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Im Interview mit Elke Harreiß und Nicole Neuendorf

Digital reicht nicht – warum die Fensterbau Frontale 2026 so gefragt ist

GW – Wie ist denn die aktuelle Buchungslage für die FENSTERBAU FRONTALE 2026?

Elke Harreiß – Wir sind gut gebucht, also ziemlich voll. Es sind noch ein paar einzelne Flächen frei. Wir gehen davon aus, dass wir sehr gut ausgelastet sein werden.

GW – Spüren Sie den allgemeinen Kostendruck bei den Ausstellern?

Harreiß – Es gibt ein paar Unternehmen, die wiederkommen, aber die Standgröße verkleinert haben. Aber man muss auch wissen: Der Standbau, Personalaufwand und die Unterkünfte sind trotzdem in nahezu vollem Umfang da. Das Einsparungspotenzial durch Größenreduzierung ist begrenzt.

GW – Welche Arbeit liegt jetzt noch vor Ihnen und den Ausstellern?

Harreiß – Unser Service für die Aussteller ist deutlich umfangreicher geworden. Jetzt geht es um die Detailfragen, Messeplaner kommen auf uns zu, auch die Messebauer wollen sich mit uns abstimmen.

Nicole Neuendorf – Für uns stellt sich die Frage: Was müssen wir ansprechen, inwieweit brauchen die Aussteller Unterstützung? Seit der Pandemie warten die Unternehmen oft sehr lange, bis sie buchen. Obwohl es keine Beschränkungen mehr gibt, haben viele dieses Verhalten beibehalten und warten bis kurz vor Bestellschluss, sodass wir oft kurzfristig agieren müssen.

GW – Wie hat sich das Verhalten der Aussteller konkret verändert?

Neuendorf – Das Format Fachmesse verliert nicht an Bedeutung, aber etwas an Aufmerksamkeit innerhalb der Marketingabteilungen. Früher waren dort erfahrene Fachkräfte tätig, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg Messen mit ihrem Know-how begleitet und geprägt haben. Heute übernehmen zunehmend Kommunikationsprofis die Verantwortung, die zusätzlich noch die Messe betreuen.

GW – Welche neuen Services bieten Sie den Ausstellern?

Harreiß – Wir haben einen komplett neuen Shop für Aussteller entwickelt – ein dreijähriges Projekt der NürnbergMesse Group. Die FENSTERBAU FRONTALE ist das Pilotprojekt. Als Aussteller kann man dort alles bestellen – vom Messestand über Marketingprodukte bis zu Ausstellerausweisen. Das Ziel ist, alles an einem Ort zu bündeln und den Ausstellern einen besseren Überblick zu geben.

Neuendorf – Früher war es schwierig, weil verschiedene Gewerke verschiedene Services lieferten. Das ist jetzt zwar immer noch so. Aber jetzt kann der Aussteller zentral bestellen und hat Kontrolle über alle Buchungen und Kosten. Er kann auch seinem Messebauer Zugang geben, sodass der selbstständig buchen kann.

GW – Welche Bedeutung haben Fachmessen heute noch?

Neuendorf – Die Qualität des Austauschs ist eine andere als bei rein virtuellen Formaten. Ich habe in der Pandemie kein virtuelles Messeformat gesehen, das mich nachhaltig überzeugt hätte. Was die Messe ausmacht, ist dieser ungeplante Austausch mit neuen und alten Kontakten. Man steht beisammen, plaudert – und plötzlich taucht jemand auf, den man kennt. Solche spontanen Begegnungen gibt es online einfach nicht.

Harreiß –Was ich besonders schätze, ist die Vielfalt an Begegnungsmöglichkeiten – auf den Ständen, in den Gängen, überall entstehen Gespräche. Das ist nicht nur Smalltalk, sondern es ist oft auch ein sehr intensiver Austausch. Man sieht auch Neues an Messeständen, was man nicht vermutet hätte. Digital hat man immer nur einen beschränkten Rahmen zur Darstellung.

