Die unternehmerische Verantwortung bleibt während des Verfahrens bei den Geschäftsführern Fekke van Dijk und Michael Karthaus. Für die Dauer der Sanierung wurde zusätzlich Bernd Grupp als dritter Geschäftsführer bestellt. Er kommt von der auf Insolvenzverfahren spezialisierten Beratungsgesellschaft allea consult aus Stuttgart.
"Das Verfahren ist in enger Abstimmung mit dem – vorläufigen – Sachwalter sehr gut gestartet. Alle Lieferanten und Finanzierungspartner stehen weiterhin an unserer Seite. Die Mitarbeitenden engagieren sich sehr für das Unternehmen, wofür wir ihnen dankbar sind", erklärt Geschäftsführer Fekke van Dijk.
Das Sanierungsteam wurde durch den Sanierungsexperten und Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Martin Mucha und sein Team von der Kanzlei Grub Brugger aus Stuttgart verstärkt. Als vorläufiger Sachwalter fungiert Rechtsanwalt Dr. Holger Leichtle von der Kanzlei Görg. In enger Abstimmung mit der VBH-Gruppe seien tragfähige Lösungen entwickelt worden, um die Betriebsfortführung im Rahmen des Verfahrens sicherzustellen.
Teilverkäufe oder Übertragung des Geschäftsbetriebs möglich
Aktuell arbeitet die Eigenverwaltung an einem Konzept zur Eigensanierung. Parallel dazu wurde ein strukturierter Investorenprozess unter Leitung einer M&A-Beratung gestartet. Dieser soll über Teilverkäufe oder die Übertragung des gesamten Geschäftsbetriebs den Sanierungserfolg absichern. Erste Rückmeldungen aus dem Investorenprozess werden für Anfang Juni erwartet (Anm. d. Red.: Dieser Ansatz ist häufig bei Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Management verfolgt dabei verschiedene Optionen, um die bestmögliche Lösung für den Fortbestand des Unternehmens zu finden).
Die VBH-Gruppe selbst ist in mehr als 20 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften präsent und bietet für Fenster- und Türenbauer ein vollständiges Sortiment sowie Systemlösungen für die Herstellung und Montage von Fenstern und Türen. Dies umfasst neben Markenprodukten und Systemlösungen der Eigenmarke greenteQ unter anderem Zubehör für die Produktion sowie Produkte für Sicherheitstechnik.
Die Gruppe beschäftigt rund 1.600 Mitarbeitende, davon etwa 500 in Deutschland, und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von knapp 500 Mio. Euro. Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die Aktivitäten in Deutschland.