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Wicona

So sieht zukunftsgerechtes Bauen aus

_ Das Omega Haus im Offenbacher Stadtteil Kaiserlei wurde 1994 fertigstellt. Da es die heutigen Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz und modernem Arbeiten nicht mehr erfüllt, entschieden sich die Verantwortlichen für eine umfangreiche Sanierung. Das Ziel dabei: Ein nachhaltiges und ESG-konformes Gebäude nach EGB 55-Standard mit LEED Gold Zertifizierung zu schaffen, um künftigen Nutzern ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.

Als einzige Revitalisierung in Deutschland in spekulativer Umsetzung des EGB 55-Standards ist das Omega-Haus in einer Vorreiterstellung. „Der Markt zeigt, dass energieeffiziente und nachhaltige Büroflächen vermehrt nachgefragt und vermietet werden. Gemeinsam mit seinen Projektpartnern handelt Oaktree Capital Management zukunftsorientiert, um diesen Trend aktiv mitzugestalten“, erklärt Daniel Naab, Geschäftsführer und Eigentümer von BauSmart Consult, der als Projektleiter für Oaktree tätig ist.

Selektive Fassaden-Revitalisierung

Im Zuge der vom Büro WGA ZT GmbH geplanten Sanierung werden auch die Fassaden mit fast 5000 Fensterflügeln revitalisiert. Dabei war eine Lösung gefragt, die Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsanforderungen sowie die behördlichen Vorgaben im Hinblick auf die Beibehaltung der Gebäudeoptik kombiniert.

Vor diesem Hintergrund haben der Fassadenspezialist Heidenbauer und Wicona ein genau auf die spezifischen Projektanforderungen abgestimmtes Sanierungsfenster entwickelt. Dabei werden ausschließlich die Füllungs- und Öffnungselemente ausgetauscht, während die bestehende Rahmenkonstruktion erhalten bleibt.

Dazu Dietmar Brüderl, Leiter Wicona Projekt-Service: „Das Sanierungsfenster eignete sich hier optimal, da der bestehende Blendrahmen sowie die Bauanschlüsse die nötigen Anforderungen an Tragfähigkeit, Dichtheit und Wärmeschutz noch ausreichend erfüllten. Mit unserem smarten Konzept konnten wir mit einem sehr begrenzten und selektiven Eingriff in die Gebäudestruktur eine weitreichende Verbesserung des Wärmeschutzes und der Gebrauchstauglichkeit der Gesamtkonstruktion erreichen. Eine interessante Alternative zu einem deutlich ressourcen-, zeit- und kostenintensiveren vollständigen Fassadenaustausch.“

Echte Kreislaufwirtschaft

Im Zuge der Arbeiten wurde zunächst jedes Fenster digital erfasst („Digitaler Zwilling“), um eine Datenbasis für eine effiziente Fertigungsplanung, Logistik und das spätere Facility-Management zu schaffen.

Dann erfolgte die Demontage der alten Fenster, die vor Ort in Containern nach den Wertstoffen Alu, Glas, EPDM-Dichtungen getrennt wurden.

Das End-of-Life-Aluminium wurde dann im Hydro Recycling-Werk wiederaufbereitet und verifiziert durch unabhängige Drittprüfer (DNV).

Das zurückgewonnene Glas wurde bei einem spezialisierten Glas-Recycler gesammelt, sortiert, zerkleinert und fremdkörperfrei in Form von Scherben in die Glasschmelze zurückgeführt. Daraus entsteht neues CO2-reduziertes Flachglas.

Die aus den Fenstern ausgebauten EPDM-Dichtungen von Semperit wurden analysiert, geschreddert und devulkanisiert. Das daraus entstehende unvulkanisierte EPDM wird dann zu bestimmten Anteilen neuen EPDM-Dichtungen für Fenster, Türen und Fassaden beigemischt.

