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Fassaden Highlight zur BAU

Der Geschäftsführer der Onlyglass Mediafacade GmbH Reinhard Cordes.
Der Geschäftsführer der Onlyglass Mediafacade GmbH Reinhard Cordes.
Auf der BAU 2011 wurde erstmals offiziell die Onlyglass Mediafacade vorgestellt, eine digitale Medienfassade, die Teil der Gebäudearchitektur ist. Die Displays ersetzen herkömmliche Verglasungssysteme, da sie die Funktionen von LED-Monitor und Isolierverglasung in einem neuartigen Medium verschmelzen. Im Verbund mit den rund 1 Milliarde darstellbaren Farben (10 bit) erhält man so ein höchst leistungsfähiges Display: ob als Großdisplay über die gesamte Fassadenfläche oder als Schaufenster dient es als Präsentationsfläche für bewegte Filme, Schriften, Bilder und Lichtinstallationen.

Interview mit Reinhard Cordes

Auf der BAU sprach GLASWELT Chefredakteur Matthias Rehberger mit Reinhard Cordes, der neben seiner Arbeit bei Frerichs Glas, als geschäftsführender Gesellschafter bei der Onlyglass Mediafacade GmbH aktiv ist.

GLASWELT: Herr Cordes, Sie haben mit der der Onlyglass Mediafacade ein außergewöhnliches neues Fassadenprodukt entwickelt. Welche Idee stand hierbei Pate?
Reinhard Cordes: Das Erscheinungsbild unserer Innenstädte verändert sich im Zuge der fortschreitenden Medialisierung rasant. Großformatige Werbeflächen mit bewegten Bildern erobern zunehmend die Fassadenflächen. An dieser Entwicklung wollen wir aktiv teilhaben. Unser Produkt kann in jedes Gebäude installiert werden. Ideal sind natürlich Hochhäuser und Stadien mit großem Glasanteil in der Fassade.

GLASWELT: Was ist das Besondere an der neuen Medienfassade?
Cordes: Hierbei handelt es sich um die weltweit erste transparente und farbige Medienfassade, die direkt in die Fassade integriert werden kann. Damit ist das System ein voll funktionsfähiges Teil des Gebäudes. Gleichzeitig erfüllt das Isolierglas seine normalen Funktionen, ohne die Nutzer im Inneren des Gebäudes durch die LED-Anzeige zu stören. Das intelligente Steuerungssystem der Displays, die lange Lebensdauer und ein ausgeklügeltes Reparatur- und Wartungskonzept sorgen zudem dafür, dass den ökonomischen wie auch den ökologischen Anforderungen unserer Zeit in jeder Hinsicht Rechnung getragen wird.

Mit der neuen Fassadenanwendung lassen sich (auch bei Renovationen) die Isolierverglasungen von Gebäuden durch Displays ersetzen. Die Durchsicht von Innen ist vollständig transparent, auch wenn außen auf der Scheibe Bilder oder Filme gezeigt bzw. abgespielt werden.
Mit der neuen Fassadenanwendung lassen sich (auch bei Renovationen) die Isolierverglasungen von Gebäuden durch Displays ersetzen. Die Durchsicht von Innen ist vollständig transparent, auch wenn außen auf der Scheibe Bilder oder Filme gezeigt bzw. abgespielt werden.
GLASWELT:
Das System ist von Innen vollständig transparent? Wie funktioniert das?
Cordes: Das Display hat, auch wenn es eingeschaltet ist, keine Auswirkungen auf die Übertragung von natürlichem Tageslicht. In Abhängigkeit vom gewählten Pixelabstand (ab 20 mm bei einer Skalierbarkeit in 10mm Stufen) liegt die Lichttransparenz zwischen 80 und 95%. Man kann, wie bei herkömmlichen Scheiben auch, uneingeschränkt von innen nach draußen sehen. So können die Räume hinter der LED-Anzeige also ganz normal genutzt werden.

GLASWELT: Und der LED-Bildschirm hat keinen Einfluss auf die Funktion des Isolierglases?
Cordes: Nein, das Isolierglas bleibt voll funktionsfähig. Egal ob es sich dabei um beschichtete oder unbeschichtete Scheiben handelt.

