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Werk 12 in München

Das AAHHH & Oh vor der Glasfassade

Knödelgasse, Kartoffelgleis oder Zündappbogen: Die Namen der Straßen im Münchner Werksviertel zeugen auch heute noch von der Zeit, als Traditionsunternehmen wie Pfanni und Zündapp das Gelände am Ostbahnhof prägten.

In den 1970er-Jahren gaben diese und viele andere Betriebe den innerstädtischen Standort auf und in den verlassenen hallen Jetzt entsteht auf dem Gebiet des früheren Industrie- und Gewerbeareals ein Zukunftsviertel mit 7000 Arbeitsplätzen, 1100 Wohnungen und Raum für ein breit gefächertes Kultur- und Freizeitangebot.

Auffälligstes Merkmal des Neubaus sind die farbigen Lettern, die vor der Jansen Fassade leuchten.

Foto: Jansen AG / Ossip van Duivenbode,

Auffälligstes Merkmal des Neubaus sind die farbigen Lettern, die vor der Jansen Fassade leuchten.
Die Bauherrschaft entschied sich ganz bewusst für den Einsatz von Stahlprofilen. Damit wollte der Auftraggeber beim „Werk 12“ eine maximale Funktionsdauer erzielen. Verbaut wurde das Jansen Stahlprofilsystem VISS.

Foto: Jansen AG / Ossip van Duivenbode,

Die Bauherrschaft entschied sich ganz bewusst für den Einsatz von Stahlprofilen. Damit wollte der Auftraggeber beim „Werk 12“ eine maximale Funktionsdauer erzielen. Verbaut wurde das Jansen Stahlprofilsystem VISS.

Und genau dort haben die Rotterdamer Architekten MVRDV das Werk 12 errichtet. Mit seiner einfachen und klaren Form, der sparsamen Materialsprache und den transparenten Fassaden würde das fünfstöckige Gebäude an der Plaza kaum weiter auffallen – wären da nicht die breiten Terrassen, die jedes Stockwerk umgeben, und die Kaskadentreppen, die diese Terrassen miteinander verbinden.

Auffälligstes Merkmal der Gebäudehülle ist das lautmalerische Kunstwerk aus großen, farbigen Lettern, die vor der Fassade leuchten: AAHHH, OH und PUH steht da zu lesen, oder aber schlicht und einfach: WOW. Den „Wow“-Effekt hat das Gebäude zweifelsfrei auf seiner Seite.

Deshalb eine Fassade aus Stahl!

Die Bauherrschaft wollte beim „Werk 12“ eine maximale Funktionsdauer und entschied sich ganz bewusst für den Einsatz von Stahlprofilen als Fassadenkonstruktion, obwohl die Architekten die Gebäudehülle bereits in Aluminium geplant hatten. Über das Münchner Partnerbüro von MVRDV, N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA, kam das Bauvorhaben deshalb in Stahl zur Ausführung.

Der Anspruch der Architekten war es, die Stahl-Glas-Konstruktion so reduziert wie möglich zu gestalten. Realisiert wurde sie mit dem Jansen Stahlprofilsystem VISS in einer Ansichtsbreite von nur 50 mm und zwei unterschiedlichen Bautiefen: In einem umlaufendem Rahmen von 120 mm Tiefe sitzen zwei Pfosten und, auf der Höhe von drei Metern, ein Riegel, die nur 95 mm tief sind.

Und als wäre es nicht schwierig genug, die unterschiedlichen Bautiefen zu einem Fassadenelement zu verbinden, musste in bestimmten Bereichen die zusätzliche Belastung der Betonkonstruktion durch die Kaskadentreppe berücksichtigt werden.

In diesen Bereichen werden die auf die Stahl-Glasfassade auftreffenden Lasten über den Querriegel seitlich in die Betonkonstruktion abgetragen – ein statischer Ansatz, wie er nur mit Stahlprofilen möglich ist, weil die derart belas­teten Riegel mit einem innen liegenden Stahlflach ertüchtigt werden können, ohne dass man außen etwas davon sieht.

Die auf allen Ebenen erforderlichen Fluchttüren, die auf die umlaufenden Terrassen münden und den Fluchtweg über die Kaskadentreppen sichern, sind gemäß dem Fassadenraster knapp 3 m hoch, also höher, als die DIN formuliert. Sie konnten mit dem Janisol Stahlprofilsystem unauffällig in die VISS Fassade integriert werden. Janisol ist für diese Höhe geprüft und zugelassen.

Welche Schutzfunktionen erfüllt die Fassade noch?

Die Janisol-Fassade wurde im Erdgeschoss zudem in der Widerstandsklasse RC2 ausgeführt.

Eine Zulassung im Einzelfall war lediglich für die F30-Brandschutzverglasung aus Janisol 2 im ersten Obergeschoss des kalten Treppenhauses an der Nordostseite des BauWerks erforderlich, da der Einbau vor Inkrafttreten der DIN EN 16034 (Produktnorm Feuerschutzabschlüsse) erfolgte. Seither, das heißt seit dem 1.11.2019, gelten für Produkte im Bereich „Feuerschutz“ geänderte Anforderungen und neue Klassifizierungen, die Jansen in allen Bereichen seiner Feuerschutzabschlüsse erfüllt.

Der Hauptmieter des Werk 12 ist body + soul, ein Fitnessstudio. In loftartiger Atmosphäre bietet es auf drei Etagen Workout und Wellness, inklusive Kammern für Höhentraining und ein 25 m langes Sportschwimmbecken. Im Poolbereich wurden die Stahlprofile vorbehandelt, um sie vor Korrosion zu schützen (Korrosivitätskategorie C4; in allen anderen Bereichen C3).

Im Werk 12 ist findet sich ein 25 m langer Pool. Dort wurden die ­Jansen-Stahlprofile vorbehandelt, um sie vor Korrosion zu schützen.

Foto: Jansen AG / Ossip van Duivenbode,

Im Werk 12 ist findet sich ein 25 m langer Pool. Dort wurden die ­Jansen-Stahlprofile vorbehandelt, um sie vor Korrosion zu schützen.

Daten zum Werk 12, München

Architekt: MVRDV, Rotterdam, mit N-V-O Nuyken von Oefele Architekten BDA, München

Fassadenbau: Pazdera AG, Coburg

Brand- und Rauchschutzelemente: Werthie ­Michael Werner GmbH, Lutherstadt Eisleben

Verwendete Stahlprofilsysteme: VISS, Janisol, ­Janisol 2, Economy 60, Überhohe Janisol Hebe-­Schiebetüren und Janisol Faltschiebetüren.

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