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Baumgartner-Fenster für Wohnhaus in Schlieren

Schmale Fensterrahmen prägen das Gesicht

Mitten in einem Vorort von Zürich baute die ­Migros-Pensionskasse das Objekt „Goldschlägi“ mit insgesamt 105 Wohneinheiten. Der Vorteil der innerörtlichen Lage mit Bahnhofszugang zieht auch einen Nachteil mit sich: der lang gestreckte Gebäudekomplex schließt im Norden unmittelbar an eine der höchst frequentiertesten Bahn­strecken der Schweiz an. Gegen Süden hingegen ist er lärm­unbelastet und mit schönem Blick in die Höhenzüge des Albis gelegen.

Neben den hohen Schallschutzanforderungen waren die wirtschaftlichen Beweggründe des Bauherrn eine Herausforderung. Schließlich hatten sich die Baukosten an das relativ niedrige Mietpreis-Niveau des Ortes Schlieren ­anzupassen. Dazu sagte Architekt Mike ­Guyer: „Weil der Grundstückskauf über den freien Markt abgewickelt wurde, waren die Kosten dafür sehr hoch angesetzt. Der Grund gehörte früher der SBB – sie hat ihn über einen Wettbewerb, den wir gewonnen haben, entwickelt und dann als Projekt mit einer Bewilligungsfähigkeit auf den Markt gebracht. Er wurde von der Migros Pensionskasse gekauft.“ Deren Strategien seien hochwertige, öffentlich erschlossene, preisgünstige Wohnungen, bevorzugt mit Bahnanbindung.

„Das städtebauliche Konzept wird in der Entwicklung der einzelnen Wohnungstypen weitergeführt. Da das Projekt nördlich stark lärmbelastet ist, ergab sich eine Typologie von Grundrissen, in denen alle Wohn- und Schlafräume sowie die großzügigen Balkone gegen Süden orientiert wurden. Die versetzte Anordnung der auskragenden Balkone bietet den Bewohnern ein- bis zweigeschossige überdeckte Außenbereiche. Die Brüstungen und die raumhohen Seitenelemente der Balkone bestehen aus farbigen Glaspaneelen, die die gegenseitige Einsicht verhindern und im Sonnenlicht blaue, transluzent leuchtende Schatten entwickeln. Die lärmunempfindlichen Räume, wie Erschließungskerne, Küchen, Sanitärzellen und Essbereiche, sind auf der Nordseite angeordnet. Die Folge davon ist ein mit ca. 9,20 m sehr schmaler Gebäudetyp. Das ist für die Energiebetrachtung, für die Nachhaltigkeit oder auch von der Ökonomie her nicht primär eine günstige Voraussetzung“, so Guyer

Das einzig mögliche Konzept sah daher eine bestmögliche Orientierung nach Süden vor. Aus der Zielrichtung einer hohen Wirtschaftlichkeit heraus sei es so konzipiert, dass eine massive Stützen-Plattenkonstruktion die Aussteifung übernimmt. Es wurden großformatige, vorfabrizierte Fassadenelemente aus Holz verwendet, die schnell montiert waren. ­Kostengünstig erfüllt wurde der energetische Anspruch für die Gebäudehülle, der den Anforderungen des Minergiestandards entspricht.

Die Balkone sind mit Glasbrüstungen (VSG 2x12 mm) mit blauer transluzenter Folie als Verbundfolie ausgerüstet, die gegen die weiße Fassade kontrastiert und südländische Stimmung vermittelt und durch die neu gepflanzten Bäume vor dem Blau der Balkone noch verstärkt wird. Die Nord-Fassade ist in Rot gehalten – der Farbe der Bahn, mit schwarzen Fensterrahmen und Schallschutzgläsern.

Alle Fensterflügel sind verklebte Konstruktionen, die sich durch größere statische Festigkeit auszeichnen. Dazu Guyer: „Baumgartner hat ein gutes, funktionierendes System angeboten, das sich innerhalb unseres Kostenbudgets befand. Architektonisch ist es interessant, denn es ist in der Profilierung sehr zurückhaltend, der Flügel fällt optisch weg und die Profilstärke reduziert sich nach außen auf ein Minimum.“

Die Verschattung erfolgt durch außen liegende Lamellen, die Fenster sind innenbündig angeschlagen, die Zargen verputzt, Aluminium natureloxiert.

Das Objekt Goldschlägi zeigt, dass Holz auch im urbanen Bauen wirtschaftliche Lösungen ermöglicht. Wenn dann noch die Ästhetik stimmt und dadurch positives Wohngefühl vermittelt wird, ist der Investor (und in diesem Fall auch der Vermieter) zufrieden. —

Jörg Pfäffinger

Saphir Integral von ­Baumgartner

Rahmenlicht wird zu Flügellicht: Die Raumausleuchtung sei hier um bis zu 30 % höher als bei klassischen Holz-Metall-Fenstern. Durch das Einschließen der Rahmen- und Flügelkonstruktion in die Leibung, ist die Glasfläche des Fensters größer und der Rahmenanteil reduziert.

Energiesparend: Dank des höheren Glasanteils seien die Uw-Werte des Fensters im Vergleich zu klassischen Holz-Metall-Fenstern deutlich besser.

Durch drei umlaufende Dichtungen auf je einer Ebene entsteht ein Mehrkammersystem innerhalb des Holzprofils. Die verschiedenen Funktionen – Wasser- und Luftdichtigkeit – sind dadurch getrennt, womit sich die Wärmedämmung des Profils verbessert. Durch die Profilgeometrie übernimmt das Glas den Witterungsschutz des Flügelrahmens.

Statik: Durch die neue Holz-Glas-Verbundtechnik ist die Statik um bis zu 50 % besser. Dadurch lassen sich auch stockwerkhohe Fenster und Türelemente bis zu einer Flügelhöhe von 2600 mm realisieren. Die filigrane Gestaltung der Flügelrahmen eröffnet dabei neue Dimensionen im Fassadenbau. Der gleichmäßige Lastabtrag verhindert ein Absenken der Fensterflügel und erhöht den Einbruchschutz.

Schallschutz: Das Element weise einzigartige schalltechnische Eigenschaften auf. Dank der neuen Holz-Glas-Verbundtechnik sei der Mittelwert insbesondere im Bereich ab 1250 Hz um bis zu 7 dB besser als bei klassischen Holz-Metall-Fenstern.

https://www.baumgartnerfenster.ch/

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