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Deutschland sucht Lehrlinge

Im Bundesgebiet sind den Handwerkskammern 157.163 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge bis zum 31. Oktober 2009 gemeldet worden. Das sind 5,6% weniger als 2008. In Ostdeutschland ist die Zahl um 10,1% gesunken, in Westdeutschland um 4,8%.Die Betriebe würden gerne noch mehr Jugendliche ausbilden: Aktuell stehen wenigen unvermittelten Bewerbern noch 10.000 freie Lehrstellen allein im Handwerk gegenüber

Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH): „Angesichts des Rückgangs an Schulabsolventen werden wir das Ergebnis bis zum Jahresende nur noch geringfügig steigern können. Wir rechnen mit einem Rückgang der Zahl der Neuverträge zum 31. Dezember um rund 5 Prozent. Die Betriebe würden gerne noch mehr Jugendliche ausbilden: Aktuell stehen wenigen unvermittelten Bewerbern noch 10.000 freie Lehrstellen allein im Handwerk gegenüber.“

Das Beispiel Bayern ist kein Einzelfall: In den meisten Bezirken der Arbeitsagenturen sind dort die Nachvermittlungsaktionen abgesagt worden – es meldeten sich kaum noch Bewerber. Jedem Unversorgten stehen in Bayern im Schnitt 7 Lehrstellenangebote gegenüber, in Oberbayern sind es sogar 15 Angebote. Hier machen sich nach Auskunft der Handwerkskammern u.a. die Änderungen in der Schulstruktur bemerkbar. Immer mehr Jugendliche gehen länger zur Schule und erwerben höhere Abschlüsse.

Kentzler: „Die Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe ist in der Wirtschaftskrise sehr hoch geblieben. Die Betriebe wissen, dass sie ausbilden müssen, um auch in der Zukunft eine ausreichende Zahl qualifizierter Fachkräfte zu haben.“

Eine Sonderentwicklung gibt es in Ostdeutschland: Die Zahl der Schulabgänger ist um rund 26.000 im Vergleich zu 2008 zurück gegangen, das sind minus 15,6 Prozent, die Zahl der Ausbildungsverträge im Handwerk jedoch nur um minus 10,1 Prozent (absolut minus 2.668). Das zeugt von der hohen Ausbildungsbereitschaft der Betriebe und dem Interesse der Jugendlichen an einer dualen Ausbildung. Offenbar absolvieren auch mehr Jugendliche ihre Ausbildung in ihrer Heimat in den neuen Bundesländern, verzichten auf den Wechsel auf eine Lehrstelle in Westdeutschland. Handwerkskammern in Hessen und Bayern berichten über diese Entwicklung, ihnen fehlen Bewerber.

Kentzler: „Das Handwerk wird verstärkt um Auszubildende werben. Unsere Wirtschaftsgruppe hat sich in der Krise deutlich besser als andere behauptet. Die Betriebe sind modern und wettbewerbsfähig. Sie bieten interessante und zukunftsträchtige Arbeitsplätze. Das sind Pfunde im Wettbewerb mit Industrie und Handel um den Nachwuchs.“

Der Ausbildungspakt hat auch in diesem Jahr alle Ziele erreicht – bei der Einwerbung von neuen Ausbildungsbetrieben (plus 10.500), neuen Ausbildungsplätzen (plus 25.500) und Einstiegsqualifizierungsplätzen (plus 8.000). Bewerbern kann bei den noch stattfindenden Nachvermittlungen ein ausreichendes Angebot an Ausbildungsstellen und Einstiegsqualifizierungen gemacht werden –wenn notwendig mit individueller Betreuung. Kentzler: „Wir brauchen ab 2011 einen neuen Pakt zur Fachkräftesicherung. Die Berufliche Bildung im dualen System muss ihren festen Platz im Ausbildungsspektrum behalten, mit ihrem einmaligen Angebot aus Theorie und Betriebspraxis. Nur so gewinnen wir die qualifizierten Fachkräfte, die die deutschen Handwerksbetriebe und die deutsche Wirtschaft im erhofften Aufschwung brauchen werden.“

 

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