Die Referenten des Thementages (v.l.): Stefan Asche, Hegla; Moderator Matthias Rehberger, GLASWELT; Uwe Risle, Glaston und Arnold Pfeuffer von Corning.
Am 25. September 2025 zeigte der GW-Thementag, wie dünnes 3-fach-Isolierglas mit einer ultradünnen Mittelscheibe (0,5 mm) zeitgemäße Fenster und Fassaden leichter und leistungsfähiger macht. Drei Experten präsentierten dazu die marktreife Technologien vom Zuschnitt und Handling der ultradünnen Mittelscheibe bis hin zur Fertigung der dünnen 3-fach-Isoliergläser mit der neuen Ultra TPS ISO-Linie.
Der GW-Thementag zeigte eindrucksvoll, wie dünne 3-fach-Isoliergläser leichter, energieeffizienter und wirtschaftlicher gefertigt werden können. Im Fokus der Referenten von Corning, Hegla und Glaston standen neue Verfahren, mit denen sich 3-fach-Isoliergläser mit einer nur 0,5 mm dünnen Mittelscheibe namens Corning Enlighten realisieren lassen – eine technische Innovation, die das Verhältnis von Gewicht, Stabilität und Wärmedämmung neu definiert. Die drei Branchenexperten präsentierten dazu marktreifen Technologien für Zuschnitt, Handling und Fertigung.
Arnold Pfeuffer von Corning stellte das neue Advanced Technical Glass vor – ein nur 0,5 mm starkes Spezialglas, das im Fusion-Draw-Verfahren hergestellt wird. Dieses Verfahren ermöglicht makellose Oberflächen, hohe Planität und hervorragende optische Eigenschaften bei gleichzeitig minimalem Gewicht. Arnold Pfeuffer: „Das ultradünne Corning Enlighten kombiniert Stabilität und Leichtigkeit, so lassen sich Isoliergläser deutlich effizienter aufbauen, ohne Kompromisse bei der Sicherheit einzugehen.“
Das ultradünne Glas namens Corning Enlighten ist die Grundlage für die nächste Generation von High-Performance-Isoliergläsern, dünner, leichter und nachhaltiger.
Mit Formaten bis 2200 × 3200 mm ist das Dünnglas für automatisierte Fertigungslinien geeignet.
Es ermöglicht nicht nur 3-fach-Aufbauten mit schmaleren Scheibenpaketen, sondern auch mit verbessertem U-Wert. Pfeuffer ergänzte: „Unser ultradünnes Glas ist die Grundlage für die nächste Generation von High-Performance-Isoliergläsern – dünner, leichter und nachhaltiger.“
Zuschnitt und Handling für Dünngläser
Die Verarbeitung dieser ultradünnen Gläser stellt erhöhte Anforderungen an Zuschnitt und Transport. Stefan Asche von Hegla erläuterte, wie moderne Automations-Lösungen das Dünnglas sicher durch die Fertigung bringen.
„Das Corning Enlighten Glas mit 0,5 mm Dicke verhält sich mechanisch völlig anders als herkömmliches Flachglas, daher mussten Schneidtechnik, Sauger, Greifer und Transportsysteme neu gedacht werden“, erläuterte der Hegla-Spezialist für neue Anwendungen in seinem Vortrag.
Ein Glas mit 0,5 mm Dicke verhält sich mechanisch völlig anders als herkömmliches Flachglas – daher mussten Schneidtechnik, Sauger, Greifer und Transportsysteme neu gedacht werden.
Hegla bietet neben dem Schneidtisch Galactic TG für (Ultra-)Dünnglas und Float spezielle Transport- und Fördertechniken und Handling-Systeme, um die Dünngläser schonend und präzise zu bewegen, ohne deren Oberflächen zu belasten.
Eine automatisierte Übergabe der Dünngläser an die ISO-Linie und die kontaktarmen Fördereinheiten ermöglichen so einen durchgängig sicheren Prozess. Stefan Asche unterstrich: „Nur wenn Zuschnitt, Handling und Transport perfekt zusammenspielen, lassen sich die neuen dünnen Isolierglas-Einheiten wirtschaftlich verarbeiten. Genau dafür gibt es nun den Schneidtisch Galactic TG für Dünnglas und Float.
Ultra TPS für die ISO-Fertigung der Zukunft
Die optimierte Fertigung der dünnen 3-fach-Einheiten erfolgt auf der neuen Ultra TPS-Linie von Glaston, die Uwe Risle vorstellte. Sie erlaubt die vollautomatisierte Produktion von 3-fach-Isoliergläsern mit ultradünner Mittelscheibe, wobei sich auch Standard-Isolierglas mit der Linie fertigen lassen.
Durch die Applikation des thermoplastischen Abstandhalters (TPS) wird das Mittelglas schonend integriert. „Wir applizieren den TPS nur auf die Außenscheiben – das minimiert thermische Spannungen und verringert das Bruchrisiko erheblich,“ so Uwe Risle.
Die Ultra TPS-Linie ist modular aufgebaut und kann sowohl Standard-ISO als auch Dünnglas-Varianten verarbeiten – bis hin zu 4-fach-Isoliergläsern.
Ergänzend sorgen neu entwickelte Luftkissen-Transportsysteme für einen vibrationsarmen Glaslauf auf der Anlage, während präzise Steuerungen das Gasfüllen und Verpressen der empfindlichen Aufbauten sichern.
Risle unterstreicht: „Die Ultra TPS-Linie ist modular aufgebaut und kann sowohl Standard-ISO als auch Dünnglas-Varianten verarbeiten – bis hin zu 4-fach-Isoliergläsern.“
Und Risle weiter: „Mit den ultradünnen Mittelscheiben werden solche Aufbauten nun wirklich interessant, da das Gewicht sehr stark reduziert wird und sich zudem die Lichtdurchlässigkeit deutlich verbessert. Damit ist ein echter Technologiesprung gelungen.
Das Fazit der Referenten
Die Anforderungen an Verglasungen werden steigen. Dünne 3-fach-Isoliergläser bieten hier eine interessante Lösung, da sich sich neben Fenster- und Fassaden-Systemen für den Neubau auch bei Sanierungen vielfach in bestehende Fenster integrieren lassen, da sie in der Dicke herkömmlichen Isolierglas-Einheiten entsprechen.
Wir erleben damit den Sprung in eine neue Ära der Isolierglas-Fertigung, mit reduziertem Materialaufwand und weiter verbesserten technischen und energetischen Werten. Die Vorträge finden Sie als Video unter www.glaswelt.de/glaswelt-thementage
Die Glaston Ultra TPS Isolierglas-Linie wurde für die Fertigung von dünnen 3-fach-ISO-Einheiten entwickelt. Damit lassen sich auch Standard-Isoliergläser fertigen.
Die neuen schlanken Dünnglas-Isoliergläser besitzen eine ultradünne Mittelscheibe von Corning und haben TPS-Abstandhalter.
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