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Klimaschutz meets Tageslicht

Vögele: Wir reden viel über Gebäudewende, aber zu selten über den Teil der Gebäudehülle, der sie wirklich ermöglicht: Fenster, Fassade und Sonnenschutz. Wer den Bestand klimafit machen will, muss hier anfangen. Denn ohne Sanierungsdynamik bleibt jede Gesetzgebung Theorie. Und während in Berlin über Ziele gestritten wird, werden alleine in Deutschland Millionen Menschen in Gebäuden, die weder energetisch noch thermisch auf das vorbereitet sind, was die kommenden Sommer bringen. Überhitzung ist längst Alltag, aber wir tun noch so, als sei Sonnenschutz ein Luxus.

Mund: Stimmt, gerade im Bestand wird es ernst. Viele Menschen leben in Wohnungen, die für die kommenden Sommer schlicht nicht gerüstet sind. Da hilft auch kein „Bauturbo“, wenn zugleich die Sanierungsquote ­stagniert. Klimaschutz im Gebäudesektor entscheidet sich im Bestand, nicht im Neubau. Aber genau dort bremsen Baukostendruck und Bürokratie. Der politische Fokus auf Geschwindigkeit darf nicht dazu führen, dass wir bei Sanierungen die Förderkulissen minimieren. Wir brauchen auch intelligente Hitzeschutz- und Tageslichtkonzepte für bestehende Gebäude – also außenliegenden Sonnenschutz, smarte Steuerungen, vielleicht sogar nachrüstbare ’coole Fenster’-Systeme. Solche Lösungen machen ­Wohnräume nicht nur effizienter, sondern auch bewohnbar, wenn die 30 °C-Tage zur Regel werden. Der Gebäudeturbo muss also im Bestand zünden, oder nicht?

Vögele: Richtig, klimafitte Gebäude brauchen nicht nur besseren Hitzeschutz, sondern auch Intelligenz. Was nützen die besten Systeme, wenn sie im entscheidenden Moment oben bleiben? Smart-Home-Steuerungen sorgen dafür, dass Sonnenenergie im Winter genutzt und im Sommer abgeblockt wird – automatisiert, nutzerfreundlich, energieeffizient. Außenliegender Sonnenschutz wird so zur Klimaanlage ohne Strom, aber mit Hirn. Und erst die smarte Kombination von Bauelementen und Steuerung macht aus Gebäuden echte Klimaschützer. Der Bestand ist unser Spielfeld, und Automation der Schlüssel, damit der Gebäudeturbo wirklich zündet.

Mund: Genau da schließt sich der Kreis. Klimaschutz und Digitalisierung gehören zusammen. Das gilt ja auch beim Produktpass, der immer konkretere Formen annimmt. Am Ende entsteht ein klimafitter Gebäudebestand nicht nur durch Dämmung, sondern durch Wissen: über das, was verbaut ist, und wie es optimal genutzt wird. Tageslicht, Wärme- und Hitzeschutz und Digitalisierung sind Bausteine einer intelligenten Gebäudekultur.