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Arlt FEnsterbau vertraut auf Gutmann Bausysteme

Weil man sich aufeinander verlassen kann

_ Wer nicht genau weiß, wo er abbiegen muss, fährt an dem Firmengelände glatt vorbei. Eine kleine Einfallstraße führt in die mittelfränkische Gemeinde Neuendettelsau bei Ansbach, ein schüchternes Schildchen weist den Weg in den Hof, die Gebäude mit dem Firmenschriftzug stehen erst in der zweiten Reihe – fränkisches Understatement at its best.

Dabei spielt die Arlt Fenster-Türenbau GmbH seit drei Generationen in der ersten Reihe, wenn es um Qualitätsprodukte in diesem Marktsegment geht. Seit jeher bilden Qualitätsstreben und Zuverlässigkeit die Grundfesten für die Produkte und Leistungen des Schreinereibetriebs, der heuer sein neunzigstes Gründungsjahr feiert. Die Angebotspalette umfasst nahezu alle Holzprodukte rund um den Fassadenbereich: Fenster in Holz- und Holz-Alu-Bauweise, Hebe/Schiebe- und Haustüren, Pfosten-Riegel-Fassaden und Wintergärten.

Hoher Anspruch

Peter Arlt, der das Familienunternehmen seit 2008 leitet, fertigt alle Produkte im eigenen Betrieb und montiert sie mit seinen Fachkräften auf der Baustelle. Dabei hat er vorwiegend das mittlere und das gehobene Preissegment im Blick, denn die steigende Komplexität der Bauelemente erfordert fundiertes handwerkliches Know-how. Die gesamte Prozesskette der Schreinerei von der eigenen Fertigung über die Rohstoffe und Zulieferteile bis zur Logistik und Serviceleistung ist durchgängig auf Perfektion ausgelegt.

So ist es nicht verwunderlich, dass das Herz des Chefs für Holz/Alufenster schlägt: „Ein Eichefenster mit Alu-Vorsatzschale markiert eben den höchsten technischen Standard.“ Das Holz dafür – wie auch die anderen in der Produktion eingesetzten Holzarten Kiefer, Fichte und Lärche – bezieht er über bewährte Handelsschienen aus einem Umkreis von 100 Kilometern und aus heimischer Forstwirtschaft.

Neben dem hohen Qualitätsniveau schätzt Peter Arlt das vollstufige Produktprogramm der Aluminiumspezialisten aus Weißenburg. „Über die Gutmann Palette können wir nicht nur alle Systeme für Fenster, Türen und Fassade aus einer Hand beziehen, sondern auch die dazu passenden Kant- und Zubehörteile.“

Enge Vernetzung

Der Großteil der Bauelemente, die den Betrieb in Mittelfranken verlassen, werden objektbezogen gefertigt. Der Großteil der Arbeitszeit und damit auch das Wissen der Fachkräfte soll folglich in die handwerkliche Umsetzung fließen anstatt in vorbereitenden Maßnahmen oder Routinearbeiten zu versickern. Im Schnitt plant Peter Arlt zwei Mitarbeiter pro Fenstereinheit ein und hat seinen Betrieb deshalb gezielt automatisiert: „Die Konstruktions- und damit auch die Fertigungspläne werden per CAD, Klaes und Spirit erstellt, die Fertigungsdaten gehen anschließend online in die Fertigung. Dort bündeln wir die Fenstertypen so, dass wir das Werkzeugmagazin an der Fertigungsanlage möglichst lange im Zugriff lassen können und so die Gubisch-Fensterlinie optimal auslasten.“

Parallel dazu erhält Gutmann die Daten und mit ihnen eine Bestellung über die nächste Lieferung nebst Wunschtermin. „Während bei der Firma Arlt die Schreinerarbeiten laufen, fertigen wir die bestellten Aluminiumsysteme und liefern sie montagefertig und termingerecht zur Endmontage“, beschreibt Gutmann-Vertriebsberater Stefan Treibmann die enge Vernetzung zwischen den beiden Unternehmen, die bereits seit Jahrzehnten zusammenarbeiten. Seit wann genau, weiß nicht einmal mehr der Chef: „1969 hat mein Vater die erste Holz/Alu-Konstruktion gebaut, kurz darauf begann die Kooperation.“

