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Objekt des Monats

Wie eine Zinne

Bei schönem Wetter können Bergwanderer im Südtiroler Teil der Zillertaler Alpen schon von Weitem ein besonderes Objekt erkennen. Lange bevor sie am Trippachsattel auf einer Meereshöhe von rund 3030 m ankommen, sehen sie, wie ein hohes unregelmäßiges Sechseck das Sonnenlicht reflektiert. Wie eine Zinne erhebt es sich aus dem Berg und grenzt sich mit einem metallischen Glänzen vom umstehenden schroffen Gestein ab.

Das Objekt ist die neue Schwarzensteinhütte (Rifugio al Sasso Nero). Trotz seiner Form und Materialität ist der Baukörper jedoch kein Fremdkörper im alpinen Ambiente. Die Architekten erreichen eine stimmige Einbettung in die Landschaft. Den Lichtbändern und Velux Dachfenstern kommt dabei – auch über ihre Platzierung – eine Schlüssel­rolle zu.

Fenster inszenieren das Alpenpanorama

Bei der turmartigen Hütte, die sich über insgesamt sechs Stockwerke erstreckt befinden sich die Küche und ein großer Wohn- und Essbereich im Erdgeschoss. Ein durchgehendes Band aus zwei Meter hohen Fenstern erstreckt sich hier über die gesamte Gebäudebreite und lässt das Sonnenlicht bis in die Tiefe des Raums hinein. Gleichzeitig verschafft es den Gästen einen 180°-Panoramablick: Die Anordnung und Dimension der Fensterflächen inszeniert die alpine Landschaft und lässt sie wie Gemälde wirken, etwa beim spektakulären Ausblick über die hohen Tauern und die Rieserfernergruppe bis hin zu den Dolomitengipfeln der Marmolata.

Die neue Schwarzensteinhütte integriert sich in den Bergfels, hebt sich durch ihre kupferkaschierte Oberfläche aber von der hochalpinen Umgebung ab.

Foto: Velux / Stifter + Bachmann / Oliver Jaist

Die neue Schwarzensteinhütte integriert sich in den Bergfels, hebt sich durch ihre kupferkaschierte Oberfläche aber von der hochalpinen Umgebung ab.

Keine Trennung zwischen Fassade und Dach

Auch in den darüberliegenden Stockwerken übernehmen die Fenster diese Doppelfunktion. Bandförmig angeordnet und optimal dafür platziert, sorgen sie nicht nur für Tageslicht und Belüftung, sondern geben zudem den Blick auf die umliegenden Bergspitzen frei.

„In diesem Gebäude gibt es keine Trennung zwischen Fassade und Dach. Es ist ein großes Dach, daher waren Velux Dachfenster unsere erste Wahl“, betont Architekt Helmut Stifter.

Dass ihre regulären Fenster auch den alpinen Anforderungen auf über 3000 m Höhe genügen würden, hatten Velux Spezialisten den Architekten bereits in einem frühen Projektstadium zugesagt und versichert, dass weder Unterwasserfenster noch andere extreme Lösungen gebraucht würden. Bis auf den durch den Luftdruckunterschied zwischen Flachland und Hochgebirge erforderlichen Gasdruckausgleich und eine geringfügige Änderung der Dichtungen gab es keine weiteren Anpassungen an den Velux Fenstern. Und ein Sonnenschutz war bei ihnen verzichtbar: Die Gäste gehen in der Dämmerung zu Bett und stehen bei Sonnenaufgang auf.

Durch ihre Hinweise zum Arbeitsablauf gaben das Wirte-Ehepaar zudem den Anstoß zum unkonventionellen Einsatz eines Standardprodukts: Der durchgehende Bartresen in Richtung Restaurant-Terrasse wird mit einem größeren Velux Dachfenster kombiniert – geöffnet ermöglicht es den Service von innen und bildet für die Gäste im Außenbereich gleichzeitig ein schützendes Glasdach über dem Tresen.