Das Projekt der Real-Treuhand Immobilien Bayern GmbH umfasst vier sechsgeschossige Häuser, die sich um einen begrünten Innenhof gruppieren. Von kompakten 2-Zimmer-Apartments mit Wohnflächen von 41 390 m2 bis hin zu einem großzügigen 8-Zimmer-Penthaus mit 390 m2 Wohnfläche reicht das Wohnungsangebot. Ob die einladenden Patios der Erdgeschoss-Maisonetten oder die großzügigen Dachterrassen und -gärten der Dachgeschosswohnungen – elegante Freibereiche schaffen fließende Übergänge zwischen drinnen und draußen.
Entwurf nimmt die Besonderheiten der Maxvorstadt auf
Um 1900 wurden die benachbarten Stadtteile Schwabing und Maxvorstadt dank ihrer Nähe zu Institutionen wie der Kunstakademie und der Universität sowie den moderaten Lebenshaltungskosten zum Epizentrum der Münchner Bohème. Cafés, Atelierhäuser und Wohngemeinschaften prägten ein kreatives und freigeistiges Milieu, dessen Strahlkraft bis heute anhält. Auch in der Architektur des „Ensemble No. 52“ schwingt es auf subtile Weise mit.
Die markanten Stahl-Sprossenfenster dienen als Reminiszenz an die charakteristischen Atelierfenster, die einst die Nordfassaden der Dachgeschosse in der Maxvorstadt prägten. Auch die speziell entwickelten, bodentiefen Faltschiebeläden knüpfen als prägendes Element der Hoffassade an diese Tradition an. 780 rund 20 Zentimeter breite Flügel wurden zu insgesamt 82 Elementen verarbeitet. Die technische Herausforderung bestand darin, ein System zu schaffen, das sowohl den ästhetischen Ansprüchen als auch den funktionalen Anforderungen gerecht wird.
„Mit der langjährigen Erfahrung aus der industriellen Serienproduktion brachte EHRET die technischen Möglichkeiten mit, um unsere gestalterischen Vorstellungen konstruktiv zu realisieren“, beschreibt der zuständige Projektleiter bei Hilmer Sattler Architekten, Martin Beulig, die Zusammenarbeit.
Bis zu 12 Flügel pro Element
So sollten die Faltschiebeläden möglichst filigran sein und eine wertige, wohnliche Atmosphäre schaffen. „Bis zu 12 Flügel pro Element sind auch für uns beileibe kein Standard. Wir haben daher die Konstruktion entsprechend angepasst“, so der Vertriebsleiter Klaus Wipfler. Die Faltpakete wären mit gängigen Standardlösungen viel zu mächtig geworden, daher wurden die Designbleche in schlankere Rahmen eingefasst. Infolgedessen mussten auch die oberen und unteren Laufwerke entsprechend neu konstruiert und angepasst werden. Auch das Führungssystem ist maßgeschneidert. Dank einer zusätzlich unten angebrachten Magnetleiste können die Elemente in jeder beliebigen Position zwischen vollständig geschlossen und geöffnet arretiert werden. Das beliebig dreh- und spiegelbare Perforationsmuster konnte auf jedem Faltladenblatt zentriert werden und ermöglichte so eine kosteneffiziente Produktion individueller Formate.
Für die Entscheidung wurden fünf Musterfaltläden mit unterschiedlichen Perforationen hergestellt. Das gewählte Design hebt sich von gängigen Lochblechen ab und macht dennoch keine Abstriche bei der Funktionalität: Es sorgt für Transluzenz, ermöglicht ausreichenden Luftaustausch und lässt das Sonnenlicht durchschimmern. So bietet es effektiven Sonnenschutz und Privatsphäre, während es gleichzeitig die ästhetischen Ansprüche des hochwertigen Quartiers erfüllt.
Um die natürliche Atmosphäre des Innenhofs aufzunehmen, wurden die Faltläden in einem zurückhaltenden Lindgrün (NCS S 2020-G10Y) ausgeführt. Gemeinsam bilden Fassaden und Begrünung so einen entschleunigenden Gegenpol zur hohen urbanen Verdichtung.
Individualisierung der Serienlösungen
„Die Faltschiebeläden für das Ensemble No. 52 vereinen Standardisierung mit individueller Gestaltung“ erklärt Wipfler und fährt fort: "Fensterläden sind seit Jahrhunderten in vielen Regionen Europas und der Welt tief verwurzelt. Von den sonnendurchfluteten Küsten Portugals bis zu den alpinen Dörfern in Mitteleuropa prägen sie das architektonische Erbe. Mit über 100 Modellen und mehr als 4000 Farbtönen bieten wir eine Auswahl, die die regionalen Unterschiede widerspiegelt. Aus diesem großen Repertoire heraus können wir maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die sowohl den ästhetischen Ansprüchen als auch den funktionalen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.“
Das Wohnbauprojekt in der Münchner Türkenstraße zeigt, wie durch individuelle Fassadenelemente eine zeitlose Architektur gelingen kann, die sich harmonisch in die Historie und das Erscheinungsbild des Stadtteils einfügt. Die Faltschiebeläden von Ehret sind dabei mehr als nur ein funktionales Element – sie sind ein integraler Bestandteil des gestalterischen Konzepts und tragen wesentlich zur Charakteristik des Gebäudes bei.