Der deutsche Fenstermarkt wird 2025 noch um 1,2 % schrumpfen, doch 2026 rechnen die Branchenverbände mit einem Wachstum von 2,8 % auf über 13 Mio. Fenstereinheiten. Auch der Außentürenmarkt soll 2026 um 2,6 % zulegen.
Die Prognose basiert auf aktuellen Entwicklungen am Bau- und Finanzmarkt, darunter eine stabile Zinspolitik mit positiven Impulsen für den Wohnbau und eine rückläufige Inflation. Während die Sanierung durch Unsicherheiten bei Heizungsinvestitionen gebremst wird, stabilisiert sich der Wohnungsneubau – insbesondere im Einfamilienhausbau – schneller als erwartet. Der Nichtwohnbau bleibt durch Investitionszurückhaltung deutlich schwächer.
Neubau erholt sich, Sanierung gebremst
Im Wohnungsbau zeigt sich folgendes Bild:
VFF-Geschäftsführer Frank Lange erklärt: „Die aktuellen Zahlen zeigen ein gemischtes Bild, aber auch eine klare Perspektive. Der Wohnungsneubau, insbesondere im Einfamilienhaussegment, hat sich stabilisiert und liefert für 2026 positive Impulse. Die Sanierung hingegen bleibt hinter dem notwendigen Tempo zurück, um die Klimaziele zu erreichen. Es braucht verlässliche Rahmenbedingungen und Förderinstrumente, um Investitionen in diesem Bereich nachhaltig anzukurbeln.“
BF-Geschäftsführer Jochen Grönegräs betont: „Der ’Bauturbo’ zündet noch nicht so richtig eindrucksvoll, aber immerhin erwarten wir auch im Neubau eine Belebung. Trotz ihres im Vergleich deutlich geringeren Wachstums und viel zu niedriger Sanierungsraten bleibt die Renovierung mit fast 70 % Anteil am Fenstermarkt der entscheidende Bereich.“
Bei den Materialien behält Kunststoff seine führende Position mit über 50 % Marktanteil und ist auch im Türenbereich vorne. pro-K-Geschäftsführer Sven Weihe: „Die detaillierte Materialauswertung der Studie ist für uns besonders interessant. Sie zeigt: Kunststoff ist ein wesentlicher Baustein für Ressourceneffizienz und Klimaschutz und wird auch künftig eine tragende Rolle spielen.“
Beim Außentürenmarkt zeigt sich ein bemerkenswerte Entwicklung: Der Anteil an Türen mit erhöhter Sicherheit erreicht 2026 voraussichtlich 62,5 %. Während im Wohnungsbau bereits über 70 % erreicht werden, liegt der Nichtwohnbau mit rund 40 % deutlich dahinter.
Der aktuelle Fenster- und Außentürenmarktbericht mit allen Detailanalysen ist Mitte Oktober erschienen. Die nächste VFF-Fachtagung Statistik und Markt gibt es im im April 2026.
In Deutschland gibt es laut VFF-Studie aus 2023 rund 5.880 Fensterbaubetriebe mit etwa 38.800 Beschäftigten, die pro Jahr über 9 Mrd. Euro erwirtschaften. Einschließlich aller wesentlichen vor- und nachgelagerten Industriezweige arbeiten rund 300.000 Mitarbeiter in rund 58.000 Betrieben in der Fenster- und Fassadenbranche mit einem Gesamtumsatz von rund 34 Mrd. Euro.