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Glaston White Haze Scanner

White Haze im Visier

Als ein gutes Beispiel, wie sich der Umgang mit Glasfehlern gewandelt hat, zeigen Anisotropien: Diese haben sich von einem quasi abstrakten Phänomen zu einem messbaren und objektiven Qualitätsmerkmal entwickelt. In gewisser Weise ist White Haze (weiße Schleier auf dem Glas) hier der Anisotropie sehr ähnlich: ein Phänomen mit einem mystischen Namen, das nicht quantifiziert werden kann bzw. konnte.

Kurz gesagt, beschreibt White Haze weißlich trübe Bereiche oder sich wiederholende Streifen, die manchmal auf Glas nach dem Härten auftreten. Diese Bereiche sind in unterschiedlichem Maße sichtbar, von sehr milden, trüben Flecken bis hin zu klar definierten Markierungen.

Mit einer Vielzahl an möglichen Ursachen wird die Behebung von White Haze-Problemen in der Glas-Produktion dadurch erschwert, dass verschiedene Experten eine etwas unterschiedliche Vorstellung davon haben, welche Art von Schleier ein Problem darstellt. Angesichts der immer strengeren Qualitätsanforderungen in der Glasindustrie ist die Nachfrage nach einer Lösung für dieses Problem größer denn je. Glaston befasst sich schon seit Jahren intensiv mit diesem Phänomen.

Null Fehlertoleranz treibt die Marktentwicklung voran

Aus struktureller Sicht ist Glas mit weißem Schleier immer noch ein „gutes“ Stück Glas, das für diverse Produkte verwendet und weiterverarbeitet werden kann. Früher wurde Glas mit solchen Effekten oftmals ausgeliefert.

„Die Zeiten haben sich aber geändert“, sagt Sven Kaiser, Vertriebsleiter DACH für Glaston Vorspannöfen. „Die meisten Märkte tolerieren heute keine Produkte mit deutlich sichtbaren Mängeln. Dies hat die Industrie dazu veranlasst, nach Technologien zu suchen, die in der Lage sind, das Problem frühzeitig zu erkennen, bevor die gesamte Charge verschwendet oder ausgeliefert wird.“

Gemeinsame Entwicklung von Glaston und Softsolution: White-Haze Scanner mit KI-Unterstützung

Foto: Glaston

Gemeinsame Entwicklung von Glaston und Softsolution: White-Haze Scanner mit KI-Unterstützung

Erste Lösung zur Erkennung von weißem Schleier mithilfe von KI

In diesem Frühjahr wurde erstmals eine solche Technologie im Markt eingeführt: Der von Glaston in Zusammenarbeit mit Softsolution vorgestellte White Haze Scanner ist die erste KI-basierte Lösung, die qualifizierte, visuelle Hinweise darauf gibt, wo auf verarbeitetem Glas ein weißer Schleier auftritt.

Der Scanner verwendet ein neuronales Netz, das in Zusammenarbeit mit der weltweiten Glasindustrie entwickelt wurde, um den Schweregrad der erkannten weißen Trübung zu kategorisieren. „Zum ersten Mal können unsere Kunden nun White Haze auf gehärtetem Glas nicht nur erkennen , sondern auch quantifizieren“, erklärt Sven Kaiser.

Die in Finnland in Zusammenarbeit mit der Industrie entwickelte, brandneue KI-basierte Lösung kategorisiert White-Haze-Mängel in Abhängigkeit ihrer Stärke in drei Intensitätsstufen:

  • „Mild“ bedeutet ein kaum sichtbarer Effekt, der von der Industrie normalerweise nicht als Problem angesehen wird.
  • „Mittel“ steht für leicht sichtbare Trübungen, die u. U. erst durch externes Licht sichtbar werden. In Abhängigkeit der jeweiligen Glasanwendung sind diese oft unerwünscht.
  • „Stark“ bedeutet eine deutlich sichtbare Trübung, die selbst ein ungeschultes Auge leicht auf dem Glas erkennen kann. In den meisten Fällen wird gehärtetes Glas mit solchen Mängeln von den Kunden als inakzeptabel angesehen.
  • Was leistet der White Haze Scanner?

    Der White Haze Scanner bietet eine grafische Glasübersicht, die Werte außerhalb der Toleranz hervorhebt. Eine solche umfassende Analyse – einschließlich der Prozess-Daten des Glases – hilft den glasverarbeitenden Betrieben bei der Festlegung ihrer eigenen Qualitätsstandards und trägt zu einer einheitlichen Bewertung in der Glasindustrie bei.

    Überwachung der Produktionsqualität in Echtzeit

    Einer der größten Vorteile des Scanners ist, dass die Anlage auftretende Problem sofort erkennt und den Verarbeiter darauf hinweist.

    Während die so erkannten Kategorien auf der allgemeinen Sichtweise der Glasindustrie basieren, kann jeder Hersteller zudem seine eigenen Qualitätsstandards und Warnmeldungen auf der Grundlage der Kategorie, der Positionierung und der Größe der erkannten Trübungen auf der Scheibe definieren. „Das bedeutet, dass die Glasverarbeiter sofort reagieren können, wenn eine nicht akzeptable Trübung detektiert wird“, so Sven Kaiser.

    „Der Produktionsprozess kann dann gestoppt, überprüft und die Einstellungen angepasst werden, um das Problem, das zur Trübung des Glases führt, zu beheben. Dies trägt dazu bei, Fehler-Wiederholungen und Ausschuss zu minimieren sowie die Fertigungskosten mit der Zeit deutlich zu senken.“

    Diese automatisierte Kontrolle entlastet die Bediener von komplexen und zeitintensiven Aufgaben. Zudem ist die automatisierte Erkennung mittels Scanner genauer als eine manuelle Inspektion. Damit werden Ressourcen freigesetzt, was die Produktivität weiter steigern hilft.

    Gemeinsam auf dem Weg zu neuen Glasstandards

    „Es ist faszinierend zu sehen, wie die Branche technologische Innovationen wie KI wirksam einsetzt, um auf die Bedürfnisse der Kunden zu reagieren,“ zeigt sich Sven Kaiser von der neuen Technologie begeistert.

    „Mit Werkzeugen wie dem Glaston White Haze Scanner können wir alle zur Weiterentwicklung der Qualitätsstandards beitragen. Und, was ebenso wichtig ist, unsere Kunden haben die Chance, ihre Produktionsprozesse durch intelligentere Abläufe mit weniger Fehlern zu optimieren.“

    Der White-Haze Scanner wird am Ausgang des ESG-Ofens positioniert.

    Foto: Glaston

    Der White-Haze Scanner wird am Ausgang des ESG-Ofens positioniert.

    Mehr Wissen im Info-Blog

    Weitere Informationen zu White-Haze und vielen weiteren Themen rund um die Glasverarbeitung finden Interessierte auf dem Glaston Blog (auf Englisch)

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