Im Werk von Heidenbauer in Bruck an der Mur erfolgte die Fertigung der neuen Fensterflügel aus der Aluminiumlegierung Hydro Circal 75R. Diese besteht zu mindestens 75 % aus recyceltem End-of-Life-Aluminium und verfügt über einen CO2-Fußabdruck von nur 1,9 kg CO2 pro Kilogramm Aluminium.

Dietmar Brüderl: „Wir haben hier den Kreislauf geschlossen. Aus alten, ausgedienten Fenstern wird nun wieder Material für neue zeitgemäße Bauelemente. Mit unserem Sanierungskonzept sparen wir gleich mehrfach CO2 ein. Zum einen benötigen wir weniger Material, da wir ja nur Flügel und Füllungen tauschen. Dieses hat dank der Legierung Hydro Circal 75R einen sehr geringen CO2-Fußabdruck.

Zum anderen senkt die energetisch sanierte Fassade den Heizbedarf und hilft uns somit ein drittes Mal, CO₂-Emissionen einzusparen.“

Intelligentes Montagekonzept

Bei der Durchführung der Revitalisierung galt es nicht zuletzt, die neuen Fensterflügel optimal auf die im Bestand vorhandene Rahmenkonstruktion abzustimmen.

Dazu Thomas Blacher, Geschäftsführer für den Bereich Aluminium bei Heidenbauer: „Um Toleranzen auszugleichen und die Dichtigkeit zuverlässig zu gewährleisten, haben wir für den bestehenden Blendrahmen einen projektspezifischen Adapterrahmen mit integriertem Toleranzausgleich entwickelt.“

Der Adapterrahmen wird vor dem Einbau der Flügel einfach in den Bestands-Aluminium-Fensterrahmen eingebaut, toleranzhalber ausgemittelt und befestigt. Danach wurde die neue Verglasung montiert.

Dank der präzisen Planung und Vorfertigung konnten wöchentlich bis zu 150 Fenster erneuert werden. Neben den öffenbaren Elementen mit Fensterflügeln wurden auch die Festverglasungen an der Fassade ausgetauscht und energetisch sowie optisch angepasst.

Thomas Blacher: „Die neuen Fenster und Festverglasungen mit 3-fach-Isolierglas erreichen einen U-Wert von unter 0,99 W/(m²K) und erfüllen alle geforderten Werte des EGB 55-Standards. Dabei verfügen sie über eine Luftdurchlässigkeitsklasse 4 nach EN12207 und Schlagregendichtigkeit der Klasse 9A nach EN12208.“

So ist mit der Fassaden-Revitalisierung des Omega Haus durch die enge Zusammenarbeit der Industriepartner Wicona, Saint-Gobain Glass und Semperit mit dem Fassadenbau-Spezialisten Heidenbauer ein Vorzeigeprojekt für zirkuläres und zukunftsgerechtes Bauen entstanden.—

Foto: Wicona / Mediashot

Heidenbauer Aluminium und Wicona sind beim Omega Haus Partner
Glas, Fenster und EPDM werden getrennt gesammelt

Foto: Wicona / Mediashot

Glas, Fenster und EPDM werden getrennt gesammelt
Die neuen Fensterflügel sind optimal auf die im Bestand vorhandene Rahmenkonstruktion abgestimmt.

Foto: Wicona / Mediashot

Die neuen Fensterflügel sind optimal auf die im Bestand vorhandene Rahmenkonstruktion abgestimmt.
Auch die Festverglasungen an der Fassade wurden ausgetauscht und energetisch sowie optisch angepasst.

Foto: Wicona / Mediashot

Auch die Festverglasungen an der Fassade wurden ausgetauscht und energetisch sowie optisch angepasst.

Omega Haus in ­Offenbach/Main

  • Architekt (Sanierung): WGA ZT GmbH
  • Fassadenbauer :Heidenbauer Aluminium
  • Sanierungsfenster/Aluminiumfassade:
    Wicona, Saint Gobain, Semperit
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