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Kooperation: Schüt-Duis, Talishaus sowie Vestaxx

Fertighaushersteller nutzt Heizscheibe als Wärmequelle

Als Startup-Unternehmen entwickelte Vestaxx bereits vor mehreren Jahren eine funktionssichere und produktionstechnisch wirtschaftlich umsetzbare Technologie für die Erwärmung von Glasscheiben.

Paco Schüt, Geschäftsführer des Auricher Fenster- und Türentechnik Unternehmens Schüt-Duis war von Anfang an als projektfördender Produzent beziehungsweise Entwicklungspartner mit dabei.

Ziel der Kooperation war die Entwicklung einer Technologie für die serienmäßige Konfiguration von Heizscheiben, die in Fenster- und Türenelementen verbaut, für die Beheizung von Gebäuden genutzt werden können.

Das enorme Potential dieser innovativen Heiztechnik überzeugte auch den Husumer Fertighaushersteller Talishaus. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Holzhäuser in Block- und Ständerbauweise und bietet diese Gebäudeheiztechnik jetzt als Standard an. Dessen Geschäftsführer Peer Gehrmann ist mehr als überrascht von der hohen Akzeptanz dieser Heiztechnik bei den Käufern.

Das Konzept für die Erwärmung einer Glasscheibe ist simpel: Eine nanotechnisch aufgebrachte Metalloxidschicht auf einer Glasscheibe wird über 230 V Wechselstrom erwärmt. Damit sind Flächenleistungen von bis zu 300 W/m2 möglich. Die Beschichtung sitzt im Inneren der Isolierglasscheibe, die Scheibe wirkt zugleich als Isolator und schützt vor ungewollten Stromkontakt.

Mit den Geschäftsführern Andreas Häger (vestaxx), Paco Schüt (Schüt-Duis) und Peer Gehrmann (Talishaus) (v.l.) haben sich drei überzeugte Befürworter moderner Energieeinsparung zusammengefunden.

Foto: Schüt-Duis

Mit den Geschäftsführern Andreas Häger (vestaxx), Paco Schüt (Schüt-Duis) und Peer Gehrmann (Talishaus) (v.l.) haben sich drei überzeugte Befürworter moderner Energieeinsparung zusammengefunden.

Spezialmaschine löst technologische Hürden

Was einfach klingt, hatte trotzdem seine technologischen Hürden: Schließlich musste die elektrische Leitfähigkeit im Randverbund der Sicherheitsscheiben unterbunden werden. Nach dem Zuschnitt der angelieferten, großflächig beschichteten Glasscheiben muss deshalb entlang der Schnittkanten nachträglich die Beschichtung wieder entfernt werden um Kurzschluss sowie Spannungsüberschlag auf Personen über den Randverbund auszuschließen.

Da der Markt hierfür keine standardisierten Maschinen anbietet, war eine serielle Produktion in großen Stückzahlen bisher wirtschaftlich nicht möglich. Dies jedoch ist Grundvoraussetzung, um die Fensterheizung wirtschaftlich zu gestalten und als Standard anbieten zu können.

Jetzt kam Talishaus-Geschäftsführer Peer Gehrmann ins Spiel: Er war als Maschinenbauingenieur entscheidender Ideengeber für die technische Entwicklung einer Spezialmaschine. Das darin verbaute Bearbeitungsmodul verdampft mittels Lasertechnik die Randbeschichtung.

Erst dieses vollautomatisierte Verfahren ermöglicht die wirtschaftliche Produktion der mit Argon gefüllten Mehrfachverglasungen in großem Stil. Die Isolierverglasungen mit integrierter Heizfunktion erreichen jetzt bei einer Lichttransmission von 70 % g-Werte von bis zu 50 % sowie Ug-Werte von 0,5 W/m2 K.

Heizscheibe hält dem Heizungs-Vergleich stand

Im Rahmen einer aktuellen Forschungsarbeit mit dem ISFH (Institut für Solarforschung Hameln) wurde der Heizscheibe ein Wirkungsgrad von 96 % bescheinigt – sogar unter Berücksichtigung der Wärmeabstrahlung nach außen. Bei diesem Forschungsprojekt wurden unterschiedliche Heizsysteme miteinander verglichen.

Erforscht wurde, wie gut eine Vestaxx-Heizung in Kombination mit einer dezentralen Lüftungsanlage mit integriertem Wärmetauscher die Wärmepumpentechnik ersetzen kann – ökologisch wie ökonomisch. Die Entscheidung von Talishaus, ihre Holzhäuser mit der innovativen Fensterheizung anzubieten, beruht somit auf wirtschaftlichen Erkenntnissen und ökologischen Erwägungen: Bei Annahme, dass eine konventionelle Fußbodenheizung sowie eine Luft/Wasser-Wärmepumpe ohne Warmwasserbereitung Kosten von ca. 30 000 Euro verursacht werden, stehen bei den Heizscheiben Investitions-Kosten von ca. 10 000 Euro gegenüber. Für eine Infrarotheizung von Schüt-Duis ist die Empfehlung von Talishaus deshalb klar: „Heizfenster einbauen und das eingesparte Geld gleich in eine Photovoltaikanlage auf dem Dach investieren.“

Die von Schüt-Duis produzierten Vestaxx-Heizscheiben stehen in dieser Kombination für die Zukunft energetisch optimierten Bauens.

100 Einfamilienhäuser wurden mit den Vestaxx Heizfenstern von Schüt-Duis von Talishaus bereits ausgeliefert, viele weitere sind in Planung – Starke Argumente für den Zusammenschluss der Unternehmen Schüt-Duis, Talishaus sowie Vestaxx.

Drei Scheiben im Verbund mit vielen Optionen: Raumseitig sitzt die beheizbare Scheibe.

Foto: Vestaxx

Drei Scheiben im Verbund mit vielen Optionen: Raumseitig sitzt die beheizbare Scheibe.