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Flachglas Markenkreis Gesamttreffen 2025 in Münster

„Es geht ein kleiner Ruck durchs Land …“

Trotz der weiterhin herausfordernden Lage am Markt war die Stimmung unter den Mitgliedern des Flachglas MarkenKreises beim Gesamttreffen in Münster gelöst und zuversichtlich.

Zum Auftakt begrüßte Michael Scheer, Geschäftsführer des Flachglas MarkenKreises, die Teilnehmenden herzlich und hieß sie in Münster willkommen. Anschließend dankte es dem langjährigen Objektberater Lutz Krone, der den MarkenKreis in Richtung Ruhestand verlässt. Der erfahrene Außendienstmitarbeiter wurde unter großem Applaus der Anwesenden verabschiedet.

Danach übergab Michael Scheer das Mikrofon an seinen Geschäftsführer-Kollegen Karsten Ollesch. Dieser führte durch das weitere Programm und stellte die Weichen für einen informativen Tag.

Erster Referent war Thomas Schäring, der unter dem Motto: „Vertrieb mit Herz und Hand – Wie echte Nähe den Unterschied macht“ referierte.

Er riet dazu, Angebote proaktiv in Form von Auftragsbestätigungen zu formulieren, um direkt ins Gespräch mit dem Kunden zu kommen. Darüber hinaus empfahl er den Teilnehmern, alle Summen im fünfstelligen Bereich stets vorab persönlich zu besprechen. Seine Devise: „Hofieren Sie den Kunden, kümmern Sie sich persönlich, Vertrieb lebt vom Austausch.“

Services des Flachglas Markenkreises im Überblick

Das Netzwerk bietet für seine Partner vielfältige Dienstleistungen sowie Informationen aus dem Markt an. Frank Horstmann vom Team der Objektberater informierte die Anwesenden, dass bei seinen Kollegen und ihm aktuell besonders viele Anfragen zu Vogelschutzglas eingehen, ebenso zu schaltbaren Gläsern und zu Fassadenintegrierter Photovoltaik.

Wesentlich ist auch die technische Unterstützung der Mitglieder durch Martin Reick und Denise Lordieck von der Anwendungs­technik. Diese bieten umfassende Unterstützung u. a. bei:

  • Glasstatik: Vordimensionierungen (GlasGlobal, Meplalso, Eigenprogramme)
  • Thermostress-Analysen (Vitragés Decision, WinTHS)
  • Technischen Datenblättern für besondere Glaskombinationen (vetroCalc, WIN SLT)
  • Schallschutzeinschätzungen ohne ­Prüfzeugnisse
  • Prüfprogramm-Begleitung und System-Produktpflege
  • Zudem wird der ift‑Produktpass regelmäßig aktualisiert sowie Komponentenfreigaben für Isolierglas, Sicherheitsglas und CE-Erstprüfungen unterstützt. Die Spezialisten der Anwendungstechnik beraten die Mitgliedsunternehmen ebenso bei Neuentwicklungen, Prüfungen, Reklamationen und Stellungnahmen.

    BauPVO bringt Herausforderungen

    Martin Reick von der Markenkreis-Zentrale erläuterte in seinem Vortrag die Neuregelungen der Bauprodukteverordnung (BauPVO ’24). Künftig verankert diese verbindlich Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, fördert die Kreislaufwirtschaft und strebt langlebigere Bauwerken an.

    Zugleich stärkt sie die Produktsicherheit und den Verbraucherschutz, zudem regelt sie erstmals den Onlinehandel mit Bauprodukten und fördert die Digitalisierung im Bausektor – bis hin zu Innovationstreibern wie dem 3D‑Druck.

    Reicks Fazit: All diese Neuerungen stellen Glasverarbeiter und -hersteller vor erhebliche Herausforderungen, eröffnen gleichzeitig aber auch Chancen.

    Es geht ein kleiner Ruck durchs Land, Investoren scheinen wieder bauen zu wollen und zu können.

