Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Die Weltleitmesse für Rollladen, Tore und Sonnenschutz

R+T feiert 60 Jahre Innovation – und denkt die Branche weiter

Die Gretchenfrage: Rollladen oder Sonnenschutz – was war zuerst da? Eine Frage, die ein wenig an das Henne-Ei-Prinzip erinnert. Doch historisch betrachtet ist die Antwort eindeutig: Der Sonnenschutz kam zuerst – und zwar deutlich früher als der Rollladen. Bereits vor rund 2000 Jahren schützte das Velarium im römischen Kolosseum die Zuschauer vor der heißen Mittelmeersonne. Diese raffbare textile Konstruktion war der Urahn heutiger Pergolen und Sonnensegel – ein beeindruckender Beleg für die lange Tradition und Relevanz des Sonnenschutzes, die bis heute Bestand hat.

Vom Schieben zum Rollen: Die Anfänge moderner Systeme

Bevor der Rollladen erfunden wurde, kamen hölzerne Fensterläden zum Einsatz. Die eigentliche Revolution begann mit der Erfindung der Jalousie: 1812 ließ der französische Tischler Cochot eine in Ketten aufgehängte, verstellbare Brettchenkonstruktion patentieren. Der Rollladen, wie wir ihn heute kennen, wurde schließlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Deutschland von Heinrich Freese um 1854 in Hamburg.weiterentwickelt. Damit begann die industrielle Geschichte des Rollladen- und Sonnenschutzhandwerks – und bereitete den Weg für die Entstehung einer ganzen Branche.

Der Aufstieg einer Branche – und der Beginn einer Messe

In den 1950er Jahren wurden in Essen mit den ersten Geschäftshausmarkisen Maßstäbe gesetzt. Hersteller wie Loos und Schöne standen exemplarisch für die Innovationskraft der Nachkriegszeit. Es war die Geburtsstunde vieler Unternehmen, die noch heute zu den großen Namen der Branche zählen – wie Warema oder elero. Mit wachsender technischer Entwicklung wuchs auch der Wunsch nach Austausch und Vernetzung. 1965 wurde dieser Wunsch Realität: Die erste Rollladen-Fachmesse R 65 fand auf dem Stuttgarter Killesberg statt. 117 Aussteller und über 2.800 m² Ausstellungsfläche markierten den Auftakt einer Erfolgsgeschichte.

Vom Killesberg zur Weltleitmesse: Die R wird zur R+T

Was 1965 als nationale Plattform begann, entwickelte sich rasch weiter. Die Ausstellerzahlen verdoppelten sich bis 1971, und auch die Internationalität wuchs stetig. Die 1980er waren für die R+T eine Zeit des Booms – mit rund 30 % mehr Besuchern von Messe zu Messe. 1982 kamen 17.000 Fachbesucher, 1988 waren es fast 30.000. Ein Grund dafür war der Wechsel vom zweijährigen auf den dreijährigen Turnus ab 1982, der besser zum Innovationsrhythmus der Branche passte. Immer mehr Neuheiten wurden auf der R präsentiert– die Messe wurde zum Konjunkturtreiber. Auch die Internationalität wuchs: 1988 kamen 40 % der Besucher und 46 % der 500 Aussteller aus dem Ausland. 1991 schließlich wurde die Messe erstmals um das Thema Tore ergänzt – ein wichtiger Schritt in Richtung der heutigen R+T. Darüber hinaus war die R 91 als erste „gesamtdeutsche Messe” mit Ausstellern und Besuchern aus den neuen Bundesländern eine eine geschichtsträchtige Veranstaltung. Mit der Entwicklung des Innovationpreises wurde 1991 ein weiterer Meilenstein geschaffen. 1994 war es dann offiziell: Aus „R“ wurde „R+T“ – Rollladen, Tore und Sonnenschutz unter einem Dach.

Das neue Jahrtausend

Im Jahr 2000 überschritt die R+T erstmals die Marke von 50.000 Besuchern: 51.300 Fachbesucher aus 85 Ländern kamen nach Stuttgart. Beeindruckende 84 % der Aussteller präsentierten Neuheiten, die eigens für die Messe entwickelt wurden.

Das alte Gelände auf dem Killesberg stieß dabei an seine Grenzen. 2003 und 2006 stagnierte das Wachstum, Unzufriedenheit bei den Ausstellern wuchs – einige drohten mit Abwanderung. Am 14. September 2004 erfolgte daher der Spatenstich für das neue Messegelände auf den Fildern. Die R+T 2006 war damit die letzte am alten Standort.

