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Starkes Wachstum und neue Systeme

Gealan bringt sich in Stellung für sinkende Märkte

Der Systemgeber Gealan blickt zurück auf ein turbulentes Jahr und rechnet mit einem Umsatzplus von 20 Prozent auf 390 Mio. Euro. Mit Turbulenzen wird weiterhin gerechnet, die Perspektiven gehen allerdings in eine ganz andere Richtung.

Trotz Pandemie-Einschränkungen, knappen und teuren Rohstoffen ist die Gealan-Gruppe auf dem Weg zu einem neuen Rekordumsatz: Nachdem 2021 noch rund 327 Mio. Euro umgesetzt wurden, rechnet man für 2022 mit einer Umsatz-Steigerung von etwa 20 % auf rund 390 Mio. Euro.

Bis Mitte des Jahres war eine extrem hohe Produkt-Nachfrage zu verzeichnen, die „nur mit gemeinsamen Anstrengungen über Unternehmens-Bereiche hinweg gemeistert werden konnte“, so Ivica Maurović, Sprecher der Gealan-Geschäftsführung. Im Gespräch mit der GLASWELT bestätigt Maurović, dass sich das Wachstum zusammensetze aus den Faktoren Preiserhöhungen, Neukundengeschäft, einem erhöhten Farbanteil bei den ausgelieferten Produkten und erfolgreiches Verlagern in höherwertige Segmente. „Wir haben unsere günstigeren Systeme teilweise kannibalisiert,“ so der Sprecher der Gealan-Geschäftsleitung gegenüber der GLASWELT.

In der zweiten Jahreshälfte sank die Nachfrage merklich. „Die Gesamtlage ist Ende 2022 für uns zufriedenstellend.“ Die sinkende Nachfrage wurde im Sommer dazu genutzt, die Lagerbestände aufzufüllen und damit die Lieferfähigkeit nach schwieriger Phase zu optimieren. Tino Albert, Geschäftsführer Technik und Finanzen: „Zwischenzeitlich war die Nachfrage so groß geworden, dass wir nur unter größten Anstrengungen die bestellten Mengen produzieren konnten.“

Für 2023 plant Gealan Millionen-Investitionen in Höhe von rund 23 Mio. Euro. Die Entwicklung innovativer Systeme inklusive neuer Werkzeuge für Premium-Produkte gehört ebenso dazu, wie Investitionen im Bereich Energieversorgung, um den Standorten das Heizen unabhängig von Öl- und Gaspreisen zu ermöglichen.

Gebucht: FENSTERBAU und BAU

Die kommenden großen Messen stehen bei Gealan wieder fest im Kalender: Die Teilnahme an der Messe BAU in München im April 2023 ist bereits beschlossen, ein Gealan-Auftritt bei der nächsten Fensterbau Frontale im März 2024 in Nürnberg ist ebenso eingeplant. Ziel: PVC-Granulat nicht nur aus Erdöl gewinnen.

Das Unternehmen habe seine strategischen Zwischenziele erreicht. Ivica Maurović. „Wir bleiben unseren strategischen Prioritäten treu, fügen aber das Thema Nachhaltigkeit hinzu, das nicht nur für unsere Industrie wichtig ist, sondern als Basis für unser Überleben auf diesem Planeten.“ Am CO2-Fußabdruck werde bereits seit Jahren gearbeitet. Der Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien zur Stromversorgung der beiden deutschen Standorte war 2020 ein Meilenstein. Inzwischen stehen bei Gealan CO2-reduzierte Kunststoff-Rezepturen auf dem Prüfstand: Gemeinsam mit Partnern untersucht man, aus Asche estnischer Ölschiefer, Kreide zu gewinnen. Aber auch bei Holz und Bio-Kunststoffen analysieren die Gealan-Fachleute gemeinsam mit Forschungspartnern, wie Rohstoffe sinnvoll und nachhaltig die Herstellung von Kunststoff-Profilen beeinflussen könnten. Ein beträchtlicher Re­zyklateinsatz in der Produktion spart schon jetzt große Mengen an CO2 durch die Verwendung von Recyclat ein: Neben Altfenstern werden auch die eigenen Produktionsreste zurück in den Recycling-Kreislauf gebracht. Bereits rund 33 % des bei Gealan im Jahr 2022 eingesetzten PVC sind wiederverwertetes Material – Tendenz steigend.

Absatzrückgang für 2023 eingeplant

Geschäftsführer Ivica Maurović zeigt sich verhalten optimistisch: „Es wird nächstes Jahr nicht einfacher werden. Wir rechnen für unsere Branche mit einem Absatz-Rückgang von rund 15 Prozent. Aber wir als Gealan haben uns bereits in den letzten Jahren gewappnet und sind gut aufgestellt. Unser Ziel: Wir wollen uns besser entwickeln als der Markt!“

Mittel- und langfristig sieht er die Kunststofffensterindustrie in einer guten und aussichtsreichen Position. Außerdem sieht er das Unternehmen mit den Produkten gut aufgestellt. Beispielsweise ermögliche das neue System Kontur, welches im nächsten Jahr ausgerollt wird, dass der Gealan-Verarbeiter viele Möglichkeiten der Marktdifferenzierung erhalte.

Europaweit beschäftigt Gealan rund 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erwartet für 2022 einen Jahresumsatz von ca. 390 Millionen Euro. Seit 2014 gehört Gealan zur familiengeführten Veka AG.

Der Gealan-Stammsitz in Oberkotzau.

Foto: Gealan

Der Gealan-Stammsitz in Oberkotzau.
Ein neues, vollautomatisiertes Hochregallager soll ab 2024 zusätzlich Lagerschritte automatisieren und in der Folge rund 20 000 Stunden Staplerfahrten pro Jahr einsparen.

Foto: Gealan

Ein neues, vollautomatisiertes Hochregallager soll ab 2024 zusätzlich Lagerschritte automatisieren und in der Folge rund 20 000 Stunden Staplerfahrten pro Jahr einsparen.

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