GW – Was fasziniert Sie persönlich an Glas?
Daniel Feische – Glas ist ein vielseitiger Werkstoff und die Glasbranche ist dynamisch und innovativ, das merkt man schnell: Vom Flachglas über Spezialgläser bis hin zu Containerglas – das Spektrum ist enorm. Für mich ist es sehr spannend, die technischen Innovationen zu beobachten und kennenzulernen, etwa bei den schaltbaren Fassadengläsern, bei denen sich der g-Wert variabel anpassen lässt, oder Isoliergläser mit einem Vakuum im Scheibenzwischenraum. Ebenso finde ich die Design-Möglichkeiten spannend, z. B. mit Laser und Glasdruck. Doch Glas ist nicht nur schön, sondern hochfunktional, und damit ein zukunftsweisender Baustoff.
GW – Was macht die glasstec besonders?
Feische – Die glasstec ist seit vielen Jahren die Weltleitmesse der Glasbranche, das hat seinen Grund. Es gibt international kein vergleichbares Messe-Event, das von der Glas-Herstellung über die Verarbeitung bis hin zu vielfältigen Produkten die Industrie so umfassend und detailliert abbildet. Auf der glasstec treffen sich Menschen aus aller Welt, um sich auszutauschen und zu vernetzen.
GW – Wo sehen Sie Entwicklungspotenzial für die glasstec und was soll bleiben wie es ist?
Feische – Die glasstec hat eine starke Basis als internationale Plattform für die weltweite Glasbranche. Die Grundstruktur der Messe hat sich bewährt und wird auch 2026 ähnlich sein wie in 2024, inklusive der Hallenstruktur und dem Aufbau. Mit Formaten wie „glass technology live“ und der glass conference zeigen wir Innovationen, das ist etabliert. Wir wollen ein Networking-Event anbieten, da der persönliche Austausch unverzichtbar ist. Gleichzeitig entwickeln wir neue Ideen, um die Messeerfahrung zu verbessern. Dabei wollen wir das Networking und die Kommunikation zwischen Ausstellern und Besuchern weiter stärken.
GW – Welche Pläne haben Sie, um die Vernetzung von Ausstellern und Besuchern noch gezielter zu fördern?
Feische – Wir führen eine neue Matchmaking-Plattform ein, die Aussteller und Besucher noch besser zusammenbringt. Diese App haben wir schon auf anderen Messen mit großem Erfolg eingesetzt. Bis 2026 wird die App für die glasstec (G www.glasstec.de) weiterentwickelt und auf die Glasbranche hin maßgeschneidert, um den Kontaktaufbau zwischen Ausstellern und Besuchern noch einfacher und effizienter zu machen.
GW – Sagen Sie noch etwas zum Rahmenprogramm, was erwartet die Besucher?
Feische – Das Rahmenprogramm ist ein wichtiger Bestandteil der Messe. Neben Produktneuheiten bieten wir eine Vielfalt an inspirierenden Vorträgen, Diskussionsrunden und Veranstaltungen an, die für die Besucher die neuesten Branchentrends und Innovationen detailliert beleuchten. Auch in 2026 wird es wieder unsere bewährte Sonderschau glass technology live geben, ebenso wie die glasstec conference. Auch den Klassiker „Handwerk live“ führen wir fort, und unterstützen so das Glaserhandwerk aktiv, das eine enorme Leistung bringt. Zur Förderung innovativer Ansätze wird es eine Start-Up Zone geben sowie ein Event für Architekten und Planer. Es geht uns darum, im Rahmenprogramm zu zeigen, was mit Glas möglich ist, darüber hinaus wollen wir umfassendes Wissen über Glas einem breiten Publikum vermitteln und dabei gleichzeitig den Dialog von Besuchern und Ausstellern fördern.
GW – Sind wieder große Maschinen auf der glasstec 2026 zu sehen? Und warum lohnt sich der Messebesuch vor dem Hintergrund steigender Digitalisierung und digitalem Austausch?
Feische – Der persönliche Austausch ist unverzichtbar, auch wenn sich Messen aktuell verändern. Produkte und Technik lassen sich heute zwar digital darstellen, aber der direkte Kontakt, der Blick in die Augen und der Handschlag – das sind Dinge, die eine Messe ausmachen. Vor Ort gemeinsam mit Partnern neue Lösungen zu finden und Netzwerke zu knüpfen – das schafft Vertrauen
Dazu kommt, wenn Verarbeiter eine Anlage oder Maschine für viele hunderttausend Euro kaufen wollen, möchten sie doch sehen, was es gibt. Auf einer Messe können solche Anlagen direkt erlebt und miteinander verglichen werden. Diese Kombination aus Produktschau und persönlichem Austausch macht eine Messe so einzigartig. Und das suchen die Aussteller und Besucher gleichermaßen.
GW – Was ist Ihr Ziel für die glasstec 2026?
Feische – Unser Ziel ist, die glasstec als Weltleitmesse weiter zu stärken und auszubauen. Wir wollen, dass Aussteller und Besucher hier alles finden, was sie brauchen – technische Innovationen, Trends und eine hervorragende Plattform zum Netzwerken. Die glasstec soll begeistern und als zentrale Branchenveranstaltung neue Maßstäbe setzen. Und es soll Spaß machen, zur glasstec nach Düsseldorf zu kommen.
Das Interview führte Matthias Rehberger
Die glasstec 2026 findet vom 20. – 23. Oktober 2026 auf dem Düsseldorfer Messegelände statt.