Ein Quantensprung: Die neue Messe auf den Fildern

Mit dem Wechsel ins neue Messegelände auf den Fildern 2009 wurde der Grundstein für weiteres Wachstum gelegt. Über 100.000 m² Hallenfläche bot der R+T einen imposanten Rahmen. 747 Aussteller – ein Zuwachs von 38 % – und 57.000 Besucher zeigten sich begeistert. Auch Wolfgang Cossmann, damaliger Präsident des Bundesverbandes Rollladen + Sonnenschutz, sprach von einem „Quantensprung“. Die R+T 2012 übertraf 2009 nochmals, ebenso wie die R+T 2015 zum 50-jährigen Jubiläum. Die R+T 2018 war mit über 1.000 Ausstellern und 65.000 Besuchern die bisher erfolgreichste Präsenzmesse. Der Innovationsgeist blieb auch 2021 mit einem digitalen Wettbewerb lebendig. Die R+T 2024 knüpfte nahtlos an frühere Erfolge an: Mit starker internationaler Beteiligung, innovativen Produktpräsentationen und stabilen Besucherzahlen zeigte sie, dass die Weltleitmesse auch nach der Krise wieder voll auf Kurs ist.

Weltweit vernetzt: Die R+T Alliance

Auch international ist die R+T eine Erfolgsgeschichte. Den Auftakt machte 2006 die R+T Asia in Guangzhou – heute feiert sie in Shanghai ihr 20-jähriges Jubiläum und gilt als führende Plattform im asiatisch-pazifischen Raum. Neben weiteren Stationen wie Dubai, Russland, Australien und Südamerika ist auch die R+T Turkey in Istanbul ein fester Bestandteil der internationalen R+T-Familie. Istanbul ist ein idealer Hub für Besucher aus dem Nahen Osten. Seit 2022 ergänzt die Sun Shading Expo North America das Portfolio jährlich an wechselnden Orten in den USA. Damit hat die R+T die Vision von 1965 längst übertroffen: Heute bilden sechs Messen an fünf Standorten auf drei Kontinenten ein starkes internationales Netzwerk für Innovation, Austausch und Marktpräsenz.

Solar Shading: Die Zukunft im Blick

Heute bedeutet Sonnenschutz weit mehr als nur Schatten. Unter dem Begriff „Solar Shading“ wird er zum festen Bestandteil moderner Gebäudeplanung. Intelligente Systeme steuern gezielt Licht- und Wärmeeintrag, senken den Energiebedarf für Heizung, Kühlung und Beleuchtung – und steigern zugleich den Nutzerkomfort. In Verbindung mit Smart Home und Gebäudeautomation entwickelt sich Sonnenschutz zur Schlüsseltechnologie für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Innovation ist die R+T Konstante

Die Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie aus einfachen Ideen wegweisende Lösungen entstehen. Was einst als Nischenmesse begann, ist heute globale Plattform und Innovationstreiber für modernes Bauen. In 60 Jahren haben sich Messe und Branche neu erfunden – und werden es wieder tun. Denn eines bleibt: der Wille zur Innovation, Weiterentwicklung und zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Die R+T denkt die Branche weiter – damals, heute und morgen. Lesen Sie dazu unser GW-Gespräch (Seite 8) mit Sebastian Schmid, dem Gestalter der modernen R+T.

Olaf Vögele

Die erste inter­nationale Rollladen-Fach­messe ­feierte als „R 65“ vom 20. – 23. Mai 1965 auf dem Stuttgarter Killes­berg Premiere.

Foto: Landesmesse Stuttgart

Die erste inter­nationale Rollladen-Fach­messe ­feierte als „R 65“ vom 20. – 23. Mai 1965 auf dem Stuttgarter Killes­berg Premiere.
Auf der R 71 hatte sich die Ausstellerzahl auf 222 ­nahezu verdoppelt. Die 12 000 ­Besucher kamen aus 31 Ländern und fünf Kontinenten.

Foto: Landesmesse Stuttgart

Auf der R 71 hatte sich die Ausstellerzahl auf 222 ­nahezu verdoppelt. Die 12 000 ­Besucher kamen aus 31 Ländern und fünf Kontinenten.
Auf der R 88 zählten die Veranstalter schon knapp 30.000 ­Menschen – und das bei gleichbleibend hoher Fachbesucher­qualität wie in den Jahren zuvor.

Foto: Landesmesse Stuttgart

Auf der R 88 zählten die Veranstalter schon knapp 30.000 ­Menschen – und das bei gleichbleibend hoher Fachbesucher­qualität wie in den Jahren zuvor.
Logos vom Verband Deutscher Rollladen­-Hersteller (li.) als erster ­ideeler Träger, hin zum heutigen Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. mit Sitz in Bonn. (mi. und re.)

