Glasbranche – man lernt und wird gehört.

Graham Dodd, Arup

Isolierglas Workshop

Auch diesmal gab es im Vorfeld der Konferenz eine Reihe von Praxis-Workshops. Einer dieser war der gemeinsame Workshop von H.B. Fuller | Kömmerling und Glaston und widmete sich neuen Ansätzen in der Isolierglasfertigung. Vorgestellt wurde das Warme-Kante-System Ködispace 4SG. Dieses wird robotergestützt appliziert und sorge für eine langfristige Performance. Zufrieden zeigte sich Dr. Christian Scherer von H.B. Fuller | Kömmerling. „Die GPDs sind eine ideale Plattform, um unsere Technologien einem internationalen Fachpublikum vorzustellen und den Austausch mit Experten zu intensivieren.“

Mein Fazit: Einmal mehr hat sich die Reise nach Tampere gelohnt, um sich über die neuesten Glas-Produkte und Entwicklungen in der Glasindustrie zu informieren. Die GPD sind einfach die weltweit führende Glas-Konferenz um neue Trends kennenzulernen und sich mit Branchen-Spezialisten aus aller Welt auszutauschen. Und wie Miika Äppelqvist es so treffend sagte: „It’s good to work with friends.“

Matthias Rehberger

Selbstverständlich gab es auch wieder spannende Glasprodukte bei den GPD in Tampere zu sehen

Foto: Matthias Rehberger / GW

Selbstverständlich gab es auch wieder spannende Glasprodukte bei den GPD in Tampere zu sehen
Die GPD Besucher nutzen die Gelegenheit sich mit Experten vor Ort auszutauschen

Foto: Matthias Rehberger / GW

Die GPD Besucher nutzen die Gelegenheit sich mit Experten vor Ort auszutauschen
Neue Produkte und Anwendungen standen auch diesmal wieder im Fokus der GPD

Foto: Matthias Rehberger / GW

Neue Produkte und Anwendungen standen auch diesmal wieder im Fokus der GPD

Foto: Matthias Rehberger

Foto: Matthias Rehberger / GW

Ob bei den Vorträgen, im Gespräch mit Ausstellern und bei den Networking-Events, die Glass Performance Days bestätigten ihre Position als weltweit führende Glaskonferenz.

Foto: Matthias Rehberger / GW

Ob bei den Vorträgen, im Gespräch mit Ausstellern und bei den Networking-Events, die Glass Performance Days bestätigten ihre Position als weltweit führende Glaskonferenz.

Interview mit dem neuen Glaston CEO

Auch spannend: Auf den GPD 2025 hatte GW Redakteur die Gelegenheit ein Exklusiv-Interview mit dem neuen Glaston CEO Miika Äppelqvist zu führen.

Das Video-Interview finden Interessierte auf Youtube auf dem GW-Video Channel unter folgendem Link

Foto: Matthias Rehberger / GW

Stimmen der Besucher und Aussteller

„Wir sind auf den GPD, um die ­Menschen zu ­treffen und unsere Netzwerke zu pflegen. ­Richtig gut.“

Bernhard Hötger, Hegla

Matthias Rehberger / GW 

„Alles an einem Ort: Fachvorträge, ­Expertise, Marktüberblick – einfach ­unbezahlbar!“

Markus Plettau, Dow

Matthias Rehberger / GW

„Die Glass ­Performance Days sind der ­richtige Rahmen für gute ­Gespräche.“

Thorsten Böllinghaus, Bohle AG

Matthias Rehberger / GW

„Die GPD sind keine Verkaufsveranstaltung, hier geht es um Inhalte und um tiefere Einblicke in Fachthemen.“

Jan Schäpers, Hegla Hanic

Matthias Rehberger / GW

„Ein Besuch der GPD lohnt sich, weil hier in ­kompakter Weise das ­geballte Know-how der Glas-Industrie ­vertreten ist.

Peter Nischwitz, Glaston

Matthias Rehberger / GW

„Die beste Plattform für Glas-Technik weltweit. Auch die Größe passt, um Menschen zu Treffen und sich auszutauschen.“

Naree Kim, Ublo

Matthias Rehberger / GW

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