Holzfenster haben in der Herstellungsphase eine deutlich bessere Klimabilanz als andere Rahmenmaterialien. Das belege ein neues Fact Sheet des Bundesverbands ProHolzfenster, das auf aktuellen Muster-Umweltproduktdeklarationen (EPDs) basiert. Die Daten zeigen: Das Global Warming Potential (GWP) eines Holzfensters ist 50 % geringer als das eines Kunststofffensters und sogar 80 % niedriger als bei einem Aluminiumfenster. Auch die in der Produktion energieintensiveren Holz-Aluminium-Fenster schneiden noch vergleichsweise gut ab. Ihr Treibhauspotential liegt 3 % unter dem von PVC-Fenstern und 60 % unter dem von Aluminiumfenstern. „Mit unserem neuen Fact Sheet zeigen wir anhand von konkreten Daten, dass die positive Klimabilanz auch und insbesondere für Holz- und Holz-Alu-Fenster gilt“, erklärt Kai Pless, GF des Bundesverbands ProHolzfenster. „Es ist besonders wichtig, die Herstellungsphase in den Blick zu nehmen, denn hier liegt ein wesentlicher Hebel, um die CO₂-Emissionen im Bauen kurzfristig und wirksam zu senken.“
Gesamter Lebenszyklus entscheidend
Neben den Vorteilen in der Herstellungsphase punkten Holz- und Holz-Alu-Fenster auch im gesamten Lebenszyklus mit einer guten Klimabilanz. Holz bindet während seines Wachstums CO₂ und speichert den Kohlenstoff über die gesamte Lebensdauer des Fensters. Zudem bieten diese Fenster gute Dämmeigenschaften, die den Energieverbrauch für Heizung und Kühlung reduzieren und damit die betrieblichen Emissionen eines Gebäudes senken.
Die lange Lebensdauer sowie die Möglichkeit, Holzfenster leichter zu reparieren und zu erneuern als andere Materialien, würden ebenfalls zur positiven Klimabilanz beitragen. Als nachwachsender Rohstoff könne Holz am Ende seiner Lebensdauer wiederverwertet bzw. thermisch verwertet werden und ersetze so mineralische Baustoffe und fossile Energien. Die Veröffentlichung des Fact Sheets erfolgt zu einem wichtigen Zeitpunkt: Ab 2027 wird der CO₂-Emissionshandel auf den Gebäudesektor ausgeweitet. Dann wird der Klimaeinfluss eines Gebäudes eine noch wichtigere Rolle bei Investitionsentscheidungen spielen. Treibhausgasbilanzen helfen, den CO₂-Fußabdruck eines Bauprojekts zu erfassen und Einsparpotenziale zu identifizieren. Das Fact Sheet steht auf der Website des Verbands zum kostenfreien Download bereit. Die Daten basieren auf Muster-EPDs, die der BV ProHolzfenster gemeinsam mit dem Verband Fenster + Fassade (VFF) und der Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren beim ift in Auftrag gegeben hat.