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Fundsache

Lammellenfenster wird Kühl- und Heizelement

Die Energiekosten einer Immobilie würden dadurch deutlich sinken, so erfis-GF Moritz von Kunowski auf der R+T 2015 gegenüber GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund. Das aus Dünngläsern, Lamellen und Rohrleitungen bestehende Fassadenelement sei leicht einbaubar und wartungsfrei. Das Erfurter Unternehmen hat das innovative Produkt erstmals auf der Messe im Rahmen der Sonderschau des ift Rosenheim vorgestellt.

Die Situation ist alltäglich: Wenn im Sommer die Sonne auf die Bürofassaden knallt, dann laufen Klimaanlagen auf Hochtouren. Das energetische Ergebnis ist ausgesprochen negativ: Die Klimaanlagen fressen Strom, während die Sonnenenergie völlig ungenutzt bleibt. „Dabei ist die Sonnenenergie ein wahres Geschenk, das sich durch funktionale Fassaden nutzen lässt“, erklärt von Kunowski. „Wir haben daher Fassadenelemente konzipiert, die die Sonnenenergie für das Klimatisieren der Räumlichkeiten nutzt.“

Prinzipskizze: Fassadenelement von erfis gewinnt aus Sonnenkraft thermische Energie. - ift Rosenheim - © ift Rosenheim
Prinzipskizze: Fassadenelement von erfis gewinnt aus Sonnenkraft thermische Energie. - ift Rosenheim

Das Konzept ist einfach: Zwischen den Gläsern von Fenstern und Fassaden befinden sich Lamellen, die die Sonnenstrahlung absorbieren und als thermische Energie an fluidführende Rohrleitungen an den Fensterseiten weiterleiten. Über diese Rohre gelangt die thermische Energie in einen Energiespeicher beziehungsweise in das Heizsystem des Gebäudes. Im Sommer lässt sich somit Energie gewinnen, die im Winter als Wärme zur Verfügung steht. In den heißen Sommermonaten kühlen die Lamellen zugleich die Gebäudehülle ab und beschatten die Räumlichkeiten. Somit ist eine konstante Klimatisierung durchaus möglich, so dass Klimaanlagen gedrosselt oder sogar komplett abgeschaltet werden können. Die Mehrkosten der thermischen Fassade würden sich amortisieren und werfen darüber hinaus langfristig Gewinne im Unterhalt des Gebäudes ab.

Über 50 Prozent Energieeinsparung sind für ein Bürogebäude durchaus möglich, so von Kunowskis Prognose. Der Anbieter erfis liefert die Fassadenelemente passgenau nach gewünschtem Maß. Dank Serienproduktion werde die Wirtschaftlichkeit der Fassaden sichergestellt.

Die GLASWELT berichtet in einem ausführlichen Bericht im Mai-Heft über die Innovation von erfis.

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