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Schüco | Saint-Gobain Glass

Nachhaltigkeit auf der Baustelle

Was bedeutet die neue strategische Allianz von Schüco und Saint-Gobain im Detail ganz konkret für Verarbeiter, Fensterbauer und Montagebetriebe? Mit ihrer neuen Partnerschaft wollen Saint-Gobain Glass und Schüco den Glaskreislauf in der Baubranche schließen – von der Demontage alter Gläser über das Recycling bis hin zum Wiedereinsatz in neuen Fenstern, Fassaden und anderen Bauelementen. Bei Sanierungsprojekten soll das Altglas aus Bestandsbauten systematisch gesammelt, aufbereitet und als hochwertiger Rohstoff für die Floatglas-Herstellung wiederverwendet werden.

Schüco und Saint-Gobain verbindet eine langjährige Zusammenarbeit, jetzt wollen sie auch im Bereich Recycling zusammenarbeiten. Schüco ist seit 2022 im Kunststoffrecycling mit Remondis in einem Joint Venture aktiv ist. Für den Bereich Aluminium, ist Schüco eine Kooperation mit der TSR Group eingegangen, mit dem Ziel, stärker in die werkstoffspezifische Aufbereitung und Rückführung einzusteigen. Im Bereich Glas ist Saint-Gobain eine stabile und etablierte Konstante.

Gebündelt unter der Marke RE:CORE (www.recore-recycling.com), erhalten Schüco Partner für alle Materialien einen festen Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Recycling von Bauelementen.

Ziele der Partnerschaft

Im Zentrum der Aktivitäten steht die Erschließung von Rohstoffquellen aus dem sogenannten Post-Consumer-Bereich – also Glas, Aluminium und andere Materialien, die aus Fenstern, Fassaden oder Türen stammen und bereits verbaut waren. Diese sollen gezielt gesammelt, sortiert und in Wert gesetzt werden. Der Startpunkt der Aktivitäten liegt in Deutschland.

Thomas Schlenker, Schüco: „Wir möchten gemeinsam in der Baubranche eine zirkuläre Denk- und Arbeitsweise etablieren. Das bietet gleich zwei Vorteile: Einerseits verkleinern wir mit dem Recycling von Bauelementen und Fassaden den CO₂-Fußabdruck des Bausektors. Andererseits verbessern wir unsere Versorgungssicherheit mit Recycling-Materialien und können damit weiter nachhaltige Produkte anbieten.“

Durch die Kooperation mit Saint-Gobain Glass ist zudem sichergestellt, dass ausgebautes Glas – soweit die Beschaffenheit es zulässt – wieder in den Produktionskreislauf integriert wird, etwa als Basismaterial für das CO₂-arme Oraé-Glas von Saint-Gobain.

Ein praktisches Beispiel: Beim Münchner Projekt „New Ganghofer“ werden aktuell Aluminium-Elemente aus ca. 43 t Aluminium und 315 t Floatglas zurückgeführt. Die neuen Elemente bestehen aus Aluminium der Güte „Ultra Low Carbon“. Gegenüber Standardaluminium konnten hierbei 218 t CO₂-Äquivalente eingespart werden.

Wie läuft eine Rücknahme ab?

Schüco begleitet Rückbau- und Sanierungsprojekte oft bereits in frühen Phasen und unterstützt Architekten und Investoren mit umfassenden Recyclingkonzepten, selbst dann, wenn keine Schüco-Systeme im Gebäude verbaut sind.

Die operative Umsetzung wird von RE:CORE übernommen. Diese koordiniert die gesamte Abwicklung von der Baustelle über die Wertstofferfassung bis zur Aufbereitung.