Wichtig ist für Peter Arlt, dass seine Partner die technische Entwicklung mitgehen – so wie er selbst sein Unternehmen auf dem Laufenden hält. Erst 2017 hat er mit einem Investitionsaufwand von rund einer Million Euro eine Oberflächenanlage installiert, in der sich Elemente mit Abmessungen bis zu fünf mal drei Metern in einem Stück beschichten lassen. Fluttunnel und Lackierroboter tragen die Schichten von der Grundierung bis zum Decklack und zur Lasur ohne Zwischenbehandlungen auf. Die Nebel der wasserlöslichen Lacke werden (im Wasserbad streichen) aufgefangen und in einem geschlossenen Kreislauf abgeschieden. Damit trägt Arlt nicht nur der Fürsorge gegenüber seinen Mitarbeitern und der Natur Rechnung, sondern verkürzt auch die Durchlaufzeiten und perfektioniert zugleich die Oberflächengüte seiner Holzprodukte. „Die Haptik ist ebenso wichtig wie die Optik“, beschreibt Peter Arlt den Trend zur Authentizität des Werkstoffes, den der Kunde auch spüren möchte.

Sicherheit ist gefragt

Eine weitere Spezialität von Arlt ist der Einbruchschutz. Das Unternehmen ist für die Herstellung einbruchhemmender Produkte gemäß der Widerstandsklassen RC 2 und RC 3 zertifiziert und zudem beim Bayerischen Landeskriminalamt als Fachfirma für mechanische Sicherungseinrichtungen registriert. Die Voraussetzungen dafür sind streng: So muss ein RC 3-Element beispielsweise der Hebelwirkung eines 70 cm langen Nageleisens („Brechstange“) standhalten, das Glas darf splittern, aber nicht brechen.

„Sowohl bei der Holzbearbeitung als auch bei der Beschlagsmontage ist höchste Präzision gefragt, denn trotz ihrer massiven Abmessungen sollen die Tür- oder Fensterflügel selbstverständlich leichtgängig öffnen und schließen“, sagt der Inhaber und verweist im gleichen Zuge auf die hohen Anforderungen an die Beschläge: Arlt verbaut exklusiv Siegenia-Produkte.

Vor dem Hintergrund des jahrzehntelangen Erfahrungsschatzes des Unternehmens und seinem strikten Qualitätscredo ist Arlt ebenso regelmäßig am Bau oder an der Renovierung hochwertiger privater Bauvorhaben beteiligt wie an der Errichtung öffentlicher Projekte wie Seniorenheime, Kindergärten, Schulen oder Krankenhäuser.

Zu den besonders renommierten Adressen gehört Schloss Elmau, an dessen Wiederaufbau nach dem verheerenden Brand im Jahre 2005 Arlt maßgeblich beteiligt war. Auch das Eibseehotel im benachbarten Grainau steht auf der Referenzliste oder die Anna-Sophie-Schule in Künzelsau.

Der Heimat verbunden

Die mittelfränkischen Handwerker sind zwar auf vielen Wegen quer durch Bayern und Baden-Württemberg unterwegs, vergessen dabei aber niemals ihre regionalen Wurzeln. So ist die kaufmännische und gewerbliche Ausbildung ein fester Bestandteil im Unternehmen. „Derzeit bilden wir einen weiblichen und einen männlichen Schreiner und eine Bürokauffrau aus“, erklärt Peter Arlt. Auch bei der Gestaltung des unmittelbar an das 7500 m² große Firmengelände grenzenden Kindergartens hat er an den Nachwuchs gedacht und mit der Arlt’schen Qualitätsarbeit dafür gesorgt, dass dieser sich dort ungestört entfalten kann. Und wenn es um diejenigen in der Gesellschaft geht, die immer nur vom Pech verfolgt sind, sorgt das Unternehmen gemeinsam mit dem Bayerischen Schreinerverband über die Aktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks für glückliche Gesichter. So, wie es Peter Arlt und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch von ihren Kunden gewohnt sind.—

www.arlt-fensterbau.de

Harm Schumacher

9 Fragen an Peter Arlt

GLASWELT – Sie haben 2017 in eine neue Oberflächenanlage investiert. Jetzt sind schon einige Fenster über die neue Anlage gefahren und Sie können beurteilen, ob sich die Erwartungen erfüllt haben und sich die Investition gelohnt hat. Wie fällt Ihr Urteil aus?

Peter Arlt – Unsere Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Die Anlage der Firma Finiture arbeitet sehr zuverlässig. Die Qualität unserer Fenster ist dadurch gestiegen. Die Investition hat sich mehr als gelohnt.

