Hitzewellen werden in Deutschland häufiger, länger und intensiver. Studien des Umweltbundesamtes und des Robert-Koch-Instituts zeigen: Allein im Sommer 2023 starben rund 3.000 Menschen an den Folgen extremer Hitze, besonders ältere Personen mit Vorerkrankungen. Zwischen 2018 und 2020 wurden sogar 23.800 Hitzetote registriert. Eine Studie zu Herzkrankheiten zeigt, dass die Sterblichkeit während Hitzewellen um 15 % steigt.
Klimablick nach vorn: Temperaturen bis 2045
Die vom Ingenieurbüro Prof. Dr. Hauser für die Repräsentanz Transparente Gebäudehülle erstellte Studie macht deutlich, wie dramatisch die Belastung durch Hitze in den kommenden Jahrzehnten steigen wird. Laut Prognosen des Deutschen Wetterdienstes wird die Zahl der Sommertage über 25 °C von derzeit rund 40 auf 58 bis 69 Tage im Jahr 2045 anwachsen. Gleichzeitig steigt die Zahl der heißen Tage über 30 °C von heute etwa fünf auf 10 bis 26 Tage . Damit wird Deutschland flächendeckend von einer „gemäßigten“ zu einer „sommerheißen“ Klimazone.
Die Studie zeigt: Schon bei heutigen Gebäudestandards führt das zu massiven Überhitzungsproblemen. Ohne wirksamen Sonnenschutz werden Innenräume regelmäßig Temperaturen erreichen, die nicht nur Komfort, sondern auch die Gesundheit gefährden. Außenliegender Sonnenschutz wie Rollläden, Raffstoren oder Markisen wird damit zur Schlüsseltechnologie, um auch im Jahr 2045 ein sicheres und gesundes Raumklima zu gewährleisten.
Messbare Wirkung: Sonnenschutz senkt Temperaturen deutlich
Wie groß der Unterschied ist, zeigt eine Simulation mit einem Wohn- und Esszimmer mit großem Südfenster unter Klimabedingungen des Jahres 2045.
Das bedeutet: Der Temperaturunterschied zwischen ungeschützten Räumen und Räumen mit außenliegendem Sonnenschutz beträgt bis zu 10 °C, ein Effekt, der im Hochsommer über Wohlbefinden oder akute Gesundheitsgefahr entscheiden kann.
Smart Home als Gesundheitsfaktor
Ein intelligentes Sonnenschutzsystem reagiert automatisch auf Sonneneinstrahlung, Außentemperatur und sogar Wetterprognosen. Außenliegende Jalousien, Markisen oder Screens fahren rechtzeitig herunter, bevor sich Räume aufheizen. Fenster öffnen sich nachts für kühlende Luft, schließen sich am Tag wieder automatisch. So wird aus einem Gebäudestandard ein aktiver Schutzraum, gerade für vulnerable Gruppen wie Kinder, ältere Menschen und Kranke.
In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sind viele Bewohner und Patienten nicht in der Lage, Sonnenschutz selbst zu bedienen. Automatisierte Systeme mit Sensorik und Wetterprognosen bieten hier Sicherheit. Räume überhitzen nicht, Aufenthaltsbereiche bleiben nutzbar.
Ergänzend sorgen Smart-Home-Lösungen für Meldungen an das Pflegepersonal, wenn Grenzwerte überschritten werden, so lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten.
Förderung für Einrichtungen
Um Einrichtungen handlungsfähig zu machen, unterstützt das Bundesumweltministerium mit dem Programm „Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen“:
Kliniken: Kühlere Patientenzimmer durch Raffstoren oder Screens
In Krankenhäusern sind Patienten besonders gefährdet. Außenliegende Raffstoren oder textile Screens verhindern, dass sich Räume überhitzen. Automatisierte Systeme reagieren auf Sonneneinstrahlung und sorgen so für stabile Bedingungen. Genau das ist es, was Böttiger meint, wenn er von lebensrettender Prävention spricht, um Menschen vor Hitze zu schützen.
Kitas und Schulen: Sonnensegel und Screens
Kinder sind besonders hitzeempfindlich. Sonnensegel oder Markisen schaffen Schattenplätze im Außenbereich, während Rollläden und Screens an Klassenräumen das Lernen auch bei hohen Außentemperaturen ermöglichen. Mit Blick auf die Simulation ist klar: Nur außenliegender Sonnenschutz verhindert, dass sich Räume wie Glashäuser aufheizen.
Pflegeheime: Automatisierte Sicherheit für Ältere
Für Hochbetagte sind Temperaturen über 30 °C besonders riskant. Automatisierte Verschattungssysteme schließen rechtzeitig und halten Innenräume dauerhaft kühl. Ergänzend schaffen begrünte Fassaden und Dächer sowie textiler Sonnenschutz an Terrassen geschützte Aufenthaltsflächen. So können auch ältere Menschen im Sommer sicher Gemeinschaft erleben.
Arbeitsplätze: Leistungsfähigkeit bewahren
Auch am Arbeitsplatz sind steigende Temperaturen ein Gesundheitsrisiko. In Büros sichern Jalousien, Sonnenschutzglas und automatische Verschattung stabile Raumtemperaturen und reduzieren die Kühllast.
Sonnenschutz dient hier nicht nur dem Blendschutz, sondern ist auch ein Beitrag zur besseren Arbeitsleistung. In Produktions- und Lagerhallen verhindern großflächige Verschattungssysteme an Oberlichtern und Fassaden gefährliche Hitzestaus.
Für Böttiger ist klar: Zu hohe Temperaturen beeinträchtigen nicht nur die Gesundheit, sondern auch die Sicherheit – Sonnenschutz ist daher ein unverzichtbarer Teil des Arbeitsschutzes.
Sonnenschutz ist Gesundheitsvorsorge
Die Warnung von DRK-Bundesarzt Prof. Dr. Bernd Böttiger ist eindeutig: Ab 30 °C steigt die Gesundheitsgefahr rapide.
Gerade technischer Sonnenschutz ist deshalb eine der wirksamsten Maßnahmen, um Überhitzung in Kliniken, Kitas, Pflegeheimen und Betrieben zu verhindern. Er rettet Leben, verbessert Lern- und Arbeitsbedingungen und spart gleichzeitig Energie für Kühlung.
Die Simulation zeigt schwarz auf weiß: Räume mit außenliegendem Sonnenschutz bleiben bis zu 10 °C kühler. Damit wird Sonnenschutz zu einem unverzichtbaren Baustein moderner Gesundheitsvorsorge – und zum Schlüssel für eine hitzeresiliente Gesellschaft.