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Wir trotzen der Schockstarre

Mund: Ganz langsam fing es an. Das Thema schlich sich in unsere Köpfe. Jetzt hat es nach wenigen Wochen einen dominanten Platz eingenommen: „Corona“. Zunächst gab es die Berichte aus China, dann wenige Fälle in der Lombardei und ein paar Mitarbeiter einer Zulieferfirma im Automotive-Bereich, die von COVID-19 betroffen waren. Schließlich kamen die „Einschläge“ immer näher und auch das Jahresereignis FENSTERBAU stand und steht auf der Kippe. Mittlerweile sind wir alle im Corona-Fieber – auch mit 36 °C Körpertemperatur. Wir testen neue Umgangsformen, versuchen es mit „Home-Schooling“ und Homeoffice und verfolgen mit offenen Mund die Infizierten-Exponentialkurven in den einzelnen Ländern. Matthias, hast du deine persönliche Schockstarre schon abschütteln können?

Rehberger: Bei mir hat sich bis dato keine Starre eingestellt, allerdings habe ich meine Verhaltensmuster im Umgang mit anderen geändert, sprich der physische Abstand hat deutlich zugenommen. Es wird mir unangenehm, wenn mir jemand zu nahe auf die Pelle rückt, wie der Nebenmann beim Bäcker etc. Es freut mich, dass sich die Branche so schnell anpasst, etwa mit Schutzwänden gegen das Corona-Virus (siehe S. 75), oder auch was die internationalen Lieferketten angeht. Hier hat z. B. der Glasmaschinen-Anbieter Intermac schon früh mit einem Notfallplan reagiert, um den Verarbeitern verstärkt über Fernwartung zu helfen, zudem wurde der Auslieferservice von Ersatzteilen angepasst, um diesen weiter aufrechtzuerhalten. Wie geht es beim Sonnenschutz, Olaf?

Vögele: Fernwartung ist das richtige Stichwort. Der Außendienst sitzt überall im Home­office und Skype & Co haben Hochkonjunktur. Auch die Kölner Innung hat auf digitale Versammlungen umgestellt (siehe S. 52). Die wichtigste Frage für mich lautet: Wie lange funktionieren die Lieferketten noch? Italien z. B., wo viele wichtige Lieferanten für den deutschen Markt sitzen, fällt komplett aus. Solange die Handwerker noch montieren dürfen, ist es natürlich wichtig, dass sie mit der bereits bestellten Ware beliefert werden. Was macht die Fensterbranche, Daniel?

Mund: Da sieht es ähnlich aus. Fenster werden aktuell größtenteils noch ins Loch gestellt, vor allem im Neubau. Bei der Sanierung wird es langsam schwieriger: Welcher Kunde möchte jetzt noch Monteure Zuhause haben, welcher Mitarbeiter möchte in der jetzigen Zeit noch Kundenkontakte pflegen? Der Fensterverkauf in der Ausstellung kommt quasi zum Erliegen. Und bei der Industrie sieht es wohl überall ähnlich aus: Da steht die bange Frage nach den funktionierenden Lieferketten im Raum. Und werden die Produkte auch noch nachgefragt? Die FRONTALE wurde verschoben, viele Player wollen den Ausweichtermin nicht wahrnehmen (mehr dazu in unserem GLASWELT-Gespräch auf S. 8) – damit fehlt ihnen aber auch die Möglichkeit, ihre neuen Produkte vorzustellen. Wie kommen die Informationen über die Innovationen und Alleinstellungsmerkmale jetzt beim Fensterbauer an? In die Bresche können hier Fachzeitschriften springen, die den Puls am Markt haben und neue Formate wagen. Ein Beispiel: Mit unserer „virtuellen FRONTALE Tour“ haben wir einige Unternehmen mit ihren Produkten per Webinar vorgestellt. Und die ganzen Messeneuheiten sind bei uns online unter glaswelt.de/frontale gut sortiert abrufbar. Auch künftig werden wir unser Ohr am Markt haben und über die Entwicklungen in unseren Branchen berichten, entweder virtuell oder mit der gedruckten Monatsedition. Wir wünschen Ihnen also viel Spaß mit dieser Ausgabe und bitte bleiben Sie gesund!

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