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Transparent und kugelsicher: Beschusssicheres Glas von sedak

Diese Gläser halten rauchenden Colts stand

Regierungssitze und Botschaften, Banken, Veranstaltungsbauten, Flughäfen sowie Privathäuser mit erhöhten Sicherheitsanforderungen: Es gibt viele Bauwerke, bei denen der Schutz vor Angriffen mit Schusswaffen eine wichtige Rolle spielt. Das stellt hohe Ansprüche vor allem an die transparenten Flächen: Beschusssicheres Glas erfordert viel Know-how.

Die DIN EN 1063 definiert sieben Schutzklassen für die Beschusssicherheit von Glas (BR1 bis BR7, Tabelle 1). In der höchsten Klasse widersteht eine Scheibe sogar Angriffen mit Hartkernmunition, die einen gehärteten Stahlkern enthält – da müsste ein Angriff also schon sehr massiv und militärisch erfolgen, um „erfolgreich“ zu sein.

Doch wie erreichen Gläser eine solch hohe Widerstandskraft?

Die passenden Lösungen sehen für beschusssicheres Glas einen spezifischen Aufbau vor, damit die Scheiben bei einem Treffer nicht zerstört werden, eine Kombination aus mehreren Scheiben und speziellen Folien, die das Absplittern von Glas verhindern sollen.

Schutz mit Isolierglas: Eine Besonderheit ist „sedak isosecure“. Es ist zugleich ein Isolierglas, das für den Schutz vor Waffengewalt in den Klassen BR2 NS bis BR 7 NS zertifiziert ist. Das Zertifikat beinhaltet explizit den Scheibenaufbau mit teilvorgespanntem Glas (TVG).

„Wir erreichen die hohe Widerstandskraft splitterfrei und ohne das sonst übliche Polycarbonat-System. Der Scheibenaufbau sieht stets auf beiden Außenseiten Glas vor und keine Folie. Das verringert die Brandlast und erhält die gläserne Anmutung“, erklärt Ralf Scheurer, Vertriebsingenieur bei sedak.

Immer häufiger werden in repräsentativen Bauten sehr große Glasflächen geplant. Mit dem Maximal-Format 3,6 × 20 m lässt sich dies gut bedienen – inklusive Beschusssicherheit. Zudem gibt es isosecure als vollwertiges Isolierglas mit allen gängigen Sonnen- und Wärmeschutzbeschichtungen, unabhängig von der gewählten Beschussklasse. So vereint das Glas Sicherheit, Transparenz und bauphysikalische Funktionen. Kugelsicheres sedak isosecure Isolierglas bleibt dabei vergleichsweise schlank. Für die Klasse BR 4 genügt eine Scheibendicke von 64 mm, bei BR7 sind es 100 mm. „Das Glas gibt es auch gebogen, ab einem Radius von 1 m“, ergänzt Scheurer.

Schutz mit monolithischem Sicherheitsglas

Im Regelfall bieten kugelsichere Gläser den Schutz nur für den Angriff von einer Seite – was im Regelfall völlig ausreicht. In Sonderfällen ist Schutz von beiden Seiten sinnvoll, gerade dort, wo Menschenmengen aneinander vorbei strömen und vorher nicht abzusehen ist, von welcher Seite eine Gewalttat ausgeht (Passagierströme auf Flughäfen etc.).

Anstelle von zwei Scheiben bieten sich Gläser an, die von beiden Seiten dasselbe Beschussniveau erreichen. Dafür muss der Aufbau symmetrisch erfolgen, wie bei dem Sicherheitsglas „sedak secuprotect“. Das monolithische Glas ist zertifiziert für die höchste Beschussklasse BR7 NS und erreicht von jeder Seite sogar STANAG Level 3.

Über Beschuss­klassen

In der DIN EN 1063 sind die Prüfverfahren für durchschuss-hemmende Gläser festgelegt. Es gibt sieben Beschussklassen, von BR1 (Kleinkaliber-Gewehre) bis BR7. Die Klassen BR2 bis BR4 orientieren sich am Beschuss durch Kurzwaffen wie Pistolen, die höheren Beschussklassen BR5 bis BR7 müssen Schüssen mit Langwaffen wie Jagdgewehren oder militärischen Gewehren (z. B. G36 oder G3) widerstehen. Der Zusatz S/NS steht für Splitterabgang (S = „spall“) oder für „splitterfrei“ (NS = no spall). Diese Eigenschaft wird im Zuge der Beschussprüfung mit zertifiziert. Die NATO definiert fünf ­eigene ­Klassen, die sogenannten STANAG-­Level („­Stanag“ = Standardization Agreement). ­Level 1 beginnt bereits als Widerstandsklasse gegen Gewehre bis ­Kaliber 7,62 × 51 mm und liegt damit schon etwa bei BR5/BR6. ­Level 2 reicht bis Kaliber 7,62 × 39 mm mit Hartkern-Brandsatz API („­Armor Piercing Incendiary“=„panzerbrechender Brandsatz“), das ist von einer Kalaschnikow AK47 eher nicht zu schaffen. Level 3: Gewehre mit Kaliber 7,62 × 51 mm / 7,62 × 54 R, jeweils mit spezieller panzerbrechenden, noch schwererer Hartkern-Munition. Das kann deutlich höher als BR7 angesehen werden.

Foto: sedak