Der österreichische Sonnenschutz-Komplettanbieter Hella richtet seine Unternehmensstrategie klar auf Nachhaltigkeit aus und trennt sich von Produkten mit hohem Kunststoffanteil. Konsequenz dieser Entscheidung ist die Schließung des Standorts Duisburg, wo seit 2007 Systemware, Komponenten und Aufsatzkästen für die internationale Kunststoff-Fensterindustrie gefertigt wurden. Da diese Sortimentsbereiche in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren haben und der Standort keinen positiven Beitrag mehr leisten konnte, wird die Produktion eingestellt. Für die 128 Beschäftigten wurde gemeinsam mit dem Betriebsrat ein Interessenausgleich und Sozialplan vereinbart, um die sozialen Folgen abzufedern.
Die Hintergründe sind vielfältig: Der Klimawandel mit steigenden Temperaturen, die Veränderung der Baukultur und die hohen Anforderungen an den Sonnenschutz an Fassaden führen dazu, dass Kunststoffprodukte keine Wachstumsperspektive mehr bieten. Zudem hat der verstärkte Preisdruck seitens der Kunststofffensterindustrie die Situation verschärft. Hella verfolgt den Grundsatz, ökonomisch nachhaltig zu arbeiten, und verzichtet daher bewusst auf unrentable Produktionsbereiche. Der Rückzug aus Duisburg bedeutet keinen generellen Personalabbau. Die Fertigung von Rollläden-, Raffstore-, Senkrechtmarkisen- und Insektenschutz-Systemen sowie von Outdoor-Living-Lösungen wie Markisen, Wintergartenbeschattungen und Terrassenüberdachungen wird weiterhin in den Produktionsstätten in Werne, Geislingen und im österreichischen Abfaltersbach fortgeführt. Dort ist auch der Großteil der Belegschaft beschäftigt.
Wachstum sieht Hella künftig vor allem in hochwertigen Aluminiumprodukten, die durch ihre Langlebigkeit und den geringeren ökologischen Fußabdruck überzeugen. Insbesondere im gehobenen Qualitätswohn- und Objektbau spielt die Materialwahl eine zentrale Rolle. Geschäftsführer Andreas Kraler betont, dass die Schließung zwar eine schmerzhafte, aber strategisch notwendige Entscheidung sei, um den langfristigen Erfolg des Unternehmens sicherzustellen.