Neuendorf – Wir haben in den letzten Jahren immer gesehen, dass es für alle Beteiligten einen Mehrwert hat, zur Messe zu gehen. Aber klar ist auch, dass der Marketingmix in den Unternehmen heute größer geworden ist – es ist nicht mehr nur Fachzeitschrift und Fachmesse. Unternehmen schauen auf den Kostenapparat. Trotzdem bleibt natürlich der Eigenwert von Fachmessen, den man nicht hoch genug beziffern und auch nicht ersetzen kann.

GW – Meine Damen, herzlichen Dank für den Besuch und das Gespräch und viel Erfolg mit der Weiterentwicklung der Frontale!

Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Mund anlässlich des Besuches der Messeleitung im Verlagshaus in Stuttgart.

Frontale mit neuem Claim

Die Fensterbau Frontale präsentiert sich zur kommenden Ausgabe 2026 in neuem Gewand. Die Weltleitmesse für Fenster, Türen und Fassaden erhält einen kompletten Markenrelaunch mit neuem Design, Logo und Claim. Aus „Die Messe. Fenster. Tür. Fassade“ wird „Framing what‘s next“ – ein Signal für den Anspruch, den Rahmen für kommende Entwicklungen in Handwerk, Architektur und Industrie zu setzen.

„Das neue Design und Logo schaffen Klarheit, stärken die Markenidentität und sorgen für eine hohe Wiedererkennbarkeit über alle Kommunikationskanäle hinweg“, erklärt Ramona Wißmüller, Marketingleitung der Fensterbau Frontale. Der neue Claim stehe für den „richtungsweisenden und internationalen Charakter“ der Messe.

Nachhaltigkeit als zentrales Thema

Parallel zum Markenrelaunch rückt die Messe Nachhaltigkeit und klimasicheres Bauen stärker in den Fokus. Höhepunkt ist die Sonderschau „klima.sicher.bauen“ in Halle 1, die von der NürnbergMesse in Kooperation mit dem ift Rosenheim organisiert wird. Sie zeigt, „wie Fenster, Türen und Fassaden klimaresilient und ressourcenschonend gestaltet werden können – etwa durch hitzebeständige Oberflächen, adaptive Sonnenschutzsysteme, Recyclingverfahren oder den Einsatz nachwachsender Rohstoffe“, so Chiara Sträßner, Veranstaltungsleitung im Interview. Nachhaltigkeit fließt auch als „entscheidendes Kriterium im offiziellen Bewertungsbogen des Fensterbau Frontale Innovation Awards“ ein, wo eine unabhängige Jury besonders zukunftsweisende Produkte auszeichnet.

Neue Formate für Dialog und Austausch

Die Markenentwicklung spiegelt sich auch in den Inhalten wider: Neue Formate wie der Zukunftsraum in Halle 7 und die Fensterbau Frontale Stage in Halle 4A setzen gezielt auf Austausch, Inspiration und Wissenstransfer. „Die Messe wird damit nicht nur als Produktplattform, sondern als Denkraum für die Zukunft des Bauens wahrgenommen“, betont Wißmüller.

Antworten auf Branchenherausforderungen

Die Branche kämpft derzeit mit Fachkräftemangel, steigenden Produktionskosten und einem Rückgang im Neubau. „Die Frontale versammelt alle zwei Jahre die internationale Fenster-, Türen- und Fassadenbranche in Nürnberg und fördert den Dialog zwischen Herstellern, Zulieferern, Architekten und dem Handwerk“, so Abteilungsleiterin Elke Harreiß. Dies helfe, „gemeinsam neue Wege und Lösungen zu finden, um den aktuellen Herausforderungen der Branche zu begegnen“.

www.frontale.de
Messe live: sehen, fühlen, erleben und besprechen.

Foto: Salamander

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