GLASWELT: Wie wird aus den ISO-Einheiten ein Riesenbildschirm?
Cordes: Sie müssen sich vorstellen, dass unser Mega-Bildschirm eine Kombination aus Einzel-Isoliergläsern (maximale Größe von 350 x 270 cm) ist. Hierbei gibt es keine Begrenzung in der Anzahl der Module, die miteinander verbunden werden können. Das ist wie ein riesiger PC-Bildschirm. Hierbei ist die Bildschirmgröße theoretisch unbegrenzt. Wir halten aber Größen von bis zu 1000 m² für realistisch.

GLASWELT: Lässt sich das System auch bei Bestandsgebäuden für die Sanierung einsetzen?
Cordes: Das maximale Zusatzgewicht des Bildschirms liege bei ca. 3,5 kg/m². Aufgrund des geringen Zusatzgewichts ist der Einbau der Onlyglass Mediafacade in bestehende wie neue Gebäude aus statischer Sicht deshalb meist völlig unbedenklich. Das ist insbesondere auch im Hinblick auf den Denkmalschutz interessant. Bei einem denkmalgeschützten Projekt, das wir in Planung haben, war der Denkmalschützer sehr positiv in seiner Beurteilung.

Geschäftsführer Reinhard Cordes bei der Vorstellung der neuen Medienfassade.
Geschäftsführer Reinhard Cordes bei der Vorstellung der neuen Medienfassade.
GLASWELT:
Und wie sieht es mit der Montage aus, worauf ist dabei zu achten?
Cordes: Da die LEDs im Isolierglas eingebettet sind, kann das Glaselement des Displays wie ein normales Isolierglas behandelt und in die Fassade eingebaut werden. Diese Eigenschaft hat den Vorteil, dass wir nicht die Gestalt des Gebäudes ändern. Die Fassadenarchitektur bleibt in vollem Umfang erhalten.

GLASWELT: Welchen Service bieten Sie Interessenten neben dem reinen Produkt noch an?
Cordes: Uns ist es wichtig, dass wir dem Kunden eine Full-Service-Lösung anbieten. Unser Unternehmen verfügt deshalb über Experten aus der Glasindustrie sowie aus der Medien-und Kommunikationsbranche: Daher verfügen wir nicht nur über ein hoch innovatives Produkt, sondern auch die erforderlichen Kompetenzen in Sachen Beratung, Planung, Umsetzung und Montage sowie den entsprechenden After-Sales-Services. Darüber hinaus können wir eine benutzerfreundliche Schnittstelle für die Verwaltung, Planung und Kalkulation des Displays und seiner Nutzung bieten. Unsere intelligente Software (Playeverywhere) bietet dem Anwender ein automatisiertes Abrechnungssystem mit dem sekundengenau die Kosten der Displaywiedergabe (Filme, Bilder etc.) ermittelt und automatisch fakturiert werden können.

GLASWELT: An welche Zielgruppe richten Sie sich mit dieser neue Art der Fassade?
Cordes: Wir wollen uns auf innovative Architekten und Planer, mutige Bauherren sowie Investoren und Bauträger konzentrieren. Wir würden uns freuen, wenn wir die erste Onlyglass Medienfassade in Deutschland installieren könnten. Gute Chancen sehen wir insbesondere auch in Asien und den USA.

GLASWELT: Wie kamen Sie eigentlich auf die Idee für diese außergewöhnliche Anwendung?
Cordes: Als ich in New York zu Besuch war, kam mir der Gedanke, Glas mit Kommunikation zu verbinden. Entgegen der traditionellen LED-Bildschirme und großer Werbebanner, wollte ich etwas schaffen, dass eben nicht dem Gebäudenutzer den Blick nach draußen versperrt und die attraktivste Eigenschafte von Glas, die Transparenz, erhalten bleiben. Nach fünf Jahren Forschungs- und Entwicklungszeit haben wir jetzt endlich den weltweit ersten transparenten Mega LED-Bildschirm am Laufen.

Über das Unternehmen
Die Onlyglass Mediafacade GMBH , mit Sitz in Stuttgart und Verden bietet mit den Fassadenelementen ein Full-Service-Paket mit einer Software an, die es erlaubt, jede Information (Content) in jedem Format an jeden Platz der Erde zu jeder Zeit digital zu senden und sekundengenau als Werbekontent automatisch an den Werbekunden zu berechnen. Die Bauelemente, die Software und alle weiteren zugehörigen Komponenten werden durch eigene Fachleute montiert, installiert. Die Handhabe des Systems kann den Nutzern am PC in wenigen Stunden vermittelt werden.
Die Onlyglass Mediafacade GMBH basiert auf einer Kooperation der Frerichs Glas GmbH, Verden, und der netvico GmbH, Stuttgart.