Foto: BVRS

Logos vom Verband Deutscher Rollladen­-Hersteller (li.) als erster ­ideeler Träger, hin zum heutigen Bundesverband Rollladen + Sonnenschutz e.V. mit Sitz in Bonn. (mi. und re.)
Den Innovationspreis der R+T gibt es seit 1991. Der Sonderpreis der Jury wurde 2024 von der ITRS Präsidentin Sandra Musculus für die Innovation T-Rail an die Gluetex GmbH (Oliver Heil, Sascha Hanft) übergeben.

Foto: Olaf Vögele

Den Innovationspreis der R+T gibt es seit 1991. Der Sonderpreis der Jury wurde 2024 von der ITRS Präsidentin Sandra Musculus für die Innovation T-Rail an die Gluetex GmbH (Oliver Heil, Sascha Hanft) übergeben.
Die jährlich stattfindende R+T Asia in Shanghai hat sich als feste Größe im R+T Kalender mit internationalen Ausstellern und Besuchern entwickelt.

Foto: Olaf Vögele

Die jährlich stattfindende R+T Asia in Shanghai hat sich als feste Größe im R+T Kalender mit internationalen Ausstellern und Besuchern entwickelt.
1965 als R 65 im zweijährigen Turnus gestartet, wechselte man 1982 in den dreijährigen Turnus. Bis 2024 gab es insgesamt 22 Messeveranstaltungen in ­Stuttgart. 2021 wegen der Pandemie nur als digitale ­Version.

Foto: Olaf Vögele

1965 als R 65 im zweijährigen Turnus gestartet, wechselte man 1982 in den dreijährigen Turnus. Bis 2024 gab es insgesamt 22 Messeveranstaltungen in ­Stuttgart. 2021 wegen der Pandemie nur als digitale ­Version.
1991 fand die R 91 schon mit dem Zusatz T (Tore) statt. 1994 wurde es dann erst­malig die R+T.

Foto: Landesmesse Stuttgart

1991 fand die R 91 schon mit dem Zusatz T (Tore) statt. 1994 wurde es dann erst­malig die R+T.
Die R+T Asia startete ihre Erfolgsgeschichte 2005 in Guangzhou. Im Mai findet die 20te R+T Asia statt.

Foto: Olaf Vögele

Die R+T Asia startete ihre Erfolgsgeschichte 2005 in Guangzhou. Im Mai findet die 20te R+T Asia statt.
Seit 2022 findet die SSENA (Sun Shading Expo North America) jährlich an wechselden Orten als amerikanische Version der R+T statt.

Foto: Olaf Vögele

Seit 2022 findet die SSENA (Sun Shading Expo North America) jährlich an wechselden Orten als amerikanische Version der R+T statt.
2012 und 2013 gastierte die R+T in Moskau.

Foto: Olaf Vögele

2012 und 2013 gastierte die R+T in Moskau.
Das dritte große Standbein im Ausland ist seit 2013 die R+T ­Turkey in Istanbul, die sich als perfekter Hub zu den Ländern in Nahost beweist, da die umliegenden Nationen ohne Visum ­problemlos einreisen können.

Foto: Olaf Vögele

Das dritte große Standbein im Ausland ist seit 2013 die R+T ­Turkey in Istanbul, die sich als perfekter Hub zu den Ländern in Nahost beweist, da die umliegenden Nationen ohne Visum ­problemlos einreisen können.
Weitere Stationen der ­Stuttgarter Messe im Ausland ­waren die R+T Middle East in Dubai (2010), R+T Australia in ­Melbourne (2014) ­sowie die R+T South America in Sao Paulo, Brasilien (2016/2018).

Foto: Olaf Vögele

Weitere Stationen der ­Stuttgarter Messe im Ausland ­waren die R+T Middle East in Dubai (2010), R+T Australia in ­Melbourne (2014) ­sowie die R+T South America in Sao Paulo, Brasilien (2016/2018).

 Eine Erfolgsgeschichte mit internationalem Potenzial 
Seit 1988 habe ich 40 R+T-Messen weltweit begleitet – nur die erste R+T Asia in Guangzhou blieb mir unbemerkt verwehrt. Seither zeigt die R+T-Familie eindrucksvoll, welches Potenzial in Rollläden, Toren und Sonnenschutz steckt – damals wie heute. Themen wie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit werden dieses Potenzial künftig weiter befeuern. 2025 kommen mit China, den USA und der Türkei drei weitere Messen hinzu – ein klares Signal für die zukunftsweisende Entwicklung der R+T.

Olaf Vögele, Sachverständiger und Journalist

Foto: GW

Jetzt weiterlesen und profitieren.

+ Glaswelt E-Paper-Ausgabe – jeden Monat neu
+ Kostenfreien Zugang zu unserem Online-Archiv
+ Fokus GW: Sonderhefte (PDF)
+ Webinare und Veranstaltungen mit Rabatten
uvm.

Premium Mitgliedschaft

2 Monate kostenlos testen