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Smarthome sei Dank?

Die Motorisierungsraten steigen

Der Rohrmotor zum elektrischen Verfahren der Rollläden wurde bereits in den 60er-Jahren entwickelt. Smarthome war damals noch eine Fiktion und allenfalls bei Zeichentrickserien wie den Jetsons Realität. Schon in den damaligen Zeiten sprach man von Automatisierung, meinte damit aber eigentlich die Komfortsteigerung durch den Einbau von Antriebsmotoren. Den letztlich war es egal, ob der Rolllladen über einen Gurt oder einen Schalter verfahren wurde, der Mensch musste aktiv ins Geschehen eingreifen, um die gewünschte Fahrbewegung auszulösen.

Erst mit der größeren Verbreitung von Zeitschaltuhren Anfang der neunziger Jahre konnte man wirklich von Automatisierung sprechen. Mit einer spezifischen Schaltzeit wurde der Rollladen morgens hochgefahren und abends geschlossen. Astro-Timer passten bald das Schließen der Rollläden dem Sonnenverlauf an und optimierten die Automatisierung. Auch Lichtfühler und Temparaturschalter hielten Einzug und erhöhten den Nutzungsgrad der Rollläden oder Sonnenschutzanlagen. Man nannte es damals nicht Smarthome, aber geschickt eingesetzt konnte man schon damals in einem Wintergarten oder am Fenster die solaren Einträge im Sommer und Winter gezielt steuern.

Anfang 2000 sprach man in der R+S Branche von einem Motorisierungsgrad von 20 % und prognostizierte in mittelbarer Zukunft die Motorisierungsrate auf 35 bis 40 % anzuheben und so deutliche Steigerungsraten zu erzielen. Diese Schätzungen sind 2010 mit ca. 35 % Motorisierungsrate eingetreten. Zum Vergleich: Frankreich wurde 2010 schon auf 60 % Motorisierungsrate über alles geschätzt, was aber sicher auch der staatlichen Förderung geschuldet war.

Trotz io-Funktechnologie setzt Somfy jetzt mit dem RS100 Hybrid auch in Deutschland auf kabelgebundene Varianten.

Foto: Somfy

Trotz io-Funktechnologie setzt Somfy jetzt mit dem RS100 Hybrid auch in Deutschland auf kabelgebundene Varianten.
Mit Elero tritt jetzt der nächste Player auf den Plan, um Laufgeräusche deutlich zu minimieren.

Foto: Elero

Mit Elero tritt jetzt der nächste Player auf den Plan, um Laufgeräusche deutlich zu minimieren.

Die Erfassung der Motorisierung wird schwieriger

Heute ist eine reale Erfassung einer Motorisierungsrate sehr schwierig, weil mit dem Internet ein vollkommen unkontrollierbarer Vertriebskanal bzw. eine Dunkelzone entstanden ist und Pseudo-Handwerker oder der Endverbraucher selbst einen veritablen Anteil des Einbaus von Rollladenmotoren vornimmt. Youtube macht es mit seinen Erklärungsvideos einfach. Auch die eigentliche Erfassungsmöglichkeit über das Registrierungsportal für Elektroschrott Stiftung Ear funktioniert nur bedingt, weil viele Motoren über die Internetkanäle aus dem Ausland nach Deutschland kommen und hier nicht erfasst werden. Mittlerweile dürfte der Motorisierungsgrad aber deutlich über 60 % liegen.

Smarthome als absoluter Treiber

Fast jeder Motorenhersteller liefert ein Smarthome-System oder ist eine Partnerschaft mit einem Steuerungsspezialisten eingegangen.

Foto: Selve

Fast jeder Motorenhersteller liefert ein Smarthome-System oder ist eine Partnerschaft mit einem Steuerungsspezialisten eingegangen.

Sind es bei den Autos die automatischen Assistenzsysteme, die die Handschaltung schon heute auf eine einstellige Quote reduziert haben und damit das Automatikgetriebe unaufhaltbar nach vorne treiben, so sind das in der R+S Branche die Smarthome-Systeme. Mit dem Einsatz eines Smarthome-Systems darf man davon ausgehen, dass sich der Motorisierungsgrad auf über 90 % bewegen wird, vollkommen egal wo der dazu notwendige Motor herkommt. Natürlich versuchen verschiedene Hersteller über spezielle Funktechnologien „ihre“ Motoren zur bevorzugten Verwendung zu bringen, langfristig werden sich Apple, Google und Amazon aber durchsetzen, wenn es darum geht, eine „over all“-Bedienung ans Laufen zu bekommen. Dieser Entwicklung folgen bereits die ersten großen Motoren- und Steuerungshersteller und öffnen ihre Systeme Richtung Apple & Co.

Kabel oder Funk? Leise muss es sein

Neubau oder Renovierung, Funk oder Kabel. Auch wenn man der Werbung glaubt, dass die Zeichen auf Funksteuerung stehen, darf man die traditionelle Drahtsteuerung auf keinen Fall vergessen, da sie klare Vorzüge hat, wenn es um Ausfallraten etc. geht. Durchsetzen in Gebäuden werden sich in Zukunft Kombinationen aus Draht und Funk, denn keine Planung auf Basis der Festverdrahtung wird den Anforderungen der Zukunft langfristig gewachsen sein. Ergänzungen auf Funkbasis werden deshalb immer die Konsequenz sein. Entscheidender werden aufgrund der Steigerung der Motorisierungsraten die Laufgeräusche von Rollladen & Co. Hier entwickeln die Motorenhersteller mehr und mehr „leise“ Motoren, um den Anforderungen der haustechnischen Anlagen nachzukommen. Natürlich muss auch das Rollladensystem selbst und der Einbau passen, um ein leises System zu bekommen.

Sprachsteuerung auf dem Vormarsch

Ein entscheidender Treiber für die Motorisierung wird das Thema Sprachsteuerung sein. Der Mensch befiehlt, das System reagiert. Beim Navigationsgerät im Auto vollkommen etabliert, wird es auch mehr und mehr Einfluss auf das Smarthome im eigenen Haus bekommen, weil man gefühlt ohne Schalter oder App Herr über sein automatisiertes System bleibt.

Olaf Vögele

Den Endverbraucher interessiert in erster Linie der Komfortgedanke. Smarthome muss möglichst einfach funktionieren. Heute noch per App, morgen per Sprache.

Foto: Warema

Den Endverbraucher interessiert in erster Linie der Komfortgedanke. Smarthome muss möglichst einfach funktionieren. Heute noch per App, morgen per Sprache.

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