    Frank Horstmann, Berater des Flachglas MarkenKreises

    EPDs als Wettbewerbsvorteil

    Der Vortrag von Isabel Bommes-Fernandéz (EMIDAT GmbH) widmete sich der „Strategischen Implementierung von EPD-Prozessen“. Sie erläuterte, wie sich Umweltproduktdaten frühzeitig erkennen und skalierbare EPD-Prozesse als strategische Vorteile nutzen lassen.

    Isabel Bommes‑Fernandéz: „Nutzen Sie ihre Umweltproduktdaten als Wettbewerbsvorteil und positionieren Sie sich damit gegenüber Marktteilnehmern. Im Fokus stehen dabei kosteneffiziente und systematische Lösungen zur Umsetzung von EPDs.

    Trotz KI-Einsatz, der eigene Verstande bleibt unverzichtbar

    Der Vortrag von Martin Talmeier vom Hasso‑Plattner‑Institut lautete: „Warum wir unser eigenes Gehirn nun noch dringender brauchen als je zuvor“. Talmeier beleuchtete die wachsende Relevanz von generativer KI und Tools wie ChatGPT im beruflichen Alltag.

    Seine Kernaussagen: KI‑Tools werden zunehmend in Arbeitsprozesse integriert, doch deren Ergebnisse können stark variieren und bedürfen intensiver Kontrolle. „Wir brauchen unser eigenes Gehirn dazu dringender als je zuvor“, so sein eindringlicher Appell zur eigenen Verantwortungsübernahme im Umgang mit KI.

    Fazit und Ausblick

    Die Jahrestagung 2025 des Glasnetzwerks (www.flachglas-markenkreis.de) in Münster bewies eindrucksvoll wie wichtig der Event des Flachglas Markenkreises als Plattform für den fachlichen Austausch und Netzwerken der Mitglieder untereinander ist sowie mit den Mitarbeitern der Systemzentrale und den Objektberatern.

    Themen wie Bauproduktenverordnung, Künstliche Intelligenz und EPD-Prozesse trafen den Nerv der Zeit und waren sehr informativ und zeigten auch kommende Entwicklungen für die Branche auf. Sehr positiv war zu hören, dass der Markt sich langsam wieder voran bewegt.

    Dies und die gute Stimmung, die in Münster bei den Teilnehmenden deutlich zu spüren war, machen Hoffnung, dass es für die heimische Glasbranche, wenn auch noch etwas verhalten, wieder nach vorne geht.

    Matthias Rehberger

    KI war diesmal eines der wichtigen Themen: KI‑Tools werden zunehmend in Arbeitsprozesse integriert, doch deren Ergebnisse bedürfen intensiver Kontrolle.

    Foto: Matthias Rehberger / GW

    KI war diesmal eines der wichtigen Themen: KI‑Tools werden zunehmend in Arbeitsprozesse integriert, doch deren Ergebnisse bedürfen intensiver Kontrolle.
    Unter viel Applaus wurde der Fassaden- und Architektenberater Lutz Krone (r.) in den Ruhestand verabschiedet.

    Foto: Matthias Rehberger / GW

    Unter viel Applaus wurde der Fassaden- und Architektenberater Lutz Krone (r.) in den Ruhestand verabschiedet.
    Bei der Tagung waren rund 80 Besucher vor Ort

    Foto: Matthias Rehberger / GW

    Bei der Tagung waren rund 80 Besucher vor Ort

    Stimmung am Markt – zaghafte Erholung?

    Die Investitionsbereitschaft wächst, öffentliche Bauherren wie Kommunen, Kitas, Rathäuser und Schulen kommen vermehrt wieder mit neuen Planungen (Sanierung + Neubau), wie die Stimmen aus der Fachpraxis untermauern. Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung sagten die Objektberater des Netzwerks:

  • Ralph Difour: „Bei Projekten der öffentlichen Hand – etwa Kitas, Rathäuser, Schulen – sieht man ­langsam wieder Licht.“
  • Thomas Finger: „Wir beobachten erneut ­gesteigerte Projektplanungen und Investitions­bereitschaft.“
  • Frank Horstmann: „Es geht ein kleiner Ruck durchs Land, Investoren scheinen wieder bauen zu wollen und zu können.“
  • Jetzt weiterlesen und profitieren.

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