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Multifunktionale Fassadenelemente aus Glas

Mehr als doppelte Funktion

_ Das Projekt X-TU ist ein Appartement-Komplex der Architekten Nicolas Desmazières und Anouk Legendre im Pariser Vorort Nanterre, im Nordwesten der französischen Hauptstadt.

Die Glashaut der Fassade wirkt wie ein Netz aus horizontal angeordneten Segmenten, die durch ihre unterschiedliche Bedruckung ein abwechslungsreiches Bild feiner Grauschattierungen bieten.

Hinter der Fassade aus Glaslamellen auf der Südseite liegen Loggien und Laubengänge, über die die Wohnungen zu erreichen sind. Um dort einen ausreichenden Sonnenschutz zu gewährleisten, erhielt das Gebäude hier eine vorgehängte, mit starren und beweglichen Glaslamellen ausgestattete Fassade aus dem Shadoglass- System von Colt International.

Die beweglichen Lamellen können manuell zur täglichen Belüftung geöffnet werden bzw. lassen sich zum Schutz vor Sonneneinstrahlung schließen. Verbaut wurden bei diesem Projekt insgesamt 398 Lamellen-Einheiten in den Maßen von etwa 1,5 m x 2,7 m. Jede dieser Einheiten besteht aus vier starren und fünf beweglichen Glaslamellen.

Anforderungen an die Fassade

Die gesamte Fassadenfläche, die mit Glaslamellen bestückt wurde, beträgt rund 1820 m². Die Bewohner haben die Möglichkeit, in den Laubengängen und Loggien jederzeit per manueller Steuerung für eine ausreichende Belüftung bzw. für Sonnenschutz zu sorgen.

Insgesamt wurden dort 4087 Glaslamellen eingesetzt. 1958 Stück sind beweglich und 2129 Elemente sind fest installiert und dienen gleichzeitig als Brüstung. Die Höhe der horizontal montierten Glaslamellen beträgt 300 mm, die Breite variiert zwischen 1310 und 1800 mm.

Für diese gewünschten Anforderungen setzten die Architekten das Produkt Shadoglass LS4 „light“ von Colt ein, das bei diesem Projekt mittels Glaslamellen gleichermaßen dem Sonnenschutz als auch der Belüftung dient. In enger Zusammenarbeit mit den Architekten wurde von den Colt-Spezialisten ein neues System konzipiert, das alle zuvor genannten technischen Anforderungen lückenlos erfüllt.

Je nach Material der Lamellen und der entsprechenden Absorptions- und Reflexionsfähigkeit erbringt Shadoglass eine unterschiedliche Wirkung beim Sonnenschutz. Die absorbierte Wärme wird dabei nicht an die Innenräume abgegeben, so die Entwickler.

Im X-TU-Gebäudekomplex wurden Lamellen installiert, die von den Bewohnern jederzeit per Handkurbel und Trapezspindel geöffnet werden können. Des Weiteren ist eine automatische Variante erhältlich. In dieser Ausführung werden die einzelnen Lamellen dann automatisch über die Steuerung dem wechselnden Sonnenstand nachgeführt.

Verschiedenste Design-Varianten

Die Fassade erfüllt allerdings nicht nur alle technischen Vorgaben, sondern bietet auch ein höchst ästhetisches Erlebnis aus der Nähe und aus der Ferne. Denn die Glaslamellen erlauben eine große gestalterische Vielfalt.

Das System lässt sich – neben den hier gezeigten Motiven – mit allen denkbaren Dekors bedrucken oder auch mittels einlaminierten (bedruckten oder farbigen) Verbund-Folien optisch verändern. Für das X-TU entwickelten die Architekten ein eigenständiges Design.

Als Material für die Lamellen wurden VSG-Scheiben verwendet, die nach den Entwürfen der Architekten in fünf unterschiedlichen Dekoren bedruckt wurden sowie in fünf verschiedenen Bedruckungsgraden: 0, 9, 12, 29 und 44 Prozent. Insgesamt kamen 4075 Gläser in 38 verschiedenen Abmessungen auf einer Fläche von etwa 1350 m² zum Einsatz.

Das bedruckte Glas sorge, so die Erfahrung der Bewohner, im Sommer für einen sehr guten Sonnenschutz und biete mit der individuell handhabbaren Belüftungsmöglichkeit ein angenehmes Klima. Bei geschlossenen Lamellen können die Loggien in der kalten Jahreszeit zudem zu Wintergärten umfunktioniert werden.

Auch wenn die Lamellen von den Bewohnern immer wieder in andere Positionen gebracht werden und die Fassade sich dadurch ständig verändert, bleibe der Gesamteindruck immer harmonisch.

Gedämpfte Sicherheit

Unter dem Gelände des X-TU herrscht ein reger U-Bahn-Verkehr, deshalb wurde der Komplex auf Schwingungsdämpfer gesetzt. Für das Sonnenschutzsystem bedeutete dies, dass es in der Lage sein musste, solche Schwingungen spannungsfrei aufzunehmen. Darüber hinaus war ein „Lebenszyklus-Test“ bezüglich der Standsicherheit der Fassade zwingend vorgeschrieben. Dieser Test sieht 10 000 Öffnungs- und Schließungsvorgänge ohne Komplikationen vor.

Die Prüfung wurde vom Centre scientifique et technique du bâtiment (CSTB) in Grenoble durchgeführt und verlief ohne Probleme. Das Shadoglass-System arbeitete nach 10 000 Zyklen genauso zuverlässig wie zu Beginn, so der Hersteller Colt. —

https://www.colt-info.de/

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