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Orgadata AG: Neues Gebäude zum 20-jährigen Bestehen

Software-Experten werden von sanften Beats inspiriert

_ Die 1999 gegründete AG startete ganz klein als Anbieter der Fensterbau-Konstruktionssoftware Logikal mit fünf Beschäftigten. Heute arbeiten weltweit über 400 Mitarbeiter für das Unternehmen. Allein an der Software-Entwicklung sind gegenwärtig am Standort Leer mehr als 100 Personen in elf Entwicklungsteams beteiligt. Bereits 2016 wurde der Grundstein für den jetzt fertiggestellten Neubau gelegt. Schwierige Bodenverhältnisse jedoch verzögerten den Bau. Insgesamt rund 11 Mio. Euro wurden in den Neubau investiert. Die Orgadata AG nutzt heute das Erd- und das erste Obergeschoss mit einer Gesamtfläche von fast 2800 m². Im zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich Eigentumswohnungen. Fünf dieser Wohnungen stehen auswärtigen Mitarbeitern während der Zeit ihres Aufenthalts in Leer zur Verfügung.

Diese Wohnungen sind aber auch für Mitarbeiter gedacht, die beispielsweise noch auf Probe arbeiten oder noch auf der Suche nach einer eigenen Wohnung sind. Im neuen Firmengebäude wird also zugleich gearbeitet und gewohnt. 215 Menschen sind heute am Standort Leer beschäftigt. Neben dem Neubau wird auch noch das 2010 fertiggestellte Nachbargebäude genutzt.

Open Space

Das Arbeitsmotto bei Orgadata lautet: Offener Raum für offene Köpfe. Aus diesem Grund wird bewusst nicht mehr in kleinen Einzelbüros gearbeitet, sondern in großen und offen gestalteten Räumen.

Vor einigen Jahren musste das Softwarehaus weitere Büroräume anmieten, die sich jedoch als klein und dunkel erwiesen. „Für die direkte Kommunikation und den Wissenstransfer war dies ein extrem großes Hindernis“, berichtet Bernd Hillbrands. Im Dezember 2015 wurde dann in anderen Räumlichkeiten das Konzept des „Open Space“ zum ersten Mal getestet. Von Anfang an kam das große gemeinsame Büro, in dem abteilungsübergreifend gearbeitet wurde, gut an. Für die Planer stand also fest, dieses Konzept auch auf den Neubau zu übertragen.

Für die ideale kreative Arbeitsatmosphäre läuft heute im Hintergrund leise Musik. Dies hat den Effekt, dass Räuspern oder Gespräche nicht mehr als störend wahrgenommen werden. Akustiker sprechen hier von einem „rosa Rauschen“. „Für den Austausch von Ideen und die Kreativität der Mitarbeiter ist der „Open Space“ ein großes Plus, denn man kann ohne trennende Wände miteinander kommunizieren und neue Ideen entwickeln“, so Hillbrands weiter. Aber natürlich gibt es auch ausreichend Rückzugsmöglichkeiten und klassische Besprechungsräume.

Kostenlose Verpflegung inklusive

Eine große Herausforderung nicht nur für die Orgadata AG ist die Gewinnung qualifizierter Mitarbeiter. Da Leer nicht der sprichwörtliche „Nabel der Welt ist“, hat man sich einiges einfallen lassen, um die Arbeitsatmosphäre so attraktiv wie möglich zu gestalten.

So gibt es neben der Kinderbetreuung in der hauseigenen Einrichtung „Hafennest“ für jeden Beschäftigten im Betriebsrestaurant täglich ein kostenloses Frühstück und Mittagessen. Auch zählen flexible Arbeitsmöglichkeiten und Vertrauensarbeitszeit, unbefristete Verträge wie auch flache Hierarchien, kurze Dienstwege und das grundsätzliche „Du“ bei der Anrede dazu.

Darüber hinaus unterstützt das Unternehmen diverse Gesundheits- und Sportangebote, After-Work-Aktivitäten und Teamevents oder auch das E-Bike-Leasing. Einmal im Jahr finden Mitarbeiterbefragungen statt, um Genaueres über die Zufriedenheit der Beschäftigten zu erfahren. „Wir meines es ernst, wenn wir sagen, dass bei uns die Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen, denn jeder hat hier seinen eigenen Kopf. Und nicht zuletzt bedeuten happy people auch happy business“, so Bernd Hillbrands abschließend.

GLASWELT – Herr Hillbrands, die Orgadata AG hat ihren Fokus im Bereich Metallbau. Wie stark sind Sie im Bereich Kunststoff und Holz vertreten?

Bernd Hillbrands – Sie haben recht, wir legen einen starken Fokus auf den Metallbau. Auch beim Rahmenmaterial Kunststoff ist unsere Software zunehmend gefragt. In unsere Software haben wir mittlerweile auch das Gros der gängigsten Kunststoff-Profilsysteme integriert, die von KMU-Betrieben benötigt werden. Im Bereich Holz sind wir, Stand heute, ausschließlich dort aktiv, wo es um Holz-Alu-Verbundsysteme geht.

GLASWELT – Logikal ist eine Software für Fenster-, Türen- und Fassadenbauer. Wie schaffen Sie mit der Software den Spagat, sowohl die Bedürfnisse des industriellen Fensterbauers wie auch des „kleinen Handwerksbetriebs“ zu bedienen?

Hillbrands – Im Metallbau ist es ja so, dass die Branche zu einem überwiegenden Teil handwerklich strukturiert ist. Insofern stellt sich die Frage für uns etwas anders: Wie schaffen wir es, für unsere Kunden die Vorteile einer industriellen Massenfertigung zu erschließen und dabei die handwerklichen Stärken wie individualisierte Fertigung beizubehalten. Eine Antwort darauf gibt unser Produktionsleitsystem namens „Logikal MES“, das wir erfolgreich im Markt eingeführt haben. Dank dieses Systems lassen sich Leistungen der Massenfertigung für die Einzelfertigung nutzen.

GLASWELT – Ist Logikal eine reine Mietsoftware oder können Kunden sie auch käuflich erwerben – natürlich mit den regelmäßigen Updates?

Hillbrands – Das Mietkonzept haben wir vor 20 Jahren kurz nach der Gründung der Orgadata AG eingeführt. Das war damals, wie auch in den weiteren Jahren von den Kunden sehr gefragt, weil sie keine größeren Summen für Einmal-Investitionen tätigen brauchen. Es ist sogar so, dass im Laufe der Jahre viele Software-Anbieter das Mietkonzept übernommen haben. Es ist also sehr erfolgreich. Somit ist die Frage nach einem Kaufmodell eher eine theoretische.

GLASWELT – Im Imagevideo auf Ihrer Website sagen Sie, dass jeder Kunde nur die Module bekommt, die er auch benötigt. Er konfiguriert die benötigte Software praktisch selbst. Kann der Kunde jederzeit „aufstocken“, wenn er beispielsweise mit seinem Unternehmen expandiert?

Hillbrands – Unsere Software bietet den Anwendern eine große Flexibilität. Das fängt bei der Anzahl der Lizenzen an. Stehen zum Beispiel größere Aufträge an, kann der Kunde kurzfristig weitere Lizenzen hinzubuchen. Gleiches gilt natürlich für den Fall, dass ein Unternehmen seine Kapazitäten erweitert.

Auch die Software selbst lässt sich sozusagen individuell erweitern. Beispielsweise können die Anwender eine Logikal-eigene CAD-Suite zubuchen oder die Ansteuerung von Bearbeitungszentren. Auch die Datenpakete kann jeder so buchen, wie es für ihn individuell am besten ist.

GLASWELT – Inwieweit beziehen Sie Kunden bei der Weiterentwicklung/Optimierung der Software mit ein?

Hillbrands – Wir nutzen jede sich bietende Gelegenheit, um Feedbacks von den Kunden einzuholen. Dazu zählen zum Beispiel Kundenbesuche, Schulungen und Messen. Diese Kontakte sind natürlich eine gute Quelle für Weiterentwicklungen. Ebenso ist es mit den Anrufen der Anwender in unserer Hotline. Noch relativ jung ist der Kontakt zu Anwendern in unseren Webinaren. In diesen Seminaren übers Internet kommt es regelmäßig zu wertvollen Chats mit den Anwendern. Da kommen auch clevere Ideen zutage. Wir verstehen dann auch immer die Motive, die hinter den Aussagen der Kunden stecken. Das hilft, um Neues zu entwickeln.

GLASWELT – Bei Architekten und Planern ist bei öffentlich finanzierten Bau- und Infrastrukturprojekten Building Information Modeling, BIM, in aller Munde. Inwieweit unterstützt Orgadata die dreidimensionale Planung?

Hillbrands – Unsere Software verstärkt bezüglich der BIM-Methode die Zusammenarbeit zwischen Fensterbauern und Architekten. Letztgenannte erstellen ein digitales 3D-Modell von dem zu bauenden Objekt. In diesem Revit-Modell sind auch die geometrischen Daten und Maße aller Fenster, Türen und Fassaden angelegt. Diese kann der beauftragte Fensterbauer über eine Revit-Schnittstelle aus dem Gebäudemodell direkt in seine Software einlesen.

In Logikal werden dann die Elemente zu fertigen Positionen komplettiert. Beispielsweise kann man den Maßen der Fenster-Öffnung aus dem Modell die gefragten Profile und Beschläge zuordnen. Dann liefert unser Programm die fertigen Daten an das BIM-Modell zurück. Dabei kann die Informations-Übermittlung künftig so weit gehen, dass beispielsweise selbst die Wartungs-Zyklen etwaiger Dreh-Kipp-Beschläge hinterlegt werden. Die Vorteile fürs spätere Facility-Management liegen auf der Hand.

GLASWELT – Worin unterscheidet sich Ihre Software von den Programmen anderer Anbieter und warum sollte sich ein Kunde für die Orgadata AG als Partner entscheiden?

Hillbrands – Wenn ich jetzt alle Vorzüge unserer Software aufzählen würde, so würde das sicherlich den Rahmen sprengen. Daher nur einige Beispiele: Mit Logikal können die Anwender sehr schnell loslegen, ohne dass sie die Software erst mühsam mit Daten füttern müssen. Ohnehin ist die Datenvielfalt ein Pfund, mit dem wir wuchern können. Es sind die Daten aller relevanten Hersteller enthalten. So können die Festerbauer erfolgreich arbeiten, unabhängig davon, welches Profilsystem sie verarbeiten wollen.

Auch die Vielfalt der Schnittstellen zu anderen Software-Lösungen loben unsere Kunden immer wieder. Dazu zählen auch die Verbindungen zu Maschinen und Bearbeitungszentren.

Summa summarum lässt sich zusammenfassen, dass unsere Software keine Insellösung ist, sondern eine Software, mit der sich der komplette Alltag der Fenster-, Türen- und Fassadenbauer abbilden lässt.

Und last but not least möchte ich auch nochmals auf unseren Rundum-Service hinweisen. Da ist zum Beispiel die Hotline, die alle Fragen rund um die Software kompetent beantwortet. Großer Beliebtheit erfreuen sich unsere Webinare zu wichtigen Logikal-Themen.

GLASWELT – Orgadata ist weltweit tätig und hat Vertretungen in über 20 Ländern. Welchen Anteil hat das internationale Geschäft heute bezogen auf das Gesamtgeschäft?

Hillbrands – Fast überall auf der Welt vertrauen Fenster-, Türen- und Fassadenbauer heutzutage auf Logikal. Unsere Kunden haben ihren Sitz in 112 Ländern. Der größte Markt ist aber nach wie vor mit großem Abstand Deutschland.

Matthias Fischer

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