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50 Jahre Rosenheimer Fenstertage: Geschichten aus der Gründungszeit

Ein Rückblick auf die Rosenheimer Fenstertage wäre unvollständig, würde man nicht auch auf den Ursprung des Instituts für Fenstertechnik e.V. eingehen, der bis 1960 zurückreicht. Damals setzten sich einige Holzfensterbauer zusammen, um den industriellen Fensterbau durch technische Zusammenarbeit zu fördern und die Standardisierung und Normung voranzutreiben. Es entstand die zukunftsträchtige Überlegung, eine Institution zu schaffen, die technisch wissenschaftliche Grundlagen für das Fenster erarbeitet und diese für den Praktiker aufbereitet. So gründete der Arbeitskreis Holzfenster das Institut für Fenstertechnik e.V. am 10. März 1966.

Als „Technische Vortragsveranstaltung“ fing alles an

Der als erster Institutsleiter bestellte Oberbaurat und spätere Professor Erich Seifert verstand es hervorragend, die vielen Meinungen zu koordinieren. Als beste Gelegenheit, um auch den Mitgliedern die Leistungen des Instituts vorzustellen, nutzte Erich Seifert die jährliche Mitgliederversammlung. Erstmals im Jahr 1973 folgten seinem „Bericht über die Arbeit des Instituts“ fünf als „Technische Vortragsveranstaltung“ bezeichnete Referate von Institutsmitarbeitern zu ihren jeweiligen Arbeitsbereichen. Dies kann als Geburtsstunde der Rosenheimer Fenstertage gesehen werden.

Ein großer Teil der behandelten Themen ist sogar heute noch aktuell. Es ging um „Schallschutz und Schalldämmung“, „Verglasung und Dichtstoffmittel“ sowie um „Türenprüfungen“ und mehr. Laut Anwesenheitsliste nahmen an der damaligen Veranstaltung im Parkhotel Crombach in Rosenheim bereits 73 Mitglieder teil.

Bereits ein Jahr später bot man den Mitgliedern zusätzlich zu den technischen Fachvorträgen ein halbtägiges technisches Kolloquium an. Es fand in der Fachhochschule Rosenheim statt. Als Vortragende fungierten neben den Institutsmitarbeitern erstmals auch externe Referenten zu Themen wie „Schalldämmung von Fenstern“, „Verglasung“, „Oberflächenbehandlung“ und „Verbundquerschnitte im Fenster- und Fassadenbau“.

Der erste Erwähnung eines Festabends

Auch 1975 brachte ein Novum. Nach der Mitgliederversammlung wurde die erste offizielle Laborbesichtigung angeboten, die mit großem Interesse verfolgt wurde. Doch nicht genug: Im Kurhaus in Bad Aibling fand der erste erwähnte Festabend der Rosenheimer Fenstertage statt.

1976 zog die Abendveranstaltung in die Innenstadt von Rosenheim: Zum ersten Mal gab es einen „Bayerischen Festabend“ in der Inntalhalle. Erwähnenswert ist dabei der Auftritt von Heinz Scholze als Trampolinspringer. Er ist in dieser Disziplin zweifacher deutscher Meister und war damals Mitarbeiter in der Abteilung Fensterprüfung des Instituts.

Die Einweihung der Rosenheimer Stadthalle (heutiges Kultur- und Kongresszentrum) 1982 kam dem ift aufgrund der stark steigenden Teilnehmerzahlen bei den Fenstertagen sehr entgegen. Am Festabend durften allerdings aus feuerschutztechnischen Gründen keine Kerzen auf die Tische gestellt werden. Erst nach intensiven Verhandlungen und unter der Bedingung der Anwesenheit von vier Feuerwehrleuten durften die Gäste den Abend auch bei Kerzenschein genießen.

Während der Tagung verabschiedete sich der Vorsitzende des Vorstands des Instituts für Fenstertechnik e.V., Kurt Blaschke, offiziell von Professor Erich Seifert, der zum Jahreswechsel sein Amt als Institutsleiter niederlegte und an Josef Schmid übergab.

Jedes Jahr gab es Neuerungen bei den technischen Themen, bei der Organisation und beim Ablauf der Veranstaltung. Und so ist es bis heute geblieben. Die Rosenheimer Fenstertage sind mit dem Umzug ins heutige Kultur- und Kongresszentrum erwachsen geworden und haben sich zu einem Mekka für die Fenster-, Türen- und Fassadenbranche entwickelt.

Der internationale Kongress mit Teilnehmern aus mittlerweile mehr als 20 Ländern nimmt eine prägende Stellung in der Branche ein. Er bietet eine Plattform zum Netzwerken und zum konstruktiven Austausch. Die Vortragsinhalte zeigen die wichtigsten Trends aus Technik, Wissenschaft, Normung und Zertifizierung auf und bieten innovative Anstöße für die praktische Umsetzung. Diesen Anspruch wollen die Rosenheimer Fenstertage weiterhin erfüllen und wegweisende Botschaften in den Markt tragen.

Gabi Tengler 
war stellvertretende Leiterin der Abteilung PR & Kommunikation und seit 1978 bis zu ihrem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2021 als Mitarbeiterin am ift Rosenheim tätig. Viele Jahre war sie zuständig für die Technische Auskunft und organisierte über 20 Jahre auch die Rosenheimer Fenstertage. Über 40 Jahre betreute sie die Pressearbeit des ift, um das erarbeitete Wissen zielgruppenorientiert und mediengerecht aufzubereiten und der Branche zur Verfügung zu stellen.

ift Rosenheim