Thomas Schlenker: „Die RE:CORE, die eigens für die Rücknahme und Verwertung von Bauelementen gegründet wurde, koordiniert das Management der Wertstoffströme auf der Baustelle und deren fachgerechte Aufbereitung.“

Schüco und Saint-Gobain bieten über RE:CORE eine gemeinsame Lösung für eine Baustellenentsorgung an. Durch das Aufstellen mehrerer Container für das Sammeln verschiedener Materialien wird dem Handwerker die sortenreine Trennung der ausgebauten Bauelemente auf der Baustelle vor Ort und sorgt für reibungslosen Transport der Profile und Gläser in die Aufbereitung.

Dieser Service ergänzt das Containerlogistik-Netzwerk und minimiert den Aufwand für die Betriebe. Regelmäßige Abholzyklen und flexible Zeitfenster passen sich an die Projektabläufe an. Durch die Zusammenarbeit mit verschiedenen Logistikpartnern werden Frachtwege optimiert und so zusätzliche CO2-Emissionen reduziert.

Dazu Moritz Feid, Saint-Gobain: „Die Rückführung des Glases erfolgt über bereits vorhandene Logistiksysteme. Bei größeren Projekten stellt RE:CORE mit ihren Recyclingpartnern die passende Baustellenlogistik für optimale Entsorgungslösungen bereit. Hierbei bringt Saint-Gobain sein etabliertes Netzwerk an Containerlogistik mit ein.“ Und Moritz Feid weiter: „Am effizientesten gestaltet es sich, wenn die Verglasungen direkt vor Ort auf der Baustelle vom Rahmen der Elemente getrennt werden.

Thomas Schlenker ergänzt: „Und meist nehmen unsere Verarbeiter-Partner, sofern die Voraussetzungen passen, den kostenlosen Containerservice für die entnommen Gläsern auch gern in Anspruch.“

Schulung und Sensibilisierung

Die Verarbeiter, die das System nutzen, werden gezielt unterstützt, um die Vorteile des Recyclings besser einschätzen und umsetzen zu können. Schüco schult seine Partner dahingehend, dass diese erkennen, welchen großen Einfluss sie mit ihren Entscheidungen „hin zum Recycling“ nehmen können. Bereits auf der Baustelle zu entglasen steigert z.B. die Glas-Recyclingquoten signifikant und es können in der Regel höhere Vergütungen gezahlt werden.

Mit detaillierten Recyclingkonzepten werden Handwerksbetriebe dazu angeleitet, bereits auf der Baustelle eine saubere Materialtrennung durchzuführen. Je sortenreiner diese erfolgt, desto höher der Wert, ökologisch wie wirtschaftlich.

„Je sauberer und sortenreiner die Trennung erfolgt, desto größer ist auch der Mehrwert für den Kunden. Die optimale Trennung beim Recycling ist einfach unerlässlich.“

Fazit für Handwerksbetriebe

Schüco bietet über RE:CORE metals einen umfassenden Service zur Rückführung und Verwertung vonvon Bauelementen an, alles aus einer Hand. Bereits in der Planungsphase werden Renovierungs- und Sanierungsprojekte im Hinblick auf ein wirtschaftliches und ökologisches Recycling beraten. Dabei entstehen keine Zusatzaufwände für die Betriebe.

Die Rücknahme- und Recyclingprozesse werden dabei in die bestehenden Liefer- und Wertschöpfungsketten eingebettet, dass sie den Ablauf auf der Baustelle nicht stören.

Vielmehr wird auf vorhandene Systeme aufgebaut und durch gezielte Services ergänzt. Die Handwerks-Partner profitieren dabei von erprobten Abläufen, direkter Unterstützung und transparenter Abwicklung.

Thomas Schlenker: „Neben den Aspekten, wie Resourcenschonung und Nachhaltigkeit können die Betriebe darüber hinaus von der Rückführung der Materialien wirtschaftlich ­profitieren.“

Moritz Feid, Head of Circular Economy bei Saint-Gobain Glass Deutschland

Foto: Saint-Gobain Glass Deutschland

Moritz Feid, Head of Circular Economy bei Saint-Gobain Glass Deutschland

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