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„Wir denken das komplette Fenstersystem“

Einzelne Bausteine für individuelle ­Gesamt­lösungen

Im Folgenden erklären Experten von Rehau Window Solutions im Interview, wie der Systemgeber mit durchdachten Komplettlösungen punktet. Von der stahlfrei konstruierten Boden­schwelle über smarte Haustür-­Controller bis hin zur klimaneutralen Produktion – ­Rehau Window Solutions will als All in One Partner überzeugen.

GW – Herr Karger, Sie sind Leiter des Produktmanagments System Accessories – was verbirgt sich dahinter?

Jörg Karger – Unter System Accessories fällt bei uns alles im Sortimentsbereich, was zusätzlich zum Profilbereich, zu Smart Products und Digital Services unser Angebotsportfolio ergänzt. Das umfasst ein sehr breites Spektrum, angefangen vom Thema Installation über Sicht- und Sonnenschutz bis hin zu Griffen und Beschlägen, aber auch das Systemzubehör im engeren Sinne. Wir leben den Systemgedanken.

GW – Welchen Zusatznutzen bietet dieser Ansatz Ihren Kunden?

Karger – Unsere Komponenten sind untereinander kompatibel. Dadurch entsteht Planungssicherheit beim Kunden, aber auch beim Architekten und Installateur. Last but not least wollen wir ein One-Stop-Shop-Erlebnis generieren, wobei der Kunde uns wirklich als den All in One Partner wahrnimmt.

GW – Ein Highlight ist Ihre neue Bodenschwelle für Hebeschiebetüren. Was macht sie besonders?

Karger – Die Hebeschiebetür Artevo geht einen neuen Weg und wird zeitgleich eine Systembodenschwelle mit in den Markt bringen. Diese passt sowohl für das Hebeschiebetür-System Artevo als auch für das bestehende System Synego.

GW – Welche Innovationen stecken in der Schwelle?

Karger – Aufgrund unserer Materialexpertise können wir mit Rau-Fipro X auch im Schwellenbereich punkten. Wir haben einen Schwellen-Grundkörper, der völlig ohne Stahlarmierung auskommt. Stabilität erreichen wir durch die Konstruktion und das innovative Material. Auch Recyclingmaterial kann in hohem Volumenanteil eingebracht werden.

Smart Privacy wird erschwinglicher

GW – Fabian Meutsch, welche sehen Sie als wichtigste Innovationen im Bereich Smart Products, den Sie verantworten?

Fabian Meutsch – Zur kommenden Fensterbau Frontale 2026 zeigt Rehau Window Solutions eine weiterentwickelte Smart Privacy Verglasung mit 50 % weniger Grundtrübung. Bei dieser Trübheit, oder auch Hazeeffekt, die bei allen schaltbaren Gläsern vorhanden ist, handelt es sich um eine produktspezifische Eigenschaft. Unsere neuste Generation reduziert den Hazeeffekt deutlich.

GW – Wie entwickeln sich die Preise für ­schaltbares Glas?

Meutsch – Vor zwei Jahren kostete eine Türfüllung mit einem halben Quadratmeter schaltbarem Glas für den Endkonsumenten etwa 2000 Euro Aufpreis – komplett mit allen Komponenten, dem Einbau und Mehrwertsteuer. Alleine im vergangenen Jahr konnten wir durch eine Weiterentwicklung im Glasverarbeitungsprozess die Preise um bis zu 20 %senken. Mit dem neuen Door-Controller, den wir anlässlich der Fensterbau Frontale 2026 vorstellen, können wir für den Verbraucher einen Preis von etwa 1300 Euro realisieren. Sie sehen, wie wir in zwei Jahren das Produkt deutlich attraktiver hinsichtlich der Preisgestaltung gemacht haben.

GW – Wie ist die Marktresonanz?

