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Corona-Krise als Chance verstehen

Mund: Was für ein Jahr, das wir bald in manchen Teilen der Republik ohne Sylvesterkracher verabschieden werden! Ohne das C-Wort hier wieder zu bemühen: Die meisten Menschen dieser Welt sehnen sich wohl danach, dass 2021 anders verläuft. Viele Branchen stehen vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen, denkt man nur an die Gastronomie, die Event- und Messebranche und viele andere mehr. Die Fenster-, Fassaden- und Sonnenschutzbranche ist sicher bisher glimpflich davongekommen: Der Fenstermarkt wächst, die Auslastung ist hoch, und auch für 2021 soll es weiter aufwärts gehen. Dazu kommt: Fensteranbieter können wichtige Megathemen wie Energieeffizienz und nachhaltige Lüftungs­konzepte besetzen. Wie steht es um die Betriebe der Glasindustrie, Matthias?

Rehberger: Man hört, dass die wachsende Nachfrage nach Energieeffizienz und Nachhaltigkeit den Glasmarkt anfeuern wird. Gerade die Sanierung soll eine große Dynamik bringen. Interessant war für mich in meinen Gesprächen ein weiterer Punkt. Die Firmen verändern sich aufgrund einer neuen Art der Kommunikation. So sagte mir Guus Boekhoudt von Guardian, dass durch die Coronakrise der Austausch unter den Mitarbeitern auf allen Ebenen stark zugenommen hat und man so enger zusammengerückt sei. Dies hätte viele Prozesse deutlich beschleunigt, um das Unternehmen effizienter aufzustellen. Ähnliches sagten mir Hermann Schüller von Semcoglas und Ralph Icks, ein Glasbauer aus Düsseldorf: Die verstärkte Kommunikation im Team stärke das Unternehmen. Und trotz Corona konnte der Mittelständler Icks in den letzten Monaten sechs neue Stellen schaffen, unter anderem mit Fokus auf die Marktfelder Interieur und Brandschutz.

Vögele: Du hast ja schon die Sonnenschutzbranche mit einer entsprechenden Umsatzsteigerung erwähnt. Die Fachhändler in diesem Bereich haben den Trend Outdoor Living erkannt und investieren mehr und mehr in ihre eigenen Outdoor-Ausstellungen mit realen Baugrößen, um den Kunden das Gefühl geben zu können, auf seiner eigenen Terrasse zu sitzen und ihn so entsprechend abzuholen. Entsprechende Aktivitäten werden von den Herstellern unterstützt, um gemeinsam partizipieren zu können. Bis auf den weiterhin bestehenden Fachkräftemangel ist in der R+S Branche also allen Unkenrufen zu Trotz, alles in bester Ordnung.

Mund: „In bester Ordung“ ist wohl eine Beschreibung, die aktuell nur selten gebraucht werden kann. Aber viel richtig gemacht haben auch einige Player in der Fensterbranche, die die Krise tatsächlich als eine Chance verstanden haben. So sah Klaus Gayko schon früh im Verlauf der Pandemie, dass die Menschen jetzt mehr Wert auf ihre eigene Immobilie legen und wies im GLASWELT-Interview im April auf das riesige Modernisierungspotenzial in unseren Schulen hin. Sein Erfolgsrezept: Das Fenster mit vielerlei Zusatzausstattungen aufwerten und den Handel in vielen Punkten unterstützen. Es gilt, auf die funktionierende Brücke zwischen Hersteller und Handel zu achten. Denn das ist auch ein Aspekt der Krise: Echte Partnerschaften zahlen sich besonders jetzt aus. Die Tatsache, dass ein Hersteller lieferfähig war, zählte in jüngster Vergangenheit mehr, als ein nicht lieferfähges Produkt ein paar Euro günstiger platzieren zu können. Serviceaspekte oder besondere Montagequalitäten werden immer wichtiger und dafür braucht man ein Top-Team im Rücken.

Jetzt aber wünschen wir Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen perfekten Jahresausklang, entspannte Feiertage und einen erholsamen Jahreswechsel – auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr! Und diesmal der von Herzen kommende Wunsch für Sie alle: Bleiben Sie bitte gesund und bleiben Sie uns gewogen! —

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