GLASWELT – Sie haben in einen Lackierroboter investiert. Haben Sie Ihre Beschichtungskapazitäten erhöht oder gab es andere Gründe für diese Entscheidung?

Arlt – Durch die Lackierung mit dem Lackierroboter können wir eine gleichmäßigere und hochwertigere Oberflächengüte erzielen. Die Kapazitäten können dadurch erhöht werden, bzw. das Nadelöhr Oberflächenbeschichtung gehört nun der Vergangenheit an. Zusätzlicher Vorteil ist die Entlastung unserer Mitarbeiter, die zuvor per Hand tauchen und per Hand lackieren mussten. Die Firma Adler als Partner in der Oberflächenbeschichtung bei Holz,- Holz-Aluminiumfenster ist genau der richtige Partner für uns. Sie haben das perfekte Farbsystem beim Fluten, als auch beim Lackieren mit dem Lackierroboter.

GLASWELT – Was waren die weiteren Bestandteile der Millioneninvestition im Beschichtungsthema?

Arlt – Für die neue Oberflächenanlage wurde zusätzlich auch in eine neue Halle investiert, um die Oberfläche zukunftsorientiert und umweltfreundlich applizieren zu können.

GLASWELT – Sie führen RC 2- und RC 3-Fenster im Portfolio. Wie groß ist der Umsatzanteil dieser einbruchhemmenden Elemente am Gesamtvolumen?

Arlt – Das klassische RC 2 Fenster ist bei uns in fast jedem Auftrag enthalten, wobei die Tendenz stark Richtung RC 3 geht. Wir sprechen also von 40 % RC 2 und 15 % RC 3. Die Firma Arlt ist beim Landeskriminalamt Bayern als Hersteller für Holz-, Holz-Aluminiumfenster im Bereich RC 2/RC 3 gelistet.

GLASWELT – Verraten Sie unseren Lesern noch ein paar Kennzahlen: Gesamtumsatz und die Mitarbeiterzahl in Produktion und Montage?

Arlt – Der Umsatz beläuft sich auf ca. 3,3 Mio. Euro pro Jahr mit Holz-, Holz-Aluminiumfenstern sowie Pfosten-Riegelfassaden und Wintergärten. Insgesamt zählen 30 Mitarbeiter, vom Verkauf bis zur Montage, zu unserem Team.

GLASWELT – Was sind die Trends am Point-of-Sale. Mit welchen Produkten bzw. Systemen können Sie beim Kunden punkten?

Arlt – Der Trend liegt eindeutig im höherpreisigen Segment Privatkunden. Beispielsweise Holz-Aluminiumfenster in der Holzart Eiche mit Sicherheitsbeschlag und Sicherheitsglas (RC 2/RC 3) und zusätzlichen Überwachungselementen für Glasbruch und Verschlussüberwachung der Fenster. Hier macht sich das steigende Sicherheitsbedürfnis im Privat- sowie im Geschäftskundenbereich stark bemerkbar.

GLASWELT – Sie montieren alle Ihre hergestellten Fenster- und Türenelemente selbst?

Arlt – Die meisten Elemente montieren wir selbst. 15 % unserer Fenster und Türen werden von ausgewählten Schreinereifachbetrieben gekauft und dann von diesen montiert.

GLASWELT – Haben Sie bei der Montage auch schon einmal Montagezargen eingesetzt? Wenn ja, wie sind Ihre Erfahrungen?

Arlt – Die Vorteile von Zargensystemen sind ganz klar, man hat z. B. nichts mehr mit leidigen Verschmutzungen zu tun und seitens der Planung ist man wesentlich flexibler. Wir haben in der Vergangenheit bereits erfolgreich Zargensysteme eingesetzt. Allerdings ist es nach wie vor sehr schwierig, den Mehrpreis dem Kunden schmackhaft zu machen, wobei die Vorteile für den Kunden klar sind.

GLASWELT – Was sagen Sie Kunden, die zu Ihnen kommen und nach Kunststofffenstern fragen?

Arlt – Wir sind Hersteller von Holz-, Holz-Aluminiumfenster. Die Kunden die zu uns kommen haben sich im Vorfeld über das Portfolio der Firma Arlt informiert und wissen, dass Sie mit Holz-, Holz-Aluminiumfenstern genau richtig sind.

Die Fragen stellte Chefredakteur Daniel Mund.