Meutsch – Wir registrieren eine verstärkte Nachfrage, immer mehr große Türfüllungsverarbeiter sowie angeschlossene Verarbeiter und deren Händler interessieren sich dafür. Das Produkt wird in den Ausstellungsräumen zunehmend sichtbarer. Wir glauben fest an das Thema und investieren weiter. Rund um das Thema smarte Haustür werden wir zur Frontale 2026 noch weitere Innovationen vorstellen, wir gehen weiter smart voran.

Sustainability ahead

GW – Robert Adams, Sie verantworten „Sustainability & Circular Operations“. Wie positioniert sich ­Rehau Window Solutions in diesem Bereich?

Robert Adams –Nachhaltigkeit beschäftigt uns bereits seit mehr als 30 Jahren. Deshalb ist das Thema bei uns tief in den verschiedensten Bereichen unserer Organisation verwurzelt.

GW – Wie positionieren Sie sich beim Thema Kreislaufwirtschaft?

Adams – Unser Recyclingnetzwerk erzeugt substanzielle Mengen an Granulat. Damit decken wir über unsere drei Recycler nicht nur unseren eigenen Bedarf zu 100 % ab. Vielmehr platzieren wir uns auch als verlässlicher Partner am Markt, mit der klaren Zielstellung Preferred Recycling Partner in Europa zu sein.

GW – Wie läuft das Recycling bei faserverstärkten Materialien?

Adams – Bei uns ist Recycling jeder Input, der vom Kunden und von der Baustelle kommt. Hybride Materialien sammeln und bereiten wir dabei bewusst sortenrein auf, da es für uns eine besonders hochwertige Komponente darstellt. Sie gehen Hand in Hand mit der wiederholten Aufbereitung, dem Grundgedanken der geschlossenen Kreislaufwirtschaft.

GW – Welche Klimaziele verfolgt Rehau Window Solutions?

Adams – Rehau Window Solutions hat sich vorgenommen, bis 2040 komplett klimaneutral zu sein. Scope 2-Neutralität haben wir dabei bereits dieses Jahr erreicht. Dafür spielen PV-Anlagen, Windenergie und Grünstrom-Verträge eine entscheidende Rolle. Noch spannender sind jedoch die Energieeffizienzmaßnahmen, mit denen wir unseren Energiebedarf kontinuierlich reduzieren – unabhängig von der Produktionsmenge.

Frank Zimmermann: „Wir wollen material­unabhängig beraten können“

Rehau Window Solutions erweitert sein Port­folio um Aluminiumsysteme und setzt dabei auf ­eine Partnerschaft mit dem griechischen Hersteller Elvial. Im Interview erklärt CTO Frank Zimmer­mann, warum diese Kooperation perfekt zur internationalen Ausrichtung passt, in welchen Märkten bereits erste Erfolge erzielt werden.

GW – Warum steigt Rehau Window Solutions jetzt in den Aluminiumbereich ein?

Frank Zimmermann – Wenn man sich die Anwendungswelt anschaut, gibt es viele Gebäude, in denen beides verbaut ist. In vielen Häusern sind die Fenster aus PVC, aber die Haustür ist aus Aluminium. Es gibt andere Gebäude, in denen im Erdgeschoss Aluminium verbaut ist und in den oberen Etagen Kunststoff-Fenster verwendet werden. Außerdem: In vielen Ländern haben wir heute bereits eine große Kundenzahl, die neben PVC- auch Aluminium-Fenster, -Türen und -Fassaden verarbeiten. Unseren Partnern gezielt Systemlösungen für beide Materialien anzubieten passt zu unserer All-in-One-Partner-Strategie.

GW – Warum haben Sie sich für eine Kooperation mit Elvial entschieden?

Zimmermann – Der griechische Systemhersteller Elvial passt gut zu uns. Familiengeführt und dynamisch, in den vergangenen Jahren ist Elvial deutlich gewachsen. Wir haben Ende vergangenen Jahres die ersten Objekte gemeinsam realisiert.

GW – Was bietet Elvial für ein Portfolio?

Zimmermann – Fenstersysteme, Schiebesysteme, Haustüren und Fassaden. Alle relevanten Produktbereiche. Elvial agiert in der Regel im hochwärmedämmenden Bereich und deckt vollumfänglich die Anforderungen ab, die wir in Europa brauchen.

GW – Welche Märkte erschließen Sie gemeinsam?

Zimmermann – Seit Anfang des Jahres sind wir in der Türkei, Bulgarien, Rumänien und den Balkanstaaten aktiv. Wir haben in Nordmazedonien, Albanien und Kosovo angefangen und werden im Jahresverlauf noch weitere Märkte erschließen.

Digitale Innovationen: Vom DPP mit der ­Window.ID bis zu REHAU One

Der Digital-Verantwortliche Peter Hertlein erläutert, welche digitalen Innovationen die Fensterbau Frontale 2026 bereichern werden.

Peter Hertlein, Head of Business Unit Digital ­Solutions & New Business ­Development

Foto: Rehau Window Solutions

Peter Hertlein, Head of Business Unit Digital ­Solutions & New Business ­Development

GW – Peter Hertlein, Sie als Leiter der Business Unit Digital Solutions & New Business Development arbeiten intensiv an digitalen Lösungen. Was passiert beim Digitalen Produktpass?

Peter Hertlein – Der Digitale Produktpass ist eine neue Vorgabe der EU im Rahmen der überarbeiteten Bauprodukteverordnung (BauPVO) und der Ökodesign-Verordnung. Er soll künftig alle wichtigen Informationen zu Bauprodukten – wie Herkunft, Materialien und Recyclingfähigkeit – digital zugänglich machen. Für die Fensterbaubranche wird der Produktpass voraussichtlich ab 2028 verpflichtend. Unser technologischer Ansatz bei der Window.ID wird kompatibel mit den Vorgaben der EU sein.

GW – Was unterscheidet Ihre Lösung von anderen?

Hertlein – Marktbegleiter nehmen Daten aus einem Katalog und fügen diese Informationen einem Fenster hinzu. Wir nehmen die Informationen aus den Stammdaten der Fensterbau-Software direkt während des Produktionsprozesses. Bei diesen Originaldaten handelt es sich somit immer um die korrekten Produktinformationen. Der bisher oftmals nötige zusätzliche manuelle Aufwand und die Doppelpflege von Stammdaten entfallen. Unsere Lösung ist komplett unabhängig von Software- und Systemanbietern. Diese Offenheit bietet Fensterproduzenten langfristige Investitionssicherheit. Unsere Kunden haben zudem die Möglichkeit, die Rehau Window.ID mit ihrem eigenen Design als White Label Lösung zu verwenden.

GW – Was ist die Rack.ID?

Hertlein – Mit Rack.ID ergänzen wir die Window.ID um eine innovative Lösung für die Verwaltung von Transportgestellen. Das schließt eine bisher unbeachtete Lücke im Prozess, den Transport der fertigen Elemente zur Baustelle. Während die Window.ID den Lebenszyklus eines Fensters von der Produktion bis zur Nutzung und dem Recycling digital begleitet, sorgt Rack.ID nun auch für Transparenz während der Lieferung. Die Gestelle lassen sich mittels QR- und RFID-Codes sowie passiver GPS-Genauigkeit zuverlässig verfolgen. Das reduziert den Verlust von Transportgestellen signifikant.

GW – Was können Sie zu „Rehau One“ sagen?

Hertlein – Zur Messe werden wir etwas komplett Neues im digitalen Bereich zeigen. Es wird einen Zugang für unsere Kunden mit verschiedensten neuen Lösungen geben – extrem spannend, versprochen! Für uns steht die Steigerung der Effizienz unserer Kunden und Partner im Fokus. Mehr darüber, wie wir unsere Kunden dabei unterstützen, werden mein Team und ich im Detail auf der kommenden Frontale 2026 präsentieren.

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