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Interview mit der Messe Stuttgart

Reale und digitale Welten sinnvoll verbinden

Glaswelt – Herr Bleinroth, wo sehen Sie sich als Messe Stuttgart im Spannungsfeld der digitalen Messen zu ihrem Wettbewerb wie BAU oder FENSTERBAU FRONTALE?

Roland Bleinroth – Wir sehen digitale Messen zum jetzigen Zeitpunkt als notwendige Lösung, um mit unserer Community in Kontakt zu bleiben, und über Themen wie den Innovationspreis, Match-Making, Live-Vorträge und virtuelle Ausstellungen auch online attraktive Inhalte zu bieten. Nur einzeln vorgenannte Punkte zu veranstalten reicht eben nicht. Der Besucher muss auch etwas an Informationen finden können, was er gar nicht gesucht hat. Das ist die Kür.

Glaswelt – Sehen Sie die R+T digital als Brücke zur R+T 2022 in Stuttgart?

Bleinroth – Das wäre zu kurz gedacht, und ist nicht unsere Intention. Jetzt gilt es zuerst einmal unsere Kunden mit der R+T digital abzuholen. Die Frage, die sich dann stellt lautet, wie geht es dann weiter? Die Welt, und damit auch die Messewelt wird sich durch die Pandemie verändern. Unser Differenzierungsmerkmal wird es sein, die Reichweite der kommenden R+T 2022 in Stuttgart durch digitale Bestandteile zu vergrößern. Wir wollen aus der digitalen Veranstaltung lernen, um unseren Besuchern zukünftig, vollkommen egal ob real oder digital, als Messe maßgeschneiderte Inhalte bieten zu können.

Schmid – Als sehr interessanter Punkt bildet sich ab, dass sich zur R+T digital Aussteller angemeldet haben, die vorher noch nie auf der R+T waren. Das zeigt uns, das unser Angebot stimmig ist. Bei den Besuchern wird sich das sicher ähnlich auswirken. Auch hier werden wir Mitarbeiter von Herstellern und Fachbetrieben (Sachbearbeiter, Handwerker, Auszubildende) erreichen, die bisher gar nicht die Möglichkeit hatten, die R+T zu besuchen. Natürlich wird eine digitale Plattform keine reale Messe ersetzen können, denn Multisensualität ist ein Schlüsselfaktor, den im Einklang nur die reale Welt bietet.

Bleinroth – In der Zukunft werden digitale Ergänzungen zu realen Messen immer wichtiger werden. Es wird so relativ leicht für ein Unternehmen mit einem überschaubaren Aufwand hier z. B. in die Welt der R+T reinzuschnuppern, und bei Erfolg zukünftig auch bei der realen R+T auszustellen. Aber auch bei eingeschränkten Reisemöglichkeiten ist die digitale Variante zukünftig für Aussteller und Besucher eine sinnvolle Ergänzung.

Glaswelt – Herr Schmid, über 300 Aussteller hört sich sehr positiv an. Sind Sie zufrieden?

Sebastian Schmid – Ich bin sehr beeindruckt über den großen Zuspruch aus der Branche. Für uns war es im Hinblick auf die R+T digital besonders wichtig, die Erwartungen bezüglich Internationalität und Produktvielfalt einer R+T erfüllen zu können. Umso mehr freut es uns, dass wir dieses Versprechen an unsere Besucher einhalten können. Es nehmen Aussteller aus 23 Ländern teil. 37 % kommen von nationalen Ausstellern, über 63 % ergeben sich aus internationalen Beteiligungen. Top-Ausstellerländer sind neben Deutschland vor allem Italien, China, Spanien und die Türkei. Aber auch aus Frankreich, Polen, Belgien, Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Tschechien und Südkorea u. a. kommen einige Aussteller. So gesehen, bin ich sehr ­zufrieden.

Glaswelt – Wird es zukünftig eine „große” Branchenplattform der R+T Alliance geben?

Bleinroth – Das wäre zweifelslos ein Vorteil, den die digitale Welt bietet. Hier Mehrsprachigkeit herzustellen ist relativ símpel. Natürlich planen wir auch in diese Richtung, um das gesamte R+T Netzwerk sinnvoll miteinander zu ver­binden.

Glaswelt – Danke für das Gespräch, und viel Erfolg mit der R+T digital.

Das Gespräch führte GLASWELT Redakteur Olaf Vögele.