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Nutzt unsere Branche Smart Home richtig?

Vögele: Frontale, Polyclose, Internationale Funkausstellung, R+T Tuerky u. a., die Liste von Messen im Bereich von Fenster, Fassaden, Rollladen und Sonnenschutz ist lang, die Anzahl vertretener Hersteller eher gering. Blickt man auf die Light und Building, so standen hier Gebäudeautomation und Smart Home im Fokus. Läuft da was furchtbar falsch, Matthias?

Rehberger: Gute Frage, Olaf. Heute positionieren sich bereits Isolierglas-Hersteller und ihre Zulieferer im Umfeld von Smart Home (siehe glasstec 2022). Wenn also Unternehmen, die mit ihren Produkten in der Gebäude­hülle aktiv sind, in Sachen Smart Home nicht in die Puschen kommen, könnten sie schon bald ein Problem haben. Ich denke, Gas geben ist hier angesagt.

Vögele: Die Frage, die sich mir stellt ist eher die, wer verkauft und installiert Smart Home Produkte in der Zukunft? Hier lässt sich in den Gewerken RS und Fenster/Fassade eine gewisse Lethargie bei vielen der Fachhändler feststellen. Haben sie Angst vor Smart Home oder liegt es an den uneinheitlichen Standards in der Branche? Oder verdienen sie einfach zu wenig Geld mit Smart Home bei zu viel Aufwand?

Rehberger: Vom Gefühl her würde ich sagen, dass es die „deutsche Skepsis“ vor etwas Neuem ist. Dazu kommt bei Smart Home weiter die Notwendigkeit aller Baubeteiligten sowie der Händler und der eingebundenen Planer, eng zusammenzuarbeiten. Das sind viele Betriebe so nicht gewohnt und wollen es vielleicht auch (noch) nicht. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Verantwortlichkeit, wer muss geradestehen, wenn Smart Home nicht funktioniert? Kannst Du als Sachverständiger etwas dazu sagen?

Vögele: Probleme gibt es im Moment eigentlich mehr bei der Gebäudeautomation. Hier werden z. B. bei größeren Objekten im Vorfeld energetische Berechnungen erstellt, die auf Basis von unrealistischen Windgeschwindigkeiten erfolgen. Das führt zur sommerlichen Überhitzung und Streitigkeiten. Bei Smart Home ist es eher der Support, der nachfolgend geleistet werden muss. Und genau hier steigt der Fachhändler gerne aus.

Rehberger: Auf alle Fälle werden wir weiter in der GLASWELT das Thema Smart Home intensiv für die Branche beleuchten. Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der November-Ausgabe der GLASWELT.