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Rosenheimer Fenstertage 2025

Transformation statt Wandel durch KI

ift-Institutsleiter Prof. Dr. Winfried Heusler und Roland Sitzberger von Porsche Consulting haben auf den Rosenheimer Fenstertagen mit ihren Impulsen die Weichen für die Branche aufgezeigt. Heusler betonte: „die Herausforderungen haben sich verschärft.“ Das ursprüngliche Motto der Fenstertage „Fensterwelt im Wandel“ würde das ift heute anders wählen, da aus dem Wandel durch den vermehrten Einsatz von KI mittlerweile eine Transformation geworden ist. Er appellierte an die Branche, die Herausforderung der KI anzunehmen und das Thema nicht zu vernachlässigen.

Klare Positionierung entscheidend

Heusler fordert die Unternehmen auf, eine strategische Entscheidung zu treffen: „Sie müssen sich entscheiden: Premiumsegment oder Basissegment.“ Das Basissegment umfasst robuste Fenster, wartungsarme und einfache Konstruktionen, Standard-Montagepakete und automatisierte Produktion. Im Premium-Segment stehen Individualität mit schmalen Profilansichten, Smart-Home-Funktionalität, PV-Integration und hohe Komplexität im Vordergrund.
„Werte haben sich verändert, Sicherheitsbedürfnisse sind wieder sehr wichtig geworden“, betonte Heusler. In der Kreislaufwirtschaft sieht er große Chancen: „Die beste Verwertung ist, aus gebrauchten Produkten smarte Produkte zu entwickeln, die länger halten.“

Warnung vor Marktturbulenzen

Roland Sitzberger hat ein gemischtes Bild der aktuellen Lage gezeichnet. Er sagt, wir können nicht warten, bis der Bauturbo greift. Die Umsatzentwicklung in der Bauwirtschaft ist rückläufig, auch für 2025. Außerdem sind die Insolvenzen um 19 % gestiegen. Sitzberger sieht trotz schwieriger Rahmenbedingungen positive Signale: Der Auftragsbestand und die Baugenehmigungen steigen wieder. „Es wird kein Zurück oder Weiter so geben“, warnte er. „Die Turbulenz ist nicht das Problem, sondern diese mit der Logik von gestern zu behandeln.“ Für erfolgreiche Geschäftsmodelle braucht es Kundenzentrierung, Flexibilität und Nachhaltigkeit. „Geht als Gestalter voran und wartet nicht als Zuschauer am Ende.“

Digitaler Produktpass mit Timing-Problemen

Michael Breckl-Stock, der technische ift-Geschäftsführer, hat in seinem Beitrag über die Herausforderungen beim digitalen Produktpass in der neuen Bauproduktenverordnung informiert. Sein Kommentar dazu: „Es passt noch nicht alles zusammen.“ Der digitale Produktpass kommt 2027 für die Fenster- und Fassadenbranche, aber erst 18 Monate später wird er verpflichtend. Die passende Produktnorm kommt aber erst Ende 2028, also ein halbes Jahr Leerlauf.

Thomas Kirmayr von der Fraunhofer-Allianz Bau hat eine ernüchternde Bilanz der digitalen Transformation gezogen. Zehn Jahre nach Veröffentlichung des BIM-Stufenplans fällt diese „eher verhalten bis bescheiden“ aus.

Positive Marktprognosen

Die Branchenprognosen von Frank Lange (VFF) und Jochen Grönegräs (Bundesverband Flachglas) zeigen, dass die Lage besser wird als in den letzten Jahren. 2026 wird ein Plus von 2,8 % erwartet. Eine spontane Konjunkturumfrage unter den Teilnehmenden ergab ebenfalls ein positives Prognosebild für 2026. Lange betonte auf Nachfrage: „Wir brauchen einen steuerlichen Impuls und vor allem Verlässlichkeit und Planbarkeit. Die Glasknappheit, die die Branche in den vergangenen Jahren belastete, sei mittlerweile behoben, so Grönegräs. Allerdings würden sich die Preise durch das teurere Glas erhöhen: „Die Preisbelebung wird kommen.“

Florian Kneer (Kneer-Südfenster), der seit 20 Jahren regelmäßig nach Rosenheim kommt, betonte die Bedeutung der Veranstaltung: „Für mich bleibt es die Pflichtveranstaltung in der Branche.“ Der persönliche Austausch mit Kollegen sei nach wie vor unverzichtbar.—

Ein Vor-Ort-Bericht von CR Daniel Mund

Das ift in Zahlen

Nachdem das ift 2024 Rekordergebnisse (26,4 Mio. Euro) vermelden konnte, sieht es für dieses Jahr einen avisierten Umsatz von 25 Mio. Euro vor. Die Personalstärke wurde auf 235 ausgeweitet. Das ift hat auf der Pressekonferenz eine neue Zusammenarbeit mit dem DGNB German Sustainable Building Council angekündigt. ift-GF Dr. Jochen Peichl sagte dazu: „Es ist eine Art Kommunikations-Partnerschaft, von der unsere Mitglieder profitieren werden.“ Die Zusammenarbeit beziehe sich auf Weiterbildung sowie die Bewertung nachhaltiger Gebäude und Bauelemente. Das ift hat außerdem ein neues Weiterbildungsformat vorgestellt. Mit einer Mediathek und Kurz-Webinaren werden schnell abrufbare Lösungen zu Praxisproblemen angeboten. Das ift zählt aktuell 532 Mitglieder, rund 56 % davon sind Hersteller.

www.ift-rosenheim.de

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