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Bohle: Eigen-Entwicklung Glasgeländer VetroMount

Das Kabelbinder-Prinzip stand Pate

Das clevere Montageprinzip beschleunigt den Einbau, der zudem vom Gebäudeinneren her möglich ist.

Foto: Bohle AG

Das clevere Montageprinzip beschleunigt den Einbau, der zudem vom Gebäudeinneren her möglich ist.

Spricht man mit den Entwicklern von VetroMount, erfährt man, dass das Glasgeländer-System nach Aussagen von Bohle-Kunden bis zu 50 Prozent Zeitersparnis bei der Glasbefestigung ermöglicht. Die beschleunigte Montage wird durch eine patentierte Glasbefestigung erzielt, eine Entwicklung des Bohle Engineering Teams. Diesen und weitere Vorteile erläutert Daniel Büchner im folgenden Interview.

GLASWELT – Herr Büchner, was war Ihr Ziel bei der Entwicklung des Ganzglasgeländers?

Daniel Büchner – Wir haben quasi auf einem weißen Blatt Papier angefangen: Zuerst mit der Aufgabenstellung, ein liniengeführtes Ganz-Glasgeländer-System zu entwickeln, das sich von nur einer Seite montieren lässt, sodass kein Gerüst benötigt wird. Außerdem sollte sich das Glas schnell und einfach in das Profil einsetzen und werkzeuglos vertikal ausrichten lassen. Der Monteur sollte es eben einfach haben. Deswegen war uns wichtig, dass keine Vormontage von Einzelteilen nötig ist. Es soll bei der Glasgeländer-Montage ums Wesentliche gehen – um die Glasmontage.

GLASWELT – Sie halten für VetroMount ein Patent. Was steckt da genau dahinter?

Büchner – Um eine Scheibe einfach und von Hand vertikal ausrichten zu können, bietet sich eine runde Geometrie an, da man die Scheibe in dieser – bedingt durch den langen Hebel der Glasscheibe – leicht schwenken kann. So entstanden die Bodenprofile mit rundem Kanal und die darin einzulegenden Glaslager, die sich aufgrund ihrer Form stufenlos im Profil bewegen lassen.

Unserem Team wurde schnell klar, dass diese Lagerung sehr gut geeignet ist, um Spannkeile am Glaslager aufzunehmen. So entstanden untere Spannkeile am Glaslager, die das Glas zunächst einmal klemmen, damit die Scheibe sicher per Hand ausgerichtet werden kann. Schließlich kamen die oberen Fixierkeile hinzu, die die Scheibe in der gewünschten Position sicher fixieren.

GLASWELT – Sie haben bei der Entwicklung auf ein bekanntes Prinzip zurückgegriffen?

Büchner – Das ist richtig. Über den Einsatz von Keilen kamen wir schließlich auf die Idee eines Zugmechanismus, der die Keile mit wenig Kraftaufwand in die richtige Position bringen sollte. Hierfür bot sich ein Zugband an, welches unter der Glasscheibe durchführt und bei Zug den absturzseitigen Druckkeil gegen die Scheibe drückt. An dieser Stelle kommt also das geniale und bekannte Prinzip des Kabelbinders zum Einsatz.

GLASWELT – Wie sicher ist das neue System?

Büchner – Mit Beginn der Produktentwicklung waren Sicherheitsprüfungen ein ständiger Begleiter im Engineering Prozess. Um VetroMount testen zu können, haben wir einen Prüfstand bei uns errichtet. Die hohen Qualitätsstandards sind nun durch das allgemeine bauaufsichtliche Prüfzeugnis (AbP) in Deutschland zertifiziert.

Für Frankreich gilt zudem das Avis Technique und in UK das BS 6180, insgesamt haben wir acht internationale Prüfzeugnisse für VetroMount. Zusätzlich ist beim Einbau eine statische Berechnung nötig, die das Glasgeländer u. a. hinsichtlich Bauart, Konstruktion, Material oder Lasten prüft. Für viele Anwendungen von VetroMount liegt bereits eine Systemstatik vor, auf die unsere Kunden zurückgreifen können.

Die Fragen stellte Matthias Rehberger.

Untere Spannkeile am Glaslager klemmen das Glas, dadurch lässt sich die Scheibe sicher per Hand ausrichten.

Foto: Bohle AG

Untere Spannkeile am Glaslager klemmen das Glas, dadurch lässt sich die Scheibe sicher per Hand ausrichten.

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