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Im Gespräch mit Rafael David Reinecke, GF der KL megla Germany

KL megla Germany – Die nächste Generation

Glaswelt – Nach dem Ausstieg eines Gesellschafters haben Sie ein Planinsolvenzverfahren beantragt, was in die Gründung der KL megla Germany GmbH mündete. Wie sehen Sie die neue Firma aufgestellt?

Rafael David Reinecke – Die neue KL megla Germany GmbH ist nun komplett in der Hand unserer Familie, was unter anderem Entscheidungsfindungen in kritischen Fragen deutlich erleichtert. Es war und ist natürlich eine Herausforderung, das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Doch bietet ein sogenanntes Plansanierungsverfahren die Möglichkeit, mit fachspezifischen Beratern und unter Aufsicht eines vom Gericht bestellten Insolvenzwalters die Geschicke des Unternehmens weiterhin in der eigenen Hand zu halten. Vor allem in Nischen-Industrien wie der unseren ist dies durchaus von Vorteil, da branchenfremden Entscheidungsträgern das notwendige Know-how gefehlt hätte.

Glaswelt – Sie agieren jetzt als Geschäftsführer, also ganz in der Tradition ihrer Familie?

Reinecke – Genau. Mein Vater und meine Großväter bringen es zusammen auf 130 Jahre an Erfahrungen im und mit dem Werkstoff Glas. Bestandteil unseres heutigen Firmennamens ist „megla“, ein Kürzel, das der Feder meines Großvaters entstammt. Die Firma wurde von meinem Vater zu dem Unternehmen ausgebaut, das Sie heute kennen. Nun steht es im Zuge des jetzigen Neuaufbaus im Fokus, uns wieder stark für die Zukunft aufzustellen und dafür sowohl das Team als auch das Management zu verjüngen, wie Sie unter anderem an mir sehen.

Glaswelt – Bleiben nach der Neugründung für die Kunden die bekannten Ansprechpartner erhalten?

Reinecke – Alle Ansprechpartner bleiben erhalten, da wir den Neustart mit beinahe allen Mitarbeitern der alten Firma geschafft haben. Abweichen werden in Zukunft lediglich unsere Anschrift und die Telefonnummern, da wir im ersten Quartal dieses Jahres in unsere neue Produktionsstätte in Waldbröl einziehen werden. Über diesen ebenfalls strategischen Meilenstein werden wir unsere Lieferanten und Kunden in einem gesonderten Anschreiben mit Details versorgen.

Glaswelt – Legen Sie mit dem Neustart andere Produktschwerpunkte?

Reinecke – Wir haben unser Portfolio auf unsere Kernprodukte, Glastürbeschläge für den Innenausbau und Nassbereich fokussiert und legen dabei besonderes Augenmerk auf erweiterte Angebote von Zubehör für die einzelnen Produktgruppen.

Glaswelt – Wie profitieren hiervon Ihre Handwerkskunden?

Reinecke – Um die Funktionalität und Qualität unserer Produkte weiter zu präsentieren, überarbeiten wir zurzeit sämtliche Marketingmaterialien im Print- und digitalen Bereich. Dabei stehen die Anforderungen der Industrie an moderne und leicht verständliche Unterlagen im Vordergrund.

Glaswelt – Sind Sie der alleinige Geschäftsführer und wer unterstützt Sie im Führungsteam?

Reinecke – Als alleiniger Geschäftsführer des Unternehmens freue ich mich über die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen und kompetenten Team. Neben meinem Vater, Peter Reinecke, der dem Unternehmen in beratender Funktion erhalten bleibt, zählen hierzu unter anderem unsere beiden Prokuristen Manfred Henry Daub (Finanz- und Warenwirtschaft) und Marion Reinecke (Personalwesen).

Glaswelt – Das bedeutet, Sie haben jetzt den Generationswechsel fließend vollzogen?

Reinecke – So kann man das sagen. Und wir sind stolz, dass unsere Familie so lange in der Branche erfolgreich ist und wir auch heute und in Zukunft sehr eng zusammenarbeiten.

Glaswelt – Bitte sagen Sie etwas zu Ihrem Werdegang?

Reinecke – Ich habe in Köln BWL mit den Schwerpunkten International Management und Business Law studiert und gleichzeitig in den verschiedensten Abteilungen und internationalen Niederlassungen gelernt und gearbeitet, bevor ich 2019 zum Geschäftsführer bestellt wurde. Hinzu kommt, dass ich bereits von Kindestagen an gerne und viel Zeit mit meinem Vater und Großvater verbracht habe, wobei die Geschicke des Unternehmens immer wieder diskutiert, vor allem jedoch Erfahrungen geteilt wurden. Das Wissen und die Erfahrung meiner Familie über diese Industrie werde ich immer als wichtigste Grundlage meines wirtschaftlichen Denkens verstehen.

Glaswelt – Welche Produkte stehen nun im Fokus, mehr für das Bad oder das Interieur im Allgemeinen?

Reinecke – Das verhält sich recht ausgeglichen und ist beides bei der KL megla Germany GmbH zu finden. Im Vergleich zum vorherigen Programm werden wir jedoch z. B. den Bereich Saunatüren weiter ausbauen. Ein weiteres Steckenpferd sind unsere signalführenden Beschläge für „Smartglas Anwendungen“ verschiedenster Art. Die momentan gängigste Verwendung finden diese Produkte bei der Ansteuerung rahmenloser, schaltbarer Türen. Unsere patentierten Systeme weisen hierbei durch die nicht sichtbare Kabelführung sowohl ästhetische als auch sicherheitsrelevante Vorteile auf.

Glaswelt – Wie schätzen Sie allgemein die Entwicklung bei Interieurbeschlägen ein?

Reinecke – Grundsätzlich befinden wir uns in einem Zeitalter, in dem Smart Home Anwendungen und die Verwendung von Glas als Baustoff immer gefragter werden. Diesen Trends entsprechend legen wir das Design und die Eigenschaften unserer Produkte gemäß unseres Credos „Minimalistisch im Design, bei größtmöglicher Funktionalität“ aus.

Das Interview führte Matthias Rehberger.

Das Faltus dynamic Beschlagsystem für schaltbares Glas (bis max. 2500 × 2500 mm)

Foto: KL megla